Ich sitze bei intensiven Gedanken zu meiner Magisterarbeit. Die Kerngedanken kreisen um Urheberschaft und die Kopplung dieser mit einem ökonomischen Wert wie es durch die Einführung von Druckprivilegien, Copyright und Verwertungsrechten geschah. Schreibermönche verloren nach Gutenbergs Erfindung ihre Jobs, Drucker wurden reich und der Kreis der lesenden Menschen erweiterte sich Enorm. Doch wie war es vorher?
Einerseits haben wir es mit einer kleinen, feinen Elite zu tun die lesen und schreiben kann, welche einen sehr kleinen Prozentsatz der Gesamtbevölkerung ausmachte. Andererseits wenn wir nur diese Welt an sich betrachten, haben wir bezüglich der Schreibermönche vor allem eine Welt des Copy and Paste. Wissen war nicht an Rechte gebunden sondern war da um verbreitet, daher abgeschrieben zu werden, überdacht, mit anderen Inhalten verbunden und somit neue Gedanken hervorbringend die Liturgie insgesamt mit einem Update zu beglücken.
Gerade in der ersten signifikanten Hochphase der mittelalterlichen Bildung, der sogenannten Karolingischen Renaissance, wurde eine einheitliche intensive Bildung des Klerus und sämtlicher Menschen in den Klöstern und Orden gefordert und gefördert (5 Euro in die Phrasenkasse!). Karl der Große war so ziemlich dahinter, dass seine Kleriker in seinem Reich gefälligst gebildet zu sein hätten um überhaupt zu verstehen was sie da predigen und verarbeiten und auch anbeten. Die Bildung, egal wie breit gefächert sie auch wurde, diente einzig und allein dem Verständnis der heiligen Schrift.
Bei der Lektüre von Quellen und Sekundarliteratur bekam ich dann das Gefühl, dass vor allem die Liturgie, das Beten und das Zelebrieren des korrekten Gottesdienstes per se, in manchen Zeiten als wichtigste Aufgabe so mancher Mönche wahrgenommen wurde. Schließlich waren Sie auch dazu da um für die Menschen außerhalb des Klosters, wie etwa den Adeligen Familien und anderen Honchos, zu beten und somit das Seelenheil dieser Menschen zu fördern. Schließlich wollte man in den Himmel kommen und schön Harfe spielen.
Wir haben heute auch Leute die sich mit komplizierten, für manche Menschen gar "esoterische" Dinge Befassen die aber für das tägliche Leben sehr wichtig sind. Wo das Jenseits und der Tod im Mittelalter noch sehr nahe standen und jeder quasi täglich mit dem jüngsten Gericht rechnete, so haben wir heute Menschen die täglich Panik vor dem Computerabsturz haben. (Oh Admin, behüte uns vor dem Blue Screen! Schreibe ein Programm damit ich meine Probleme lösen kann, oh Coder!)
In beiden von mir betrachteten Gruppen (Mönche und IT-Menschen) geht es bei meinen Gedanken um den Umgang mit dem Script. Der Schriftlichkeit, dem Schreiben, dem Scripten, dem zusammenstellen und der Informationsverbreitung. Wie auch immer dies geschehen ist und geschieht. Mönche haben per se viel abschreiben müssen und auch bei der Verfassung eigener Schriften die eine oder andere Passage ohne Angst vor Plagiatsjägern locker noch mit hineingepackt. Es war ja alles wichtige Information die zusammen einen Sinn ergeben musste und somit den Lesern zur Lehre und Erbauung gereichen musste.
Heutzutage hat man auch bei Scripten beispielsweise die "ursprüngliche" Hackerkultur, welche die Open Source Bewegung hervorbrachte. Diese Leute setzen wie die Mönche im Mittelalter darauf, dass jemand ihre quelloffene Software (Sprich: die Scripte sind zugänglich und zur Veränderung je nach Lizens mehr oder weniger freigegeben) sichtet, verbessert oder irgendwo weiter verwurstet. Hauptsache eine Funktionalität wird weiter gepflegt und verbessert. So die Idealvorstellung. (Über das Übel mit so mancher proprietärer Software will ich mich hier jetzt mal nicht auslassen.)
