Mein Augenmerk in dieser Arbeit ist auf das Schriftliche gelenkt. Bildliche Darstellungen sind nicht primärer Gegenstand meiner Arbeit.
Wer sich mit diesem Thema oder ähnlichen Fragestellungen befasst, der möge doch bitte einen entsprechenden Kommentar hinterlassen. Dies gilt auch für Menschen die Texte zum Thema kennen und auf diese verweisen können. Ich freue mich über jeden Input!
Es grüßt,
die forschungstorte
Addendum:
Es geht es mir hier explizit um das Mönchtum im Mittelalter. Gutenberg und Da Vinci (siehe 1. Kommentar der sehr klug ist) sind frühe Neuzeit und für sich sehr interessante Wegbereiter einer neuen Denkweise im Vergleich zum Mittelalter.
Das Klosterwesen als kleiner, elitärer Wissenstümpel benötigte kein Copyright oder Urheberrecht. Man verbreitet die Inhalte im Sinne des Glaubens und des Ordensauftrages möglichst die Liturgie auf dem Laufenden zu halten. Updating quasi. Die Schriften werden relativ frei zwischen Klöstern eines Ordens etwa getauscht um Abschriften zu ermöglichen. Die Autorschaft ist vorerst eine sehr zweitrangige Angelegenheit. Caritas, eine wichtige klösterliche Tugend (caring und sharing u know) ist hier sicher ein wichtiges Motiv wenn es um das Teilen von Wissen geht. Schließlich sollte das Kloster und das Kloster nebenan auch auf dem neusten Stand sein. Die Abgrenzung findet nach außen zum großen Rest der Welt statt. Die Anderen können nicht lesen, nicht schreiben und sich erst gar nicht die Pergamente welche zu Kodizes gebunden und beschriftet werden, leisten. Diese sind einzig und allein Sache der Geistlichkeit, des Klerus und des reichen Adels. (Die Letzteren können zwar nicht oft den Inhalt des Prachtklotzes entziffern, aber er bringt irre viel Renommee ins Haus!)
Erst die revolutionäre Erfindung Gutenbergs bringt das altbekannte Ständesystem auch von Seiten der Informationskultur an sich schwer ins Wanken und schließlich zum Verderben.
Ich möchte mir
1. Ansehen welche Gemeinsamkeiten und Unterschiede diese sehr abgeschlossene und in Wissenstechnisch (!Wichtig:Liturgie und Wissen über den Glauben an sich!) liberal anmutende Klosterwelt sich von unserer Netzkultur mit ihrem freien Wissensaustausch etwa bestehen.
2. Wie abgeschlossen vom Rest der Welt wir wirklich sind in unserer Netzwelt und wie wir vielleicht auch oft unfreiwillig so etwas wie ein digitaler Klerus sein könnten. Denn unser Wissen wollen wir doch am liebsten mit Nachbars, Hund, Katz und Maus teilen. (Hackerethik usw...)Doch will die Welt unser Wissen? Kann diese es aufnehmen? Diese Fragen treiben mich umher.
Nur mal noch als Erläuterung zu meinem Aufruf.
Das berühmteste Beispiel aus dem Mittelalter zum Thema Urheberschaft ist wahrscheinlich die Bibel und das aus mehreren Gründen:
AntwortenLöschenDas bekannteste ist wohl die Übersetzung Luthers, was bis dahin vom Vatikan nicht erlaubt wurde.
Desweiteren ist dort wichtig, dass Luther die Apokryphen bzw den Inhalt der Bibel veränderte (was zuletzt 135 n.C. geschah).
Was man ihm und seinen Unterstützern vorwarf ist ja weithin bekannt und _ähnelt_ _im_ _Verhältnis_ den heutigen Strafen.
Im Mittelalter waren "kleinere" Werke weniger verbreitet, weswegen es öfters vorkam, dass unbekannte/ausländische Werke gern als eigenes Wissen ausgegeben wurde, was ungestraft geschehen konnte und in gewisser Weise notwenindig war, um Wissen verbreiten zu können, da ein man zu jener Zeit auch eher einem "bekannten" Schriftsteller vertraute als einem unbekannten (womöglich noch verfeindeten oder heidnischen) Schriftsteller.
Zu diesem Thema sollte man vielleicht noch Leonardo da Vinci erwähnen, welcher all seine wichtigen Texte in Spiegelschrift schrieb, wo man vermutet, dass er dies als "Schutz vor Raubkopien" tat.
Hoffe diese Informationen helfen dir weiter. Quellen sollte es zu diesen Themen auch genug geben.
Gruß Sesu