Jedes Mal, wenn herausragende Persönlichkeiten oder Menschen zu "Köpfen" degradiert werden, bekomme ich Lust den Bullshit-Bingo Schein herauszuholen und ein Kreuzlein zu machen.
Jetzt mal ehrlich: Diese Sprache ist doch die Sprache Derjenigen, die unsere Parteigründung ungewollt herbeiprovoziert haben. Ich meine dieses plakative, großkotzige und den Menschen zur Ware reduzierende Gehabe derjenigen Menschen die leider viel zu viele Entscheidungen noch treffen dürfen.
Wollen wir deren Sprache sprechen? Wollen wir nicht lieber eine Sprache sprechen die den Menschen als ganzes ernst nimmt? Es ist wirklich nicht sehr umständlich. Denn statt "Köpfe" sind Menschen oder Leute kompletter.
Wollen wir Persönlichkeiten zu Köpfen degradieren die im Großformat aufgeblasen, in der Öffentlichkeit vor sich hin wackeln - wie ein Ballon im Wind?
Mittwoch, 23. Januar 2013
Montag, 14. Januar 2013
Damals und heute
Mir ist im Diskurs um Sexismus in der Piratenpartei, in der technikaffinen Filterblase und der geekigen Fanwelt in letzter Zeit etwas hängen geblieben im Kopf.
Als weiblicher Mensch, sehr nerdaffin aufgewachsen und dem Rechner zugewandt, habe ich als Teenager des öfteren, immer wieder und wieder, mit Bauchschmerzen sexistische "Scherzchen" meiner meist männlichen freunde versucht zu ignorieren oder mit derbem Humor zu kontern. Manchmal mit Erfolg und erstaunten Minen zur Belohnung. Ich hab mich damit arrangiert und mir ein dickes Fell wachsen lassen.
Heutzutage, als eine volljährige Dame in ihren Dreißigern, sehe ich einige männliche Wesen in meiner gleichen Peergroup die mit viel Verve und Neugier sich dem Thema Sexismus und Feminismus widmen. Manche betreiben dies sogar mit missionarischem Eifer. Es wäre an manchen Stellen *möglich* zu sagen, dass diese genauso "nerven" wie so maches Mackermutterschiff - aber - im Endeffekt ist dieser extreme Gegenpol mit diesen feministischen jungen Männern eine spannende Angelegenheit. Wir haben einen Ausgleich wo es früher keinen gab. Früher war das ein Exotenthema für "Müslis". Heute ist dem nicht mehr so. Das ist großartig.
Wären mir solche feministischen Hacker in meiner Jugend begegnet, hätte ich mir so manche Kopfschmerzen und so manches Unwohlsein sparen können. Meine jugendlichen Auseinandersetzungen mit dem alltäglich erscheinenden Sexismus wären anders verlaufen. Konstruktiver und Ideenreicher als mein scheinbar einsames Ranten gegen die ewigen Titten auf der TV Zeitschrift. ("Ist halt so, kann man nicht ändern, das wollen "die Leute". ad nauseam... )
Mein weiteres Problem war und ich noch, dass ich mich einfach nie und nimmer als waschechte Feministin bezeichnen könnte. Da stört mich das "Fem", denn ich bin schon für mich allein genommen mehr als nur mein Körper. Mein Körper ist halt weiblich, der Rest ist freestyle changierend zwischen Schlabbergeek und Diva. Aber ich denk wahrscheinlich schon drei Ecken und Kanten weiter. Im hier und Jetzt allerdings ist es wichtig klare Kante gegen den Sexismus zu zeigen. Denn Sexismus ist für mich mehr als nur die Diskriminierung von Seiten des Mannes zur Frau. Sexismus ist das starre binäre Gerüst von Mann und Frau mit Abhängigkeitsprinzip: Denn wer die Ohren und Augen aufsperrt, kennt auch den Alltagssexismus auf der Gegenspur: "Immer diese faulen Männer" "Die denken eh doch nur an Sex" "Die kann man so leicht manipulieren die Deppen!" ... ad nauseam.
Ich für meinen Teil, spreche gezielt Frauen an, die sich so äußern. Die Blicke die ich dann ernte, sprechen von einem Bruch mit einer imaginären "Schwesternschaft". Vergesst es! Ich suche mir selber aus mit wem ich mich verbinde. Meine Körpermerkmale haben da nichts mit zu tun.