Hier sehe ich eben diese Ähnlichkeiten und die Untersuchung dieser interessiert mich besonders. Wie funktioniert ein informationelles "Ökosystem" welches nicht von rigiden Beschränkungen eines Lizenzsystems und Urheberrechts betroffen ist denn wirklich genau? Gab es andere Mittel, welche einschränkend auf den Fluß der Information innerhalb der kleinen, klerikalen und geistlichen Elite ermöglichten? Hierarchien, Geheimhaltungspflichten und auch schlicht die Geographie?
Ist die Patentierung von gen-manipulierten Lebewesen nicht dasselbe wie das Copyright und Verwertungsrecht? Natürlich! Beim einen kann man das Ergebnis in Form eines Gen-Mais-Kolbens anfassen, beim Anderen kann man ein gedrucktes Buch oder eine Sony Playstation anpatschen. Hinter beiden Dingen stecken Ideen die in einer ganz speziellen Form einem rechtlichen Schutz unterliegen. Der Vatikan hat sowas ins Geheimarchiv gepackt und den Schlüssel weggeworfen. Quasi.
Jetzt habe ich diese Gedanken vor mir und muss mal ordnen. Ich habe noch eine lange Nacht vor mir.
Montag, 27. Juni 2011
Samstag, 25. Juni 2011
Bloggerparaden und Themendurchlauf der Verwurstungskette
Gerade bin ich bei Bediko auf einen sehr interessanten Gedankengang zum Thema Bloggen an sich gestoßen. Ich beobachtete, wie mein Kopf beim Lesen seines Posts immer wieder zustimmend nickte und meine Reflektionen bezüglich gewisser Bloggertypen sich mehr und mehr bestätigt fühlten. Mir geht es nicht anders als dem Kollegen Bediko:
Nicht jeder ist von seinem Standpunkt und seiner Position her dazu geschaffen die geistreichsten und aktuellsten Kommentare und Zeitgeistergüsse von sich zu geben, nicht alle wollen dies. Aber viele tun es.
Das Thema bloggen ist eng an das Thema "Nachrichten" verknüpft, welches ein wenig irreführend ist. Primär ist ein Blog immer noch eine wie auch immer geartete Form des Tagebuchs im digitalen Raum. Wenn jedoch ein Wissenschaftler seine Erkenntnisse bloggen mag und diese dazu noch einen Neuigkeitswert darstellen, dann ist dies wunderbar. Wenn ein Journalist neben seiner bezahlten Tätigkeit auch bloggt und sich dadurch eine bessere Gesichtspflege angedeihen lassen kann und dadurch auch mehr Schreiberfreiheiten genießt, ist dies auch gut. Aber nicht jeder ist dieser Wissenschaftler oder Journalist.
Wir generieren alle viele Inhalte während unserer Tage im Netz, die Nachrichten bekommen wir Digitalmenschen per Twitter zugeführt, warum soll dann jeder in der selben Suppe herum rühren? Diversifikation und auch die Treue zu eigenen Interessen empfinde ich als viel spannender bei einem Blogger als jede Aktualität oder auch sogar (oho!) Relevanz.
Dieser Tanz um die Relevanz stößt nicht nur seit Wikipedia-Diskussionen in Deutschland so Manchem sauer auf. Dieser erinnert mich zudem stark an die Phrasen der Publizisten in meiner Vergangenheit:
"Wir machen es weil die Leute das wollen, wir müssen mit den Wölfen heulen, junge, wütende Torte"
hörte ich dann oft von Medienmenschen denen ich als Tortlett meine Wut über dumme Mediensuppen vortrug. Doch erkannte ich schnell die Crux: "Es" ist auch nur deshalb beliebt weil es von ihnen, den Medienmachern, auf dem allgemeinen Tablett zum Fraß vorgeworfen wird, und deshalb ist es auch zum Wiederkäuen und nochmals Wiederkäuen auch parat. Bis nur noch ein staubtrockenes Stück übrig geblieben ist. Also ließe sich in letzter Konsequenz natürlich was ändern, jedoch möchte man das nicht. Die Themen sind gut so wie sie sind.
Dasselbe haben wir nun teilweise auf kollektiver Ebene mit den Blogs. Man sieht widergekaute Nachrichten, manchmal spannende Augenzeugenberichte und dann die Aufbereitungen Anderer, und dann noch die übliche selbstreferenzielle Vortragerei auf Konferenzen und die Twitterei dazu. Tolles Tool! Geniales Crowdmodell! Meine Gedanken zu Bürgerrechten! Ich! Moi! Man dreht sich im Kreis. Langsam kommt jedoch bei manchen ein Schwindelgefühl auf.
