Dienstag, 30. November 2010

Erste, automatisierte Antwort von EINSLIVE (WDR)

Okay, es ist eine automatisierte Antwort, eine Weiterleitung und schnellstmögliche Antwort werden versprochen.

Wir dürfen gespannt sein.

Hier der Wortlaut der Mail:

Dies ist eine automatisch generierte Antwort!

Sehr geehrte Damen und Herren,

vielen Dank für ihre Nachricht. Ihre Mail wird im Auftrag der Internetredaktion an die entsprechende Stelle im Hause weitergeleitet und so schnell wie möglich bearbeitet.

Mit freundlichen Grüssen

WDR Telefonzentrale
Tel.: 0221 220-0
Fax: 0221 220-4800
E-Mail: redaktion@wdr.de

Mail an Einlive (WDR) zum Jugendmedienschutz Staatsvertrag

Via Twitter wurde ich auf einen aktuellen Blogpost von Unimatrix Zero aufmerksam gemacht. Dieser schrieb der in NRW sehr beliebten WDR Sendeanstalt Einslive eine Mail bezüglich des Jugendmedienschutz Staatsvertrages. Die Antwort ist eine einzige Platitüde mit Servicefloskeln und Vertröstungen. Dies ist sehr schade.

Aus diesem Anlass heraus, habe ich den Text von Unimatrix Zero etwas abgewandelt und auch an die Sendeanstalt Einslive versendet:

Hallo Einslive!

Ihr seid jung und hip. Weshalb berichtet ihr über 25
Jahre Windows wo dann nur “Windosen Spezialisten” anrufen?  Doch der
Jugendmedienschutz Staatvertrag, ein sehr ernstes Thema, bleibt unerwähnt. Lest doch mal bei YuccaTree oder Netzpolitik
nach. Dort findet ihr alle Infos zum Thema. Ausserdem rüsten deutsche Blogger bereits zum Gegenschlag:
http://www.politiker-stopp.de/jmstv.html#
Auf der Seite http://www.politiker-stopp.de/jmstv.html gibt es einen Script, den man auf seiner Seite einbaut um schonmal vorab zu demonstrieren welch
ein Unfug in Zukunft dem Internet in Deutschland droht.

Technische Infos bietet die Piratenpartei NRW zu diesem Thema:
http://www.achim-mueller.org/images/jmstv_piraten.pdf

Ich denke, dass genügend netzaffine Menschen eurem Programm zuhören
die zwar bloggen oder Homepages betreiben aber von dem Staatsvertrag noch
nie gehört haben. Oder ist es euch lieber dann darüber zu berichten wenn
der erste auf 50.000€ verklagt wird?

Zusätzlich möchte ich betonen, dass ich keine Standardantwort mit "leider" und "wir tun unser bestes" hierauf erhalten möchte. Ich poste dieses Schreiben in meinen Blog

Fluch der Republik und werde auch die hoffentlich weiterführende Kommunikation mit euch dort dokumentieren. Eine Standardantwort würde daher sehr traurig aussehen.

Ich danke für euer Verständnis.
Herzliche Grüße vom Niederrhein
Elle Nerdinger
Ich hoffe nun durch diese etwas bissigeren Zeilen am Ende, eine etwas ausführlichere Antwort zu erhalten. Diese wird wie in der Mail schon erwähnt, hier natürlich gepostet. Wir dürfen gespannt sein.

P.S.: Die Mail ging auf zwei Wegen heraus an den Emfänger:
1. Via redaktion@wdr.de
2. Via Kontaktformular bei www.einlive.de (Fragen zu Einslive)

EDIT:


Macht es Unimatrix Zero und mir nach! Copy and Paste, verändern wie ihr es für richtig haltet und ab die Post. Es wäre sehr schön, wenn Einslive massiv mit Mails zueschüttet wird. Auch andere Sendeanstalten und Medien sind sicher dankbar für eure Zuschriften. 

Montag, 22. November 2010

Litanei gegen die Furcht

Frei nach Frank Herbert meine ich zur aktuellen Terrorwarnungshysterie: 

Ich habe keine Angst. Die Angst tötet das Bewustsein. Die Angst führt zu völliger Zerstörung. Ich werde ihr den Stinkefinger zeigen. Sie soll mich völlig am Arsche lecken. Und wenn sie sich verkrümelt hat, wird nichts zurückbleiben. Nichts außer mir.

Das Original aus dem Wüstenplanteten lautet:


Ich darf mich nicht fürchten. Die Furcht tötet das Bewustsein. Die Furcht führt zu völliger Zerstörung. Ich werde ihr ins Gesicht sehen. Sie soll mich völlig durchdringen. Und wenn sie von mir gegangen ist, wird nichts zurückbleiben. Nichts außer mir.

"I must not fear.
Fear is the mind-killer.
Fear is the little-death that brings total obliteration.
I will face my fear.
I will permit it to pass over me and through me.
And when it has gone past I will turn the inner eye to see its path.
Where the fear has gone there will be nothing......Only I will remain."

Aus diesem Anlass möchte ich an dieser Stelle auf eine sehr sinnvolle und auch amüsante Aktion von Mario Sixtus aufmerksam machen: Wir haben keine Angst

Viel Spass und keine Panik!

Montag, 8. November 2010

Wie ein schönes Thema schöne Dinge hervorbringt

Sehr oft hatte ich mir vorgenommen, hier in diesem Blog so manche ästhetische Fails vorzustellen und zu besprechen. Von hässlichen Kirmesfesten bis hin zu sehr aufdringlicher Werbung, welche Käufer vielmehr vergrault als Geldbörsen öffnet.

Doch wo wir von Geldbörsen sprechen, möchte ich hier viel lieber ein schönes Thema hier anbringen, welches zum heutigen Petitionsausschuss zum Bedingungslosen Grundeinkommen besonders präsent ist. In Berlin gab es am Wochenende ein Fest zu diesem Thema. Die Ankündigung hierzu im Web ist einfach gelungen. Leicht, flockig und brillant durchgestylt. Das königliche Thema hat sich schon länger abgezeichnet, durch die Verwendung einer Krone im Bezug auf das bedingungslose Grundeinkommen. Die Symbolik dahinter ist sehr schön umgesetzt: Jeder ist mit dem BGE ein selbstbestimmter, souveräner Bürgerkönig unter vielen. Wie konsequent dieses Thema auf leichtfüßiger Art und Weise hier umgesetzt wurde (Ich fahr tierisch auf konsequente Gestaltung ab!) ist ein wahrer Lichtblick im derzeit bisweilen sehr drögen Gestaltungsdickicht des beginnenden 21. Jahrhunderts. Gerade politische Themen werden optisch meist entweder nüchtern, und das ist manchmal auch sehr nötig, oder einfach sehr konfus und augenfeindlich dargestellt. Für das bedingungslose Grundeinkommen empfinde ich bei der äußeren Darstellung des Themas, wie auch der Diskussion hierzu nicht nur die nötige Vehemenz und Dringlichkeit die geboten wird, sondern auch leichtfüßiges Darstellen einer Idee die in ihrer Natur selbst sehr elegant ist. Daher ist diese Eleganz dieser Einladungsseite mehr als nur passend.

Es kommt mit rokokoesquen Schnörkeln wie im Märchenbuch daher, optimistisches aber auch beruhigendes Rosa begleitet den Betrachter farblich. An keiner Stelle wirkt diese Farbe aufdringlich oder mädchenhaft, sondern dezent märchenhaft. Die leicht krummen, gezeichneten Linien, die handschriftlichen Beschreibungen auf dem Pergamentgrund in diesem Festprogramm unterstreichen das spielerische, dass sich noch eine gewisse Portion Unperfektion auch zutraut. Das Thema bedingungsloses Grundeinkommen soll doch durchdiskutiert, geplant, berechnet und schrittweise hoffentlich zur Einführung gebracht werden. 

Die Veranstaltung selbst, leider konnte ich diese aus Gründen der Entfernung nicht besuchen, ist vom Geist der Diskussion, des Lernens und des Weiterentwickelns der zentralen Idee geprägt. Kreativität, Aufbruchsstimmung und auch festlicher Optimismus sind hier die notwendige Würze um das Bild in meinen Augen auch wirklich rund werden zu lassen. Mein Eindruck ist, dass es wohl ein sehr reichhaltiges Fest des sozialen Zusammenseins und Genießens (es gab auch ein bedingungsloses, kreatives Buffet und Frühstück) und Kennenlernens war. Solche Veranstaltungen verpasse ich nur ungern, da es genügend solcher Gegebenheiten gibt, die entweder nur dröge aber wichtige Infos transportieren oder auf der Fest-Seite einfach nur Feiern ohne Hintergrund und mit viel Berauschung darstellen. Die Kombination aus sozialem Gefüge und dem gemeinsamen Lehren und gelehrt werden ist was das Hirn und den Geist so richtig in Schwingung geraten lässt. Meines zumindest.

Das Thema bedingungsloses Grundeinkommen ist viel zu wertvoll und wichtig um es mit schlechter Gestaltung und Veranstaltungen hierzu verkommen lassen sollte. Denn nur durch die geistige Weiterentwicklung in einem angenehmen und beflügelnden Rahmen kann die Pflanze namens BGE auch gedeihen und irgendwann mal die Wurzel und die prächtige Krone unserer Gesellschaft werden.

Die Gestaltung der Homepage zum Fest, sowie vieler anderer Materialien zum Thema BGE stammt aus der Feder der Designerin Annette Köhn aus Berlin. Chapeau!