Montag, 22. August 2011

Dichtung zur Zeit

Hier ist mein erster Versuch mal einen politischen Schlagertext zu schreiben. Da die Zielgruppe typischer Schlager nicht selten etwas konservativer sein kann, hab ich es entsprechend gestaltet.

Wenn ich die Zeitung lese,
spüre ich die Lüge.
Mach ich den Fernseher an,
guck ich in die Röhre.
Doch im Internet,
geht das Fett schnell weg.
Es darf das Hirn auch was sagen
anstatt sich mit Formaten zu plagen.

Doch wer sich nicht füttern lässt
ist doch undankbar
Der freie Geist ist ungangbar.
Dieses Lenkbare Volk
wird sonst zum Terrornest
Das einen nicht in Ruhe lässt.

Ich will mein Grundgesetz,
die Halbverfassung nach dem Braunen.
Denn stets bin ich am staunen,
wie man uns auch noch das
mit Staatsvertrag und mach Gesetze
Mit gold'ner Hand in Stücke fetze.

Doch wer sich nichtmal zählen lässt,
ist doch undenkbar,
der Freie Bürger wird anklagbar.
Dieses verdächtige Volk
wird sonst zu privat
Für diesen Glashausstaat.

Ich will mein Grundgesetz,
die weiland noch mit Besatzungsmacht
für uns das Recht zur Geburt gebracht.
Die ganze Wahrheit ist es nicht,
doch erinnert es noch an die Plicht
für jedes kleine Politikergesicht.

2 Kommentare:

  1. Also um ehrlich zu sagen, finde ich den Text jetzt etwas schwer zu lesen. Ich halte mich ja für jemand, der sich mit Politik und Geschichte gut auskennt, aber irgendwie fehlt mir die Linie. Oder eine Melodie im Kopf die dazu passt.
    Welche Melodie hast du denn beim Schreiben da vor Augen gehabt? Vielleicht erschließt sich für mich dann der Text besser.

    lg
    Krystan

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  2. Alexis of Silverfang6. Dezember 2011 um 05:36

    Deinem berechtigten Wunsche zur Antwort hier meine eigene Beobachtung zur Entwicklung, ebenfalls in Gedichtform:

    Wenn interne Richtlinien Rechtsnormcharakter haben
    Und am Mitspracherecht der Betroffenen nagen,

    Wenn menschliche Natur dem Funktionieren unterworfen ist
    Und jede Schwäche sich zum bloßen Nachteil frisst,

    Wenn Demokratie nur noch auf dem Papier existiert
    Und, dort bleibend, nicht das Wohl der Wirtschaft blockiert,

    Dann sind die Schrecken der Vergangenheit nicht mehr so fern:
    Der Kadavergehorsam ist wieder modern!

    Alexis of Silverfang, 27/9/'10

    @ Krystan: Wieso? Das "mach" vor "Gesetze" ist meiner Meinung nach die einzig dem Textverständnis entgegenwirkende Zeile. Hier hätte ich das Wort "durch" gewählt. Ansonsten ist das Gedicht auch in seinen bildhaften Momenten doch recht leichtgängige Kost. Das weder durchgehend auf Reimform noch überhaupt auf einen konsistenten Sprachrythmus geachtet wurde, entspricht dabei zwar nicht den althergebrachten Konventionen für Gedichte und bricht einem hier und da das flüssige Runterlesen, tut der Verständlichkeit jedoch keinen Abbruch und hebt sogar bestimmte, bedeutungsrelevante Passagen besonders kräftig hervor.

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