Ach ja, und Onkel Lobo hat es zwar anders ausgedrückt, aber wer sich im Kreise dreht wird nicht so relevant das er von Außen als Referenz wahrgenommen wird. Daher versuch ich gar nicht erst relevant elegant zu sein und kümmere mich um meine Gedankenkonditorei im Netz. Thank you very much.
(Addendum: Ja zum leidigen Thema "Tschänder" lasse ich mich auch dazu hinreißen auf diesem lauten Karussell mit zu fahren. Doch lasse ich öfters auch mal eine Runde aus. Das ist erholsam.)
Nicht jeder ist von seinem Standpunkt und seiner Position her dazu geschaffen die geistreichsten und aktuellsten Kommentare und Zeitgeistergüsse von sich zu geben, nicht alle wollen dies. Aber viele tun es.
Das Thema bloggen ist eng an das Thema "Nachrichten" verknüpft, welches ein wenig irreführend ist. Primär ist ein Blog immer noch eine wie auch immer geartete Form des Tagebuchs im digitalen Raum. Wenn jedoch ein Wissenschaftler seine Erkenntnisse bloggen mag und diese dazu noch einen Neuigkeitswert darstellen, dann ist dies wunderbar. Wenn ein Journalist neben seiner bezahlten Tätigkeit auch bloggt und sich dadurch eine bessere Gesichtspflege angedeihen lassen kann und dadurch auch mehr Schreiberfreiheiten genießt, ist dies auch gut. Aber nicht jeder ist dieser Wissenschaftler oder Journalist.
Wir generieren alle viele Inhalte während unserer Tage im Netz, die Nachrichten bekommen wir Digitalmenschen per Twitter zugeführt, warum soll dann jeder in der selben Suppe herum rühren? Diversifikation und auch die Treue zu eigenen Interessen empfinde ich als viel spannender bei einem Blogger als jede Aktualität oder auch sogar (oho!) Relevanz.
Dieser Tanz um die Relevanz stößt nicht nur seit Wikipedia-Diskussionen in Deutschland so Manchem sauer auf. Dieser erinnert mich zudem stark an die Phrasen der Publizisten in meiner Vergangenheit:
"Wir machen es weil die Leute das wollen, wir müssen mit den Wölfen heulen, junge, wütende Torte"
hörte ich dann oft von Medienmenschen denen ich als Tortlett meine Wut über dumme Mediensuppen vortrug. Doch erkannte ich schnell die Crux: "Es" ist auch nur deshalb beliebt weil es von ihnen, den Medienmachern, auf dem allgemeinen Tablett zum Fraß vorgeworfen wird, und deshalb ist es auch zum Wiederkäuen und nochmals Wiederkäuen auch parat. Bis nur noch ein staubtrockenes Stück übrig geblieben ist. Also ließe sich in letzter Konsequenz natürlich was ändern, jedoch möchte man das nicht. Die Themen sind gut so wie sie sind.
Dasselbe haben wir nun teilweise auf kollektiver Ebene mit den Blogs. Man sieht widergekaute Nachrichten, manchmal spannende Augenzeugenberichte und dann die Aufbereitungen Anderer, und dann noch die übliche selbstreferenzielle Vortragerei auf Konferenzen und die Twitterei dazu. Tolles Tool! Geniales Crowdmodell! Meine Gedanken zu Bürgerrechten! Ich! Moi! Man dreht sich im Kreis. Langsam kommt jedoch bei manchen ein Schwindelgefühl auf.
Ach ja, und Onkel Lobo hat es zwar anders ausgedrückt, aber wer sich im Kreise dreht wird nicht so relevant das er von Außen als Referenz wahrgenommen wird. Daher versuch ich gar nicht erst relevant elegant zu sein und kümmere mich um meine Gedankenkonditorei im Netz. Thank you very much.
(Addendum: Ja zum leidigen Thema "Tschänder" lasse ich mich auch dazu hinreißen auf diesem lauten Karussell mit zu fahren. Doch lasse ich öfters auch mal eine Runde aus. Das ist erholsam.)
