Immer wieder gab es in der Menschheitsgeschichte Bestrebungen, zurück zur Natur zu kehren. Industrielle Entwicklungen, scheinbare Entfremdungen des Menschen durch Technik von der Natur und auch daraus resultierende Konsequenzen für die Umwelt spielten und spielen hierbei die wichtigsten Rollen. Aber welche Natur ist hier gemeint? Die Ursprünglichkeit der Naturvölker etwa, oder ein Leben ohne die Umwelt zu schaden und dennoch ein Mindestmaß an Technik zu genießen?
Von einem memetisch-evulotinärem Standpunkt aus möchte ich die eigentlich illusorische Rückkehr zu einem Zustand als Naturvolk direkt ausschließen. Wir haben uns nun einmal weiterentwickelt, da das menschliche Gehirn in der Lage ist Meme zu verarbeiten und auch als Brutstätte ihrer Entwicklung zu dienen. Daher wäre es einem Wunsch nach der Rückentwicklung des Menschen zu einem Wassertier im Ozean, oder gar einem Einzeller gleich zu setzen. Die Evulution hat uns nun einmal die Meme zu den Genen hinzugegeben. Doch wohin führt uns diese Entwicklung? Wenn wir so weitermachen, wie bisher, sicher in eine evulutionäre Sackgasse. Dann könnte man dem Menschen als stark entwickelte Tierart, den Darwin Award mit gutem Gewissen verleihen. Unser Fortschritt würde uns so unweigerlich in die Ausrottung unserer Art und vieler anderer Arten, führen.
Doch ist der Mensch langsam aufgewacht. Die Umweltbewegung und deren Konsequenzen zeigen dies täglich in den Nachrichten und in der Umgebung. Auch wenn die Klimakonferenz von Kopenhagen erst einmal als gescheitert angesehen werden kann, gibt es immer noch die Hoffnung, dass der Mensch an sich an dem Fortbestand seiner Art arbeitet. Zurück zur Natur? Ich würde behaupten, dass dieser Weg über weitere, wohlüberlegte, technische Fortschritte führt. Sei es die Weiterentwicklung von regenerativen Energierecourcen oder auch sozialen Veränderungen in der Gesellschaft. Denn selbst eine Gesellschaft, die vollökologisch mit Energie und anderen Recourcen versorgt ist, kann nur funktionieren, wenn die Menschen an sich auch geschont und respektiert werden, wie die Bäume und die Ozonschicht.
Wir müssen uns klar werden, dass viele Entwicklungen der Wissenschaft uns an den Rand von Moral und Ethik treiben können, wenn wir diese ohne Reflekton dieser gegenüber weiter betreiben. Gentechnik, Computertechnik, et al. Allerdings müssen wir uns genauso zugestehen, dass wenn man diesen technischen Errungenschaften weiterhin nachgeht , jedoch auf einer offenen und demokratischen Basis, ist die Chance höher, dass die Ergebnisse freundlicher ausfallen, als wenn einige Wenige die Hoheit über dieses Wissen in der Hand hätten. In diesem Fall ist die Anwendung dieser Technologien nicht der Willkür ausgesetzt und den ökonomischen Gefällen und Höhen unserer Zivilisation, die genausowenig der Willkür ausgesetzt sind, wie sie heute noch betrieben werden. Ich sage nur Bankenkrise und Genmais.
Doch möchte ich nicht zu tief in soziopolitische Gefilde einsteigen. Vielmehr möchte ich die Möglichkeiten aufzeigen, was "Natürlichkeit" auch sein kann: Nehmen wir einfach mal die Gentechnik. Ein verdammt heisses Eisen. Ich mag mir hier zwar die Finger daran verbrennen können, doch wage ich es dennoch. Nehmen wir mal an, dass Gentechnik, wie freie Software im Open Source Verfahren behandelt wird. Das heisst, dass Patente diesbezüglich nicht die Forschung und Entwicklung hindern. So können enthusiastische Forscher und Interessierte sich an jeder Ecke dieser Welt zusammentun und intelligente, der Menscheit und Natur dienliche Produkte liefern. Wenn etwas bei diesem Verfahren schief läuft, dann ist die Evulotionäre Sackgasse durch das Handeln ganz allein auf die gesamte Recource "Intelligenz und Fortschrittswillen der Menschheit" zuzuschreiben, und nicht einer einzigen Wirtschaftsunternehmung oder eines politischen Kreises. Aber es kann auch in die andere Richtung losgehen. Der Mensch könnte wirklich interessante, und auch hilfreiche Mittel entwickeln, um etwa gefährliche Krankheiten zu heilen, oder Planzen entwickeln, die erneuerbare Spritrecourcen liefern können. (Dies wird bereits getan, in der Erforschung bezüglich Blaualgen.) Das ist dann genauso natürlich und "ursprünglich", wie die Eiche auf der Weide. Denn diese Entwicklung entspringt unseren evulutionär entwickelten Gehirnen. Und wenn es keine Schäden bringt, dann gliedert es sich in die Umwelt ein und besteht somit fort.
