Mit dem Erstaunen eines Menschen der digitalen Welt über die Kurzsichtigkeit mancher Medienmacher sitze ich gerade vor meinem Rechner. Die von mir heiß geliebte "WIRED" Publikation soll nach Deutschland kommen. Endlich. Eigentlich ein Grunz zu frohlocken, denn das Heft ist eines der einzigen Holzmedien die ich noch konsumiere. In Form der UK-Ausgabe der WIRED. Aber irgendwie wundert es mich nicht, dass die das Heft in die GQ reinpacken wollen. Als Beilage. Dieser Umgang mit dieser deutschen WIRED Ausgabe ist in zweifacher Form ein Anzeichen für eine Totgeburt:
1. Eine Beilage ist eine Beilage und kein vollwertiges Medium.
2. Das Ganze in ein geschlechtsgebundenes, gestriges Heftlein namens "GQ" zu stecken schließt einen Teil der Leserschaft aus, da diese es schlicht nicht mitbekommt oder keinen Bock hat eine Beilage zum Preis eines für sie wertlosen toten Baumes mit toten Fleischbildern drin zu kaufen.
3. Diese Positionierung macht unsympathisch und viele, beiderlei Geschlechts, werden das Heft womöglich erst mal nicht lesen (wollen). Es wird an ihnen vorbei vermarktet.
4. eine iPad Ausgabe tangiert so manche Geeks und Nerds (LESERSCHAFT!) relativ peripher.
Hier zeigt sich wieder kurzfristiges Denken mit Scheuklappen anstatt mal dem gesamten, der Technik zugeneigten Publikum die Chance zu geben ein Medium anzunehmen. Gute Nacht, Condé Nast! Süsse Träume.
Hierbei möchte ich zu diesem Anlass den Heise-Verlag darum bitten, vielleicht eine interessante deutsche Wired-Alternative an die Kioske zu bringen. Auch wenn es zuerst ein einmaliges Sonderheft sein sollte. Aber in diesen Verlag habe ich das Vertrauen, dass sie es nicht gleich gänzlich vergeigen.
Quellen:
http://t3n.de/news/wired-deutsche-ausgabe-endlich-308578/
http://www.wuv.de/nachrichten/medien/thomas_knuewer_macht_deutsche_wired
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