Montag, 18. April 2011

Ad Nauseam, ad nauseam

1. Das die Piraten sich generell damit beschäftigen, dass sie auch mal Menschen mit XX Chromosomen im Bundesvorstand benötigen, zeugt davon das diese keine verschlossene XY Gruppe ist. 
Ich finde es sehr oft traurig, dass wir wenige Damen in der Partei haben. Daran ist aber die Piratenpartei nicht per se schuld. Der Grund ist viel komplizierter als "wir öffnen uns nicht genug". Es liegt auch an den Damen, die in ihrem Leben andere Prioritäten setzen, genauso wie viele Männer dies tun. Die Piraten besetzen nun einmal Themen, die an der Lebensrealität von Damen vorbeigeht. Wenn allerdings das sozialpolitische Deck der Piraten weiter geschrubbt und gewienert wird, dann sehe ich einen Damenzuwachs auf die Piraten zukommen. Ohne zwanghafte Maßnahmen nach Außen. 

2. Man kann es aber auch übertreiben und XX Piraten gewaltig auf den Zeiger gehen. 
Genervte Menschen handeln gerne wider der Wünsche aus der Hypemaschine. Ich möchte irgendwann als engagierter Pirat für den Bundesvorstand kandidieren und nicht als Anhängsel eines überbewerteten, kulturellen Genitals. 

3. Weibliche Piraten die sich ernsthaft "Feministin" nennen, tragen Eulen nach Athen und sind gleichzeitig auch a little bit Chauvinistisch.
Ich frage mich ernsthaft, warum man innerhalb einer sehr offenen Gruppe wie der Piratenpartei einen Feminismus braucht.Ja, auch bei den Piraten gibt es unbelehrbare XY Menschen analog zu den XX Querulanten. Beide nerven, beiden begegne ich mit latent trolligem Groll. Jemand der sich zu viel auf sein Geschlecht/Gender (oder wahlweise auch Nationalität, Herkunft oder Hautfarbe) einbildet, hat einfach den Schuss nicht gehört. Wer nach einem eventuellen Flamewar diesbezüglich mit mir einen Trinken geht, hat Eier und meinen Respekt verdient.Man muss miteinander reden anstatt Fassaden zu pflegen, das ist IMHO die piratigste Devise. Das wissen wir doch auch alle. 

4. Es gibt ein Leben jenseits der viel beschworenen Geschlechterdualität, man braucht nur in sich selbst reinzuhorchen.
Ich habe noch nie jemanden getroffen, der 100% nur die kolportierten Eigenschaften seines Geschlechts/Genders entspricht. Das wäre entweder gespielt oder irreal. Ich beobachte gerne, wie selbst die tussigste Tussi mal pfurzt und rülpst und der aufgeblasene Macho mal richtig lang mit seinem Kumpel am Telefon quasselt. Das ist die nackte, harte und ungeschönte Realität. Streng genommen ist jeder Mensch von Natur aus Bi- oder Multigender. 

5. Feminismus ist zu kurz gedacht, es geht um das Bekenntnis zur Menschlichkeit, der Vielfältigkeit. 
Dieser Punkt baut auf dem letzten auf. Ich kann nicht wirklich Mensch sein, wenn ich lediglich nur einem Verhalhaltensregister entsprechen kann. Für mich ist Feminismus ein solcher Denkfehler. Um Probleme für Frauen in der Welt zu lösen, die ich an dieser Stelle sicherlich nicht leugnen möchte, bedarf es viel mehr als Quoten und Quasseleien. So werden lediglich Symptome bearbeitet. Jeder Mensch der für 5 Cent denken kann, wird dies bestätigen. Und über Probleme für Frauen in der Welt müssen wir auch hinaus denken. Menschen behandeln Menschen schlecht. Das muss aufhören.