Samstagseinkauf
Es regnete leicht und ich trat hinaus auf die Straße um noch für das Wochenende genügend Lebensmittel im Haus haben zu können. Es war mir nach türkischem Frühstück und abends viel Rindfleisch ertränkt in einem See aus Kräuterbutter. Doch kam ich viel zu schnell an meiner ersten Station an, der erste Track war noch nicht vorbei und meine Ohren wollten nicht ob der Höflichkeit gegenüber den Ladenangestellten und anderen Einkäufern aufhören dieses Lied zu hören.
Meine Phantasie war gerade so schön in Wallung geraten, daher tat ich weiter einen Schritt vor den anderen und freute mich das ich auch noch eine Runde auf dem Laufband damit abgegolten haben werde. Fast dixie-eske Rhythmen elektronischer Art zuckten durch die Gehörgänge während sich vor meinem geistigen Auge aus vielen leuchtenden Sternen eine menschliche Figur manifestierte. Die Umgebung hatte was von einer generischen Bankenmetropole mit Wolkenkratzern die wie Zähne eines Monsters in den dunkelstblauen Himmel ragten. Der Nachthimmel war eben keinesfalls schwarz sondern hatte die samtige Farbe altehrwürdiger Vorhänge in der guten Stube eines englischen Zauberermeisters.
Die menschliche Figur aus den Sternen zusammengesetzt, gewann mit der anwachsenden Zahl an Leutchtpunkte in ihrem Körper an Kontur und Detail. Die Sterne schienen aus der Umgebung, von der Oberfläche heranzurasen.Die Sternenfigur fing an zu tanzen, die Zähne zu ihren Füßen betrachtete die tanzende, leuchtende Gestalt erst gar nicht. Doch dann streifte das linke Bein eines der Gebäude und die Figur aus zuckenden, tanzenden Sternen beugte sich runter zu den Hochhäusern welche an den vereinzelt höchsten Spitzen bis zu ihren Knien reichten.
(Hier und da bemerkte man menschliche Panik in den Gebäuden. Der vermeintliche King Kong aus Sternen wolle sie alle herniederreißen ins endgültige Verderben jenseits des güldenen Bailouts? Oh, die Schrecklichkeit!)
Doch kam es wohl anders, als die noch im Büro verweilenden Anzugmenschen es sich je erträumt hätten. Der Sternentänzer reichte seine Finger in die jeweiligen Stuben hinein und hob jedes in den Gebäuden verbleibende Individuum sicher auf die Oberfläche hinunter. (Einen musste er sogar noch aus dem Vorraum einer Toilette pulen und sanft abstauben.)
Mit einem Lächeln stellte der Sternentänzer nun fest, dass alle Menschenwesen sicher aus den langen Gebäuden herausgeholt waren. Wie ein glücklicher Kindergärtner schaute er auf die verstörte Schar zu seinen Füßen herunter. Zu seiner Zufriedenheit waren zu seinem Körper sogar noch ein paar Sterne dazugekommen. Langsam fing er wieder an seine anfänglichen Tanzbewegungen aufzunehmen während die guten Zwirne aus einander rannten. Ein Arm schwang fast unkoordiniert an einem Hochhaus vorbei, schlug eine Glasfront ab. Ein Fuß traf die Hälfte eines Börsengebäudes, bevor der Moonwalk der Sterne begann und ich nach einem langen Umweg doch schlussendlich den Feinkostladen betrat.
Meine Phantasie war gerade so schön in Wallung geraten, daher tat ich weiter einen Schritt vor den anderen und freute mich das ich auch noch eine Runde auf dem Laufband damit abgegolten haben werde. Fast dixie-eske Rhythmen elektronischer Art zuckten durch die Gehörgänge während sich vor meinem geistigen Auge aus vielen leuchtenden Sternen eine menschliche Figur manifestierte. Die Umgebung hatte was von einer generischen Bankenmetropole mit Wolkenkratzern die wie Zähne eines Monsters in den dunkelstblauen Himmel ragten. Der Nachthimmel war eben keinesfalls schwarz sondern hatte die samtige Farbe altehrwürdiger Vorhänge in der guten Stube eines englischen Zauberermeisters.
