Montag, 18. Januar 2010

Bushido und die CSU - ein ungleiches Paar?

Gerade hab ich eine sehr überraschende, aber dennoch stimmige Nachricht aus dem Blog des Fefe entnommen: Laut MSN und BLIND haben sich die Beiden auf dem Münchener Filmball kennen gelernt. Laut der Darstellungen, steht der umstrittene Interpret mit muslimischem Hintergrund positiv zum Angebot des christlichen Seehofers. Welches Angebot? Der gute Bushido sollte doch bitte eine CSU-Hymne verfassen. Ich schluckte schwer.

Folgende Punkte finde ich hierbei jedoch interessant:

1. Die CSU steht selbstverständlich für christliche Werte, dennoch sieht diese Öffnung zu einem konservativen Künstler dessen umstrittene, nicht gerade biblische, Werke bei vielen Jugendlichen beliebt ist, nicht in einem Widerspruch. Beide Akteure vertreten ein Weltbild, welches im 21. Jahrhundert nicht mehr ganz so aktuell ist. Was Bushido in der harten Sprache der Strasse verbal transportiert, ist in Politikersprache eventuell in manchen Fällen deckungsgleich. Interessant ist vor allem, dass dieser selbst schon wegen Urheberrechtsverletzungen Probleme gehabt hat. Hier schmeisst zumindest der Sprechkünstler mit Diamanten im Glashaus. (Soviel Bling muss zumindest sein, für den Guten.)

2. Die CSU, sowie die große Schwesternpartei CDU, streben derzeit einige Änderungen an, die wie ein Lack der Veränderung in der Sonne der Medienlandschaft glänzen. Dieses Projekt wurde als Berliner Erklärung an die Welt herausgelassen. Man wolle linker werden, netzaffiner und sowieso interessant für Wähler aus anderen politischen Lagern. Die gute, alte Volkspartei will sich, wie das Fähnchen im Wind, den Zeiten anpassen. Ob dieser neue Anstrich auch mit der Realität konform geht, ist eine ganz andere Frage. Daher ist diese Zuwendung zu Figuren der Jugendkultur wie Bushido, kein schlechter Schachzug. Dieser scheint zwar ein böser Bube zu sein, ist aber dennoch im Herzen ein konservativer Mensch. So eine scheinbar drastische Zuwendung zur zeitgemässen Kultur, sogar noch recht umstritten, ist sicherlich für viele ein stichhaltiger Beweis für die Existenz einer wirklich "neuen" CDU. (Lah-dih-dah!)

Wenn dieses Projekt also auch in die Tat umgesetzt werden sollte, dann bestätigt sich lediglich mein Weltbild zu Herrn Bushido und Herrn Seehofer. Hier wird höchstens, nach drastischen Mitteln gegriffen. Ich bin sicherlich nicht die einzige, die diese Vermutung laut hegt. Dies kann sicherlich daher den schwarzen Leuten auch Stimmen kosten. Wenn Seehofer laut BLIND den Bushido als "höflich" bezeichnet, dann ist dies eine Bestätigung der gegenseitigen Übereinstimmung. Aber objektiv ist ein Mensch der sich wie eine Axt im Walde der modernen Welt aufführt, nicht gerade ein Gentleman. Aber diese Einschätzungen, aus Seehofers und meiner Sicht, sind ja völlig verschiedene Paar Schuhe.

Wirklich interessant wäre es im Übrigen geworden, hätte Seehofer um Thomas D, oder ähnliche Vertreter des "Brain Hop" geworben. (Als Nicht-Hip-Hop-Kenner fällt mir nur dieser als gutes Beispiel für anständigen Sprechgesang ein. Die Profis mögen mir diesen eventuellen Lapsus doch bitte verzeihen.)

1 Kommentar:

  1. erinnert mich an den wahlkampf-rap von ösilands rechtspopulist h.c. strache: http://www.youtube.com/watch?v=XACwieQEYB0

    der hat wenigstens selber "sprechgesungen".

    für geistige schäden durch anklicken des links übernehme ich natürlich keine verantwortung.

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