Und genau das ist was viele Piraten auf verschiedenen Wegen derzeit versuchen durchzukauen. Ich bin nur ein kleiner, mickriger Teil davon. Die grob ausrastenden Mackermutterschiffe sind quasi das Aufbäumen von Verhaltensweisen die in Zukunft immer weniger toleriert werden. Der Rest, viel von dem ist genervtes Gerante über "diese Feminazis", ist meist die Überreaktion auf einen subjektiv gefühlten "Hype". Das ergeht allen Menschen manchmal so. Bei mir selbst war es in der Jugend das ständige Gerede über das Ozonloch. Ich konnte es nicht mehr hören und habe daher "Anti-Umwelt-Witze" gerissen. Meinte ich das ernst? Nein.
Genau hier würde ich mir daher wünschen, dass zwischen wirklich ätzendem Sexismus und Trotzreaktionen unterschieden wird. Fahren wir mal die Antennen aus und reden miteinander.
Als weiblicher Mensch, sehr nerdaffin aufgewachsen und dem Rechner zugewandt, habe ich als Teenager des öfteren, immer wieder und wieder, mit Bauchschmerzen sexistische "Scherzchen" meiner meist männlichen freunde versucht zu ignorieren oder mit derbem Humor zu kontern. Manchmal mit Erfolg und erstaunten Minen zur Belohnung. Ich hab mich damit arrangiert und mir ein dickes Fell wachsen lassen.
Heutzutage, als eine volljährige Dame in ihren Dreißigern, sehe ich einige männliche Wesen in meiner gleichen Peergroup die mit viel Verve und Neugier sich dem Thema Sexismus und Feminismus widmen. Manche betreiben dies sogar mit missionarischem Eifer. Es wäre an manchen Stellen *möglich* zu sagen, dass diese genauso "nerven" wie so maches Mackermutterschiff - aber - im Endeffekt ist dieser extreme Gegenpol mit diesen feministischen jungen Männern eine spannende Angelegenheit. Wir haben einen Ausgleich wo es früher keinen gab. Früher war das ein Exotenthema für "Müslis". Heute ist dem nicht mehr so. Das ist großartig.
Wären mir solche feministischen Hacker in meiner Jugend begegnet, hätte ich mir so manche Kopfschmerzen und so manches Unwohlsein sparen können. Meine jugendlichen Auseinandersetzungen mit dem alltäglich erscheinenden Sexismus wären anders verlaufen. Konstruktiver und Ideenreicher als mein scheinbar einsames Ranten gegen die ewigen Titten auf der TV Zeitschrift. ("Ist halt so, kann man nicht ändern, das wollen "die Leute". ad nauseam... )
Mein weiteres Problem war und ich noch, dass ich mich einfach nie und nimmer als waschechte Feministin bezeichnen könnte. Da stört mich das "Fem", denn ich bin schon für mich allein genommen mehr als nur mein Körper. Mein Körper ist halt weiblich, der Rest ist freestyle changierend zwischen Schlabbergeek und Diva. Aber ich denk wahrscheinlich schon drei Ecken und Kanten weiter. Im hier und Jetzt allerdings ist es wichtig klare Kante gegen den Sexismus zu zeigen. Denn Sexismus ist für mich mehr als nur die Diskriminierung von Seiten des Mannes zur Frau. Sexismus ist das starre binäre Gerüst von Mann und Frau mit Abhängigkeitsprinzip: Denn wer die Ohren und Augen aufsperrt, kennt auch den Alltagssexismus auf der Gegenspur: "Immer diese faulen Männer" "Die denken eh doch nur an Sex" "Die kann man so leicht manipulieren die Deppen!" ... ad nauseam.
Ich für meinen Teil, spreche gezielt Frauen an, die sich so äußern. Die Blicke die ich dann ernte, sprechen von einem Bruch mit einer imaginären "Schwesternschaft". Vergesst es! Ich suche mir selber aus mit wem ich mich verbinde. Meine Körpermerkmale haben da nichts mit zu tun.
Und genau das ist was viele Piraten auf verschiedenen Wegen derzeit versuchen durchzukauen. Ich bin nur ein kleiner, mickriger Teil davon. Die grob ausrastenden Mackermutterschiffe sind quasi das Aufbäumen von Verhaltensweisen die in Zukunft immer weniger toleriert werden. Der Rest, viel von dem ist genervtes Gerante über "diese Feminazis", ist meist die Überreaktion auf einen subjektiv gefühlten "Hype". Das ergeht allen Menschen manchmal so. Bei mir selbst war es in der Jugend das ständige Gerede über das Ozonloch. Ich konnte es nicht mehr hören und habe daher "Anti-Umwelt-Witze" gerissen. Meinte ich das ernst? Nein.
Genau hier würde ich mir daher wünschen, dass zwischen wirklich ätzendem Sexismus und Trotzreaktionen unterschieden wird. Fahren wir mal die Antennen aus und reden miteinander.
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