Die menschliche Figur aus den Sternen zusammengesetzt, gewann mit der anwachsenden Zahl an Leutchtpunkte in ihrem Körper an Kontur und Detail. Die Sterne schienen aus der Umgebung, von der Oberfläche heranzurasen.Die Sternenfigur fing an zu tanzen, die Zähne zu ihren Füßen betrachtete die tanzende, leuchtende Gestalt erst gar nicht. Doch dann streifte das linke Bein eines der Gebäude und die Figur aus zuckenden, tanzenden Sternen beugte sich runter zu den Hochhäusern welche an den vereinzelt höchsten Spitzen bis zu ihren Knien reichten.
(Hier und da bemerkte man menschliche Panik in den Gebäuden. Der vermeintliche King Kong aus Sternen wolle sie alle herniederreißen ins endgültige Verderben jenseits des güldenen Bailouts? Oh, die Schrecklichkeit!)
Doch kam es wohl anders, als die noch im Büro verweilenden Anzugmenschen es sich je erträumt hätten. Der Sternentänzer reichte seine Finger in die jeweiligen Stuben hinein und hob jedes in den Gebäuden verbleibende Individuum sicher auf die Oberfläche hinunter. (Einen musste er sogar noch aus dem Vorraum einer Toilette pulen und sanft abstauben.)
Mit einem Lächeln stellte der Sternentänzer nun fest, dass alle Menschenwesen sicher aus den langen Gebäuden herausgeholt waren. Wie ein glücklicher Kindergärtner schaute er auf die verstörte Schar zu seinen Füßen herunter. Zu seiner Zufriedenheit waren zu seinem Körper sogar noch ein paar Sterne dazugekommen. Langsam fing er wieder an seine anfänglichen Tanzbewegungen aufzunehmen während die guten Zwirne aus einander rannten. Ein Arm schwang fast unkoordiniert an einem Hochhaus vorbei, schlug eine Glasfront ab. Ein Fuß traf die Hälfte eines Börsengebäudes, bevor der Moonwalk der Sterne begann und ich nach einem langen Umweg doch schlussendlich den Feinkostladen betrat.
Montag, 20. Juni 2011
Du bist Griechenland!
Es ist immer wieder schön anzusehen, wie die Griechen als scheinbare Pleitegeier der EU an den Haaren und Ohren quer durch die Medienlandschaft von Pranger zu Pranger gezerrt werden, während es in jedem EU-Land viele kleine Griechenlands gibt, die dasselbe Lied auf der Ebene der Einzelperson singen können. Fast jeder Mensch kennt das Gefühl einen Bailout zu brauchen, kein Geld zu haben, obwohl Arbeitskraft und Wille vorhanden sind. Sein Geld für unnötige Gebühren und Prämien ausgeben zu müssen, weil sich Großkonzerne und Institutionen ihre Geschäftsrisiken auf die kleinen Kunden abzuwälzen gedenken. Auch das ist ein Loch in unseren Taschen. Unnötige Nebenforderungen in Mahnungen zum Beispiel, die dem Forderer als Kleinvieh güldenen Mist in die Taschen macht und den Geforderten die Finanzkraft raubt der dann irgendwann gar nicht mehr zahlen will und kann. Säumige Zahler sind meistens keine Arschgeigen die mit den paar Mack fuffzig in die Bahahmas abhauen sondern Menschen die das Geld woanders dringender brauchen weil es nicht anders geht. Übrigens, Zahlungsbereitschaft hat in meinen Augen auch was mit einer positiven Einstellung gegenüber dem Zahlungsempfänger zu tun. Im Idealfall. Für gute Dienste und Waren mit angemessenem Preis zahlt der klar denkende Mensch prompt und mit einem Lächeln. Doch dieser Idealfall wird mehr und mehr Träumerei auf Werbeplakaten und hole Inhalte von PR-Sprüchen. Deine Realität ist nicht eitel Sonnenschein mit gutem Job und Lust auf faire Arbeit für Menschen von Menschen.
Daher bist du nicht mehr Deutschland, nein du bist Griechenland. Du bist davon abhängig, dass Leute dir aus der Patsche helfen weil du alleine nicht zu Rande kommst im Leben. Du kannst vor lauter Arbeit zwar kaum noch deine Sozialkontakte pflegen, doch dein Geldbeutel spiegelt diese Mühen nicht wieder. Alle bewundern deine Schönheit, doch deinen Kleiderschrank vertickst du samt heiß geliebtem Inhalt auf eBay um die nächste Miete bezahlen zu können. Du bist Griechenland weil du das Gefühl hast dich selbst zugrunde zu richten um überhaupt über die Runden zu kommen. Du hängst im Hamsterrad, deine Freunde sind grad auch nicht besonders flüssig aber stellen dich als Oberpleitegeier hin der angeblich nicht mit Geld umgehen kann und bieten dir hochnäsige Hilfe an. Du bist Griechenland, Spanien, Irland, Portugal, die USA, Deutschland, die EU, ...ad nauseam,.. Du bist die Welt.