Doch um diese Entwicklung eines gemeinsamen Bemühens der Menschen untereinander für einen gemeinsamen Fortschritt, bedarf ein für manche ein recht unbequemes Umdenken. Dann geht es nicht mehr, dass einige wenige Einsacken, während die Mehrheit bloss zusehen darf. Denn diese Mehrheit hat immer die Konsquenzen der Handlunen einer kleinen, profitierenden Minderheit zu tragen. Sei dies in finanziellen, ökologischen oder auch sozialen Angelegenheiten.
Das Internet und dessen Entwicklung treibt einen Fortschrit der völlig neuen Art voran: Der Mensch kann seinem Urbedürfnis nach Vernetzung viel intensiver nachgehen, als je zuvor in der Menschheitsgeschichte. Der Mensch als tendenzielles Herdentier ist quasi dafür geschaffen, in Gruppen an Problemstellungen und Entwicklungen zu arbeiten. Die Geburt und Entwicklung von Linux sei hier nur einmal als Beispiel angeführt. Durch die Vernetzung interessierter und engagierter Entwickler ist es möglich geworten, dass ich etwa als kleiner User, endlich von Windows weggekommen bin. Open Source Software ist zwar immernoch in den Jugendjahren, aber sie ist schon viel, viel benutzerfreundlicher geworden. Längst ist die Verwendung von freier Software nur ein Hobby von Nerds oder Geeks. Wenn selbt eine große Frauenzeitschrift der Springerpresse ihren Leserinnen die Verwendung von Open Office schmackhaft macht, dann haben die Entwickler wohl einiges richtig gemacht.
Und genau dieses Prinzip, welches in der Computerszene sehr stark propgiert wird, findet langsam auch Anwendung in softwarefremden Bereichen: Sei es die Etablierung von Co-Working-Spaces, oder auch Strickgesellschaften junger Hacker in Szenekneipen. Der Moderne Mensch tut sich mit Gleichgesinnten zusammen und erschafft sich somit Möglichkeiten, die er alleine niemals hätte. Auch die Piratenpartei ist ein wundervolles Beispiel für die praktische Anwendung von Vernetzung zur Verbesserung der Lebensumstände.
Dieser politischer Neuankömmling muss noch viel durchstehen, bis zur Etablierung, doch sieht es in meinen Augen gut aus. Denn die Zeichen der Zeit stehen günstig für die Freibeuter. Genauso, wie es weiland für die Grünen war. Die Zeit ist einfach wiedermal Reif für Veränderungen.
Natürlichkeit ist also vielmehr das Verständnis der menschlichen Natur und die Nutzung seiner Stärken, zur Fortentwicklung der Gesellschaft und der Welt an sich. Wenn dies auch die Manipulation von Genen und die Ausstattung von Menschen mit Computercomponenten bedeutet, dann soll dies so sein. Denn Computer und Genmanipulation entspringen, wie Musik und Literatur, des Menschen Gehirn. All diese Dinge verschmelzen zu lassen, ist daher kein Sakrileg, sondern ein weiterer Schritt in der Evolution. Wenn es glatt geht, dann überleben wir und sind damit weiter gekommen. Upgrade gelungen. Nur muss das auch gemeinsam geschehen, und nicht von oben verordnet werden.
Sonntag, 27. Dezember 2009
Mittwoch, 2. Dezember 2009
Heideney, die Weiberey!
Nun bezieht die EMMA online Stellung zum regen Protest der Piraten gegen die zweifelhafte Auszeichung zum "Pascha des Monats": Es wird umhergeschwurbelt, hin und her laviert und mit dem alten Ruhm geprotzt. Ja, früher war die Arbeit der EMMA und von Frau Schwarzer unheimlich wichtig. Doch heute aber, hat sich viel geändert. Es gibt noch Ecken in dieser Welt, in denen etwas Lehre der Gleichberechtigung aller Menschen sicher noch vonntöen ist, aber diese Ecken werden zunehmens kleiner. Wo es Vorstöße in Richtung Fortschritt gibt, dort entstehen natürlich auch Backlashes. Es ist nun einmal ein menschliches Bedürfnis, einen Zustand den man gemocht hat, wieder herzustellen falls dieser nicht mehr von Bestand ist. Das war schon immer so. In der gesamten Menschheitsgeschichte kann man diese Verhaltensweisen nachverfolgen. Der Reaktionismus