Ich wollte schon lange mal was zum Thema Frauen und ihren seelischen Mülleimern schreiben. Es ist ein typisches Phänomen, welches zum Beispiel Nerdmänner begegnet. Eine weibliche Bekannte oder Freundin, die er mehr oder weniger heimlich anhimmelt, kotzt sich bei ihm über ihren garstigen, doofen Freund aus. Oder über die garstigen, doofen Männer im Allgemeinen. Dieser junge Mann, der sich die Klage des Weibes anhören darf, hofft durch seine Anwesenheit und sein Verständnis etwa, als positives Beispiel der Männlichkeit da zu stehen und so das Herz der Angebeteten zu erobern.
Fehlanzeige. (Nicht immer, aber die Realität kennt viele Dramen dieser Art.) Der treuherzige, ehrliche, nette Mann wird als Mülleimer verwendet. Sie nutzt ihre Stellung als Frau aus den Kerl als kostenlosen Zuhörer zur Verfügung zu haben, er hofft auf ihr Herz. Ganz üble Sache. Denn irgendwann kommen die Jungs dahinter und werden sehr wütend. Zu Recht. Wenn der Mann eventuell nicht genug reflektiert, kommt sehr oft ein Fehlschluss zustande und es werden gleich alle xx Menschen als seelenmüllabladende Monster deklariert. Außer Mutti und Omi vielleicht.
Ich zum Beispiel, darf mir dann das Aftermath dessen anhören. Ich bin Männerversteher. Ich reg mich dann mit dem entsprechenden Mann zusammen auf, wie doof die Weiber doch sind. Wie berechnend, kalt und gemein sie sein können. Als Mülleimer versteh ich mich am Ende dieser unglücklichen Kette jedoch nicht. Eher als Reinigungstrupp. Dies mache ich gerne, da es mir wichtig ist den menschlichen Blick in meinen Freunden zu bewahren wenn die Wut hoch kocht.
Ich hoffe inbrünstig, dass Menschen im weiblichen Körper mit dieser vernünftigen Weltsicht ähnlich wie ich handeln: Immer wieder und wieder über das andere Geschlecht klagenden Menschen die Klischees aus dem Kopf zu waschen. Auch wenn diese leider noch oft bestätigt werden. Solch ein Verhalten mit Klischees im Kopf veranstalten nämlich diese Teufelskreise in denen wir an irgend einer Stelle stecken.
Denn es geht weiter. Ein Mann kann verbittern, wendet dieses Verständnis irgendwann als Masche an um eine Frau zu ködern, dieser an die Wäsche zu gehen und verabschiedet sich dann. Vielleicht ist dann doch zwischen all den Müllabladern dann doch eine Anständige gewesen, die dann vor lauter Schemen im Kopf übersehen wurde. Nichts ist unwahrscheinlich.
Eigentlich tut es mir hier schon in den Augen weh, mich hier von Männern und Frauen schreiben zu sehen, da ich am liebsten von Menschen spreche. Leider denkt ein Großteil der Welt in der ich lebe nicht so. Das ist auch der Grund, warum ich am liebsten unter Nerds, Geeks und Freaks bin. In solchen Kreisen ist man, wenn man unter sich ist, nicht so stark mit diesen Gedankengängen und Sprüchen belastet, die die "Außenwelt" mit sich trägt. Warum verkaufen sich wohl diese Giftbücher a la "Frauen labern den ganzen Tag lang rum und der Kerl will lieber schweigend Fuppes gucken und sein Auto waschen"? Diese Publikationen dienen erstens der Bestätigung und zweitens irgendwo auch der Fortpflanzung dieses Problems.
Das oben beschriebene Problem ist nur eines von Vielen. Das Feld ist viel zu groß, um es in einem einzigen Blogeintrag zu bearbeiten. Ich möchte nur einmal in Schriftform kundtun, wie sehr mich dieser von mir beschriebene Mechanismus an Frauen immens stört. Denn das sich auskotzen sollte ein gegenseitiger Akt der Reinigung sein für zwei Freunde sein. Keiner sollte zum Spielball des Anderen werden. Mit einem ausgewogenen Weltbild ist dies möglich. Ich erlebe dies sehr oft. Männliche Menschen suchen bei mir nach Rat, diesen erteile ich gerne. Dafür weiß ich, dass diese Jungs dann in einer Zeit der Not auch für mich da sind. Und das ohne Hintergedanken. Das ist wahre Freundschaft. (Der aufgeklärte Mensch weiß diese Tatsache natürlich schon längst zu schätzen.) Freundschaft kann man aber nur unter Personen haben, die sich gegenseitig als Gleichwertig empfinden.
Als letztes Wort an die Damen möchte ich noch sagen (es gibt zwar einige unter euch die dies beherrschen, aber leider nicht alle): Probleme kann man auch erst mal alleine Meistern. Vor allem die Inneren. Wenn es zu schlimm, wird sucht man sich professionellen Rat. Die Couch ist manchmal die beste Lösung. Dies meine ich nicht abwertend sondern als ernst gemeinten Ratschlag. Freundschaften nämlich, kann man sich auch mit zu viel Gerede um das selbe alte Leid auch verderben.
Nachtrag:
Dier Katalysator für diesen Eintrag stammt von diesem wunderbaren, sehr spannenden Blog. Die Inbrunst, die in diesen Zeilen steckt, hat mich zur Reaktion angestachelt. Leider stecken manche solche Wutposts gleich aufgrund der männlichen Autorschaft in das Machotöpfchen.
Sonntag, 8. August 2010
Weibereiyeiderdey hoch 23
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Freitag, 6. August 2010
Oldies but Goldies
Obwohl ich auch sehr gerne alte Jazzfetzen höre, möchte ich heute über Oldies der etwas anderen Art bloggen: Heute läuft zum dritten mal im Piratenradio die Love'n'Rave Sendung. Es werden alte Mixe aus den 90ern gespielt, die einem die Jugend wieder in Erinnerung bringen. Damals, als Jungravertorte, hab ich die alte Rock'n'Roll Generation richtig verachtet. Diese mittlerweile im Mainstream angekommene Musikkultur war alles was ich nicht war. Gitarrig, irgendwie verstaubt und nervig. Bei jeder Tour der Rolling Stones in den 90ern hab ich mir die Typen in die Rente gewünscht. Genauso die langsam alternden Punkbands. Während meine Klassenkameraden noch Hosen und Ärzte hörten, viele Lieder natürlich aus den 80ern, hab ich mich für the KLF und the Orb interessiert. Das waren Pioniere und keine Überbleibsel aus alten Zeiten. Those were the nineties!
Ich konnte und kann diese alten Jugendkulturen zwar als das was sie einmal waren, Rebellion gegen die Elterngeneration, verstehen und achten, jedoch war ich nun der jugendliche Musikrebell. Ich konnte meinen alten Rocker/Jazzervater herrlich mit den harten Beats aus meinem Jugendzimmer nerven. Hätte ich statt Suck Me Plasma Platten etwa, AC/DC aufgelegt, wäre er sicherlich nicht so verstört gewesen. (Dabei war AC/DC damals immer noch für manche Leute eine Provokation.) Meine Mutter regte sich immer über das ständige "Bum Bum" auf und es war wie es wohl seit Jahrtausenden war. Das Kind nervt die Eltern mit Marotten der Jugendkultur. Herrlich.
Heutzutage schaue ich mich um, und denke daran wie dankbar ich sein kann noch die für mich letzte Jugendkultur mitgemacht zu haben, die noch wirklich neues hervorbrachte. Wie damals die Rock'n'Roller in den 50ern, die Mods in den 60ern, die Hippies, die Punks und die Goths. Heutzutage sieht das anders aus. Techno ist mittlerweile ein Genre wie jedes andere und lebt im Underground noch relativ gesund, ist aber im Mainstream zur Katastrophe, siehe Loveparade, verkommen. Hiphop, Rock und alles andere lebt nun nebeneinander her. Es gibt Kids, die gerne Queen hören, andere mischen Goth mit Hardcore und erhalten Emo. Die Charts blubbern relativ langweilig vor sich hin und bringen wirklich keine wirklichen Schocker und Innovationen mehr.
Jetzt bin ich der "Alte Sack", der seinen alten Tracks gerne lauscht, während das Piratenradio diesem dem alten Techno huldigt. Im Priatenradio IRC hab ich dann mit dem DJ und anderen Enthusiasten viele Anregungen gesammelt, um die Ravekultur auch weiterhin am Leben und in Ehren zu halten. Es schwirrt sogar die Idee einen 90er Rave zum Bundesparteitag in Chemnitz zu veranstalten. Bis dahin werden auch viele Freitage ins Land gehen, um Love'n'Rave noch bekannter und beliebter zu machen. Ich gehe davon aus, dass viele Piraten noch dieses sehr schöne Sendeformat für sich entdecken werden. Schließlich ist das Durchschnittsalter angeblich in etwa 31. Genau das durchschnittliche Alter in dem die alten Raver heute sein müssten. Das kann noch lustig werden, Leute!
Also werden wir nun auch ein Genreradio pflegen und hegen. Wie es das auch für andere alte Judendkulturen gibt. Daher sollte man auch die originäre Form in der heutigen Zeit nicht in Vergessenheit geraten, damit das Jungvolk auch weiß, wo es herkommt. Baum, vergiss deine Wurzeln nicht. ;)
Also verbleibe ich mit einem fröhlichen "Rave on!"
Die Torte (bum bum bum)
Ich konnte und kann diese alten Jugendkulturen zwar als das was sie einmal waren, Rebellion gegen die Elterngeneration, verstehen und achten, jedoch war ich nun der jugendliche Musikrebell. Ich konnte meinen alten Rocker/Jazzervater herrlich mit den harten Beats aus meinem Jugendzimmer nerven. Hätte ich statt Suck Me Plasma Platten etwa, AC/DC aufgelegt, wäre er sicherlich nicht so verstört gewesen. (Dabei war AC/DC damals immer noch für manche Leute eine Provokation.) Meine Mutter regte sich immer über das ständige "Bum Bum" auf und es war wie es wohl seit Jahrtausenden war. Das Kind nervt die Eltern mit Marotten der Jugendkultur. Herrlich.
Heutzutage schaue ich mich um, und denke daran wie dankbar ich sein kann noch die für mich letzte Jugendkultur mitgemacht zu haben, die noch wirklich neues hervorbrachte. Wie damals die Rock'n'Roller in den 50ern, die Mods in den 60ern, die Hippies, die Punks und die Goths. Heutzutage sieht das anders aus. Techno ist mittlerweile ein Genre wie jedes andere und lebt im Underground noch relativ gesund, ist aber im Mainstream zur Katastrophe, siehe Loveparade, verkommen. Hiphop, Rock und alles andere lebt nun nebeneinander her. Es gibt Kids, die gerne Queen hören, andere mischen Goth mit Hardcore und erhalten Emo. Die Charts blubbern relativ langweilig vor sich hin und bringen wirklich keine wirklichen Schocker und Innovationen mehr.
Jetzt bin ich der "Alte Sack", der seinen alten Tracks gerne lauscht, während das Piratenradio diesem dem alten Techno huldigt. Im Priatenradio IRC hab ich dann mit dem DJ und anderen Enthusiasten viele Anregungen gesammelt, um die Ravekultur auch weiterhin am Leben und in Ehren zu halten. Es schwirrt sogar die Idee einen 90er Rave zum Bundesparteitag in Chemnitz zu veranstalten. Bis dahin werden auch viele Freitage ins Land gehen, um Love'n'Rave noch bekannter und beliebter zu machen. Ich gehe davon aus, dass viele Piraten noch dieses sehr schöne Sendeformat für sich entdecken werden. Schließlich ist das Durchschnittsalter angeblich in etwa 31. Genau das durchschnittliche Alter in dem die alten Raver heute sein müssten. Das kann noch lustig werden, Leute!
Also werden wir nun auch ein Genreradio pflegen und hegen. Wie es das auch für andere alte Judendkulturen gibt. Daher sollte man auch die originäre Form in der heutigen Zeit nicht in Vergessenheit geraten, damit das Jungvolk auch weiß, wo es herkommt. Baum, vergiss deine Wurzeln nicht. ;)
Also verbleibe ich mit einem fröhlichen "Rave on!"
Die Torte (bum bum bum)
Donnerstag, 5. August 2010
Butter bei die Fische
Heute schwirren nicht nur ominöse Blumenkübel, sondern auch piratige Streitigkeiten durch das öffentliche Netz. Die Liquid Feedback Diskussion wurde hochgekocht, der Beisitzer des Bundesvorstands Benjamin Stöcker trat zurück, sehr uncoole Drohmailaktionen wurden mal wieder an den Piratenstrand gespült und die berühmte Mailingliste der Aktiven wurde mal wieder durchs Dorf gejagt.
Gerade Liquid Feedback bringt die Partei wieder ins mediale Rampenlicht. Netzpolitik und der Spiegel Online berichten darüber. Das ist eine sehr gute Sache. Das dadurch natürlich viele Menschen auf unsere Partei aufmerksam werden und uns kennen lernen wollen ist eine logische Konsequenz. Deshalb auch die Diskussion um das öffentliche Bild der Piratenpartei. Keiner will als Streithahnclub des Netzes dastehen und die politische Version des Heiseforums sein. Allerdings bringt eine sehr freiheitliche, basisdemokratische Struktur ein solches Gebaren mit sich. Unweigerlich. Abstimmungen, wie die Vorstandswahl auf dem Bundesparteitag in Bingen, werden in die Länge gezogen, Themen werden x-mal von verschiedenen Menschen durchgekaut und wieder ausgespuckt.
Weiland hatten die Grünen eine ähnliche Situation zu ihren Anfangszeiten. Allerdings hat sich diese damals sehr frische, basisdemokratische Kraft in eine reguläre Partei gewandelt. Es wurde angepasst, geglättet und delegiert bis man im politischen Alltagsgeschäft angekommen war. Jetzt kommen wir Piraten an und versuchen uns erneut mit digitalen Mitteln und viel Enthusiasmus die Basisdemokratie und Bürgerrechte wieder zu stärken; mit sehr sympathischen und (im positiven!) laienhaften Mitteln. Politprofis gibt es genug. Bürger, die sich für ihre Rechte und die Änderung der politischen Landschaft anstreben, wirken in meinen Augen ehrlicher und authentischer als glattgebügelte Anzugträger wie etwa Joschka Fischer es geworden ist.
Meine Meinung zu diesem Thema ist, dass man gelassen aber wachsam bleiben sollte. Ruppige Diskussionen sind zwar nicht das gelbe vom Ei, allerdings besser als stromlinienförmige Parteipolitik mit top-down Hierarchie. Es sollte die Aufgabe eines jeden Piraten sein, sich bewusst zu werden wie lebendig und dynamisch wir sind und gleichzeitig mal auf den guten Ton achten. Wir sind nun mal da, damit die Öffentlichkeit uns wahrnimmt und das möglichst positiv.
Daher sind Drohbriefe, das auch noch anonym versandt ohne Antwortmöglichkeit, das Letzte was man tun sollte. Diese Taten können aufgrund der Sendeform nicht geahndet werden, allerdings geächtet. Auf gut Deutsch gesagt, gibt es überall Idioten, diese müssen einfach als diese hervorgehoben und daher an den Rand gedrängt werden. Ein anonymer Absender einer Drohmail wird sich dann eventuell seine Gedanken machen, ob seine oder ihre Überreaktion eventuell daneben sei. Das hoffe ich mal in meiner optimistischen Ader.
Denn ich bin gelassen, ob der Grabenkämpfe und Zeterorgien. Eine altgediente Politfreundin hat mir schon letzten Sommer in meiner Pirateneuphorie vorausgesagt, das so was noch aussteht. "I braced for Impact" sozusagen. Einfach weitermachen, positiv nach vorne gehen und nicht ablassen. Denn so wird auch das Projekt Piratenpartei weiterleben und auch weiterkommen.
Was die Problematik der Mailinglisten betrifft, sollte es eher eine Art Social Network als digitale Anlegestelle für Interessierte, Neueinsteiger und Altgediente geben, anstatt diese direkt auf die Mailinglisten zu schicken, die nun mal fast traditionell voller Trolle stecken. Bestrebungen dieser Art gibt es ja schon genug. Sei es myPirates oder andere Projekte. Das Piratenradio bietet genauso einen schönen Anlegepunkt für Interessierte die auf einfache, lockere Art unsere Partei kennen lernen möchten. Hier werden Diskussionen gebündelt und kann so für Aussenstehende die Welt der Piraten erkennbarer machen. Ausserdem wirken die im Radio, öffentlich geführten Diskussionen sehr reinigend und bringen wichtige Angelegenheiten wunderbar auf den Punkt. Weiter so.
Und von dort aus kommen die Leute auf die Stammtische und somit auch auf die Straße. Denn im "echten Leben" sind wir Piraten eigentlich ein verdammt netter Haufen, der gemeinsam an an einem Grundstrang ziehen und gesetzte Ziele real verwirklicht sehen will.
Gerade Liquid Feedback bringt die Partei wieder ins mediale Rampenlicht. Netzpolitik und der Spiegel Online berichten darüber. Das ist eine sehr gute Sache. Das dadurch natürlich viele Menschen auf unsere Partei aufmerksam werden und uns kennen lernen wollen ist eine logische Konsequenz. Deshalb auch die Diskussion um das öffentliche Bild der Piratenpartei. Keiner will als Streithahnclub des Netzes dastehen und die politische Version des Heiseforums sein. Allerdings bringt eine sehr freiheitliche, basisdemokratische Struktur ein solches Gebaren mit sich. Unweigerlich. Abstimmungen, wie die Vorstandswahl auf dem Bundesparteitag in Bingen, werden in die Länge gezogen, Themen werden x-mal von verschiedenen Menschen durchgekaut und wieder ausgespuckt.
Weiland hatten die Grünen eine ähnliche Situation zu ihren Anfangszeiten. Allerdings hat sich diese damals sehr frische, basisdemokratische Kraft in eine reguläre Partei gewandelt. Es wurde angepasst, geglättet und delegiert bis man im politischen Alltagsgeschäft angekommen war. Jetzt kommen wir Piraten an und versuchen uns erneut mit digitalen Mitteln und viel Enthusiasmus die Basisdemokratie und Bürgerrechte wieder zu stärken; mit sehr sympathischen und (im positiven!) laienhaften Mitteln. Politprofis gibt es genug. Bürger, die sich für ihre Rechte und die Änderung der politischen Landschaft anstreben, wirken in meinen Augen ehrlicher und authentischer als glattgebügelte Anzugträger wie etwa Joschka Fischer es geworden ist.
Meine Meinung zu diesem Thema ist, dass man gelassen aber wachsam bleiben sollte. Ruppige Diskussionen sind zwar nicht das gelbe vom Ei, allerdings besser als stromlinienförmige Parteipolitik mit top-down Hierarchie. Es sollte die Aufgabe eines jeden Piraten sein, sich bewusst zu werden wie lebendig und dynamisch wir sind und gleichzeitig mal auf den guten Ton achten. Wir sind nun mal da, damit die Öffentlichkeit uns wahrnimmt und das möglichst positiv.
Daher sind Drohbriefe, das auch noch anonym versandt ohne Antwortmöglichkeit, das Letzte was man tun sollte. Diese Taten können aufgrund der Sendeform nicht geahndet werden, allerdings geächtet. Auf gut Deutsch gesagt, gibt es überall Idioten, diese müssen einfach als diese hervorgehoben und daher an den Rand gedrängt werden. Ein anonymer Absender einer Drohmail wird sich dann eventuell seine Gedanken machen, ob seine oder ihre Überreaktion eventuell daneben sei. Das hoffe ich mal in meiner optimistischen Ader.
Denn ich bin gelassen, ob der Grabenkämpfe und Zeterorgien. Eine altgediente Politfreundin hat mir schon letzten Sommer in meiner Pirateneuphorie vorausgesagt, das so was noch aussteht. "I braced for Impact" sozusagen. Einfach weitermachen, positiv nach vorne gehen und nicht ablassen. Denn so wird auch das Projekt Piratenpartei weiterleben und auch weiterkommen.
Was die Problematik der Mailinglisten betrifft, sollte es eher eine Art Social Network als digitale Anlegestelle für Interessierte, Neueinsteiger und Altgediente geben, anstatt diese direkt auf die Mailinglisten zu schicken, die nun mal fast traditionell voller Trolle stecken. Bestrebungen dieser Art gibt es ja schon genug. Sei es myPirates oder andere Projekte. Das Piratenradio bietet genauso einen schönen Anlegepunkt für Interessierte die auf einfache, lockere Art unsere Partei kennen lernen möchten. Hier werden Diskussionen gebündelt und kann so für Aussenstehende die Welt der Piraten erkennbarer machen. Ausserdem wirken die im Radio, öffentlich geführten Diskussionen sehr reinigend und bringen wichtige Angelegenheiten wunderbar auf den Punkt. Weiter so.
Und von dort aus kommen die Leute auf die Stammtische und somit auch auf die Straße. Denn im "echten Leben" sind wir Piraten eigentlich ein verdammt netter Haufen, der gemeinsam an an einem Grundstrang ziehen und gesetzte Ziele real verwirklicht sehen will.
Sprechstunde der piratigen Art - eine kurze Anekdote
Gestern war ich bei meinem Geschichtsprofessor in der Sprechstunde. Übliche Studentenroutine. Was mich nebst der Routine erfreute, war die digitale Begeisterung die mein Professor an diesem Tage mir zeigte: Mein Thema, welches ich in der Magisterarbeit und in einer Vorhergehenden Arbeit bearbeiten möchte, sind die Parallelen zwischen mittelalterlicher Kultur und der der heutigen Netzkultur. Was es damit auf sich hat, werde ich später einmal schreiben. Ich bekam erfreulicherweise viel Zuspruch für mein Thema. Es kamen auch allgemeine Themen der digitalen Welt auf, unter anderem auch die Piratenpartei als dessen Mitglied ich mich dann auch outete.
Dieses Outing resultierte darin, dass der Professor von seinem Sohn erzählte, ein Student in Münster, der gerne der Piratenpartei beigetreten wäre. Jedoch hat dieser davon abgesehen, da er die Partei als zu formal wahrnahm. Ich grinste und dachte mir meinen Teil. Im Zuge dieser Erzählung erwähnte mein Professor noch unseren Bundesvorsitzenden Jens Seipenbusch. Angeblich wolle der Professorensohn nun die SPD lieber mit piratigen Themen bearbeiten. Der Vater jedoch behauptete, der junge Mann würde so gegen Wände rennen.
Ich musste ob dieser Geschichte lächeln und klärte meinen Gesprächspartner derweil auf, dass die Strukturen und organisatorische Beschaffenheit der Piratenpartei derzeit in NRW stark vom örtlichen Personal abhängen und was dort wohl für richtig gehalten wird. Die Strukturdebatte wollte ich sicher nicht in diese Sprechstunde hineintragen. Dazu war die Zeit und mein Nervenkostüm zu knapp bemessen.
Dieses Outing resultierte darin, dass der Professor von seinem Sohn erzählte, ein Student in Münster, der gerne der Piratenpartei beigetreten wäre. Jedoch hat dieser davon abgesehen, da er die Partei als zu formal wahrnahm. Ich grinste und dachte mir meinen Teil. Im Zuge dieser Erzählung erwähnte mein Professor noch unseren Bundesvorsitzenden Jens Seipenbusch. Angeblich wolle der Professorensohn nun die SPD lieber mit piratigen Themen bearbeiten. Der Vater jedoch behauptete, der junge Mann würde so gegen Wände rennen.
Ich musste ob dieser Geschichte lächeln und klärte meinen Gesprächspartner derweil auf, dass die Strukturen und organisatorische Beschaffenheit der Piratenpartei derzeit in NRW stark vom örtlichen Personal abhängen und was dort wohl für richtig gehalten wird. Die Strukturdebatte wollte ich sicher nicht in diese Sprechstunde hineintragen. Dazu war die Zeit und mein Nervenkostüm zu knapp bemessen.
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