Mittwoch, 15. Juni 2011
Deutsche WIRED, eine Totgeburt?
Mit dem Erstaunen eines Menschen der digitalen Welt über die Kurzsichtigkeit mancher Medienmacher sitze ich gerade vor meinem Rechner. Die von mir heiß geliebte "WIRED" Publikation soll nach Deutschland kommen. Endlich. Eigentlich ein Grunz zu frohlocken, denn das Heft ist eines der einzigen Holzmedien die ich noch konsumiere. In Form der UK-Ausgabe der WIRED. Aber irgendwie wundert es mich nicht, dass die das Heft in die GQ reinpacken wollen. Als Beilage. Dieser Umgang mit dieser deutschen WIRED Ausgabe ist in zweifacher Form ein Anzeichen für eine Totgeburt:
1. Eine Beilage ist eine Beilage und kein vollwertiges Medium.
2. Das Ganze in ein geschlechtsgebundenes, gestriges Heftlein namens "GQ" zu stecken schließt einen Teil der Leserschaft aus, da diese es schlicht nicht mitbekommt oder keinen Bock hat eine Beilage zum Preis eines für sie wertlosen toten Baumes mit toten Fleischbildern drin zu kaufen.
3. Diese Positionierung macht unsympathisch und viele, beiderlei Geschlechts, werden das Heft womöglich erst mal nicht lesen (wollen). Es wird an ihnen vorbei vermarktet.
4. eine iPad Ausgabe tangiert so manche Geeks und Nerds (LESERSCHAFT!) relativ peripher.
Hier zeigt sich wieder kurzfristiges Denken mit Scheuklappen anstatt mal dem gesamten, der Technik zugeneigten Publikum die Chance zu geben ein Medium anzunehmen. Gute Nacht, Condé Nast! Süsse Träume.
Hierbei möchte ich zu diesem Anlass den Heise-Verlag darum bitten, vielleicht eine interessante deutsche Wired-Alternative an die Kioske zu bringen. Auch wenn es zuerst ein einmaliges Sonderheft sein sollte. Aber in diesen Verlag habe ich das Vertrauen, dass sie es nicht gleich gänzlich vergeigen.
Quellen:
http://t3n.de/news/wired-deutsche-ausgabe-endlich-308578/
http://www.wuv.de/nachrichten/medien/thomas_knuewer_macht_deutsche_wired
1. Eine Beilage ist eine Beilage und kein vollwertiges Medium.
2. Das Ganze in ein geschlechtsgebundenes, gestriges Heftlein namens "GQ" zu stecken schließt einen Teil der Leserschaft aus, da diese es schlicht nicht mitbekommt oder keinen Bock hat eine Beilage zum Preis eines für sie wertlosen toten Baumes mit toten Fleischbildern drin zu kaufen.
3. Diese Positionierung macht unsympathisch und viele, beiderlei Geschlechts, werden das Heft womöglich erst mal nicht lesen (wollen). Es wird an ihnen vorbei vermarktet.
4. eine iPad Ausgabe tangiert so manche Geeks und Nerds (LESERSCHAFT!) relativ peripher.
Hier zeigt sich wieder kurzfristiges Denken mit Scheuklappen anstatt mal dem gesamten, der Technik zugeneigten Publikum die Chance zu geben ein Medium anzunehmen. Gute Nacht, Condé Nast! Süsse Träume.
Hierbei möchte ich zu diesem Anlass den Heise-Verlag darum bitten, vielleicht eine interessante deutsche Wired-Alternative an die Kioske zu bringen. Auch wenn es zuerst ein einmaliges Sonderheft sein sollte. Aber in diesen Verlag habe ich das Vertrauen, dass sie es nicht gleich gänzlich vergeigen.
Quellen:
http://t3n.de/news/wired-deutsche-ausgabe-endlich-308578/
http://www.wuv.de/nachrichten/medien/thomas_knuewer_macht_deutsche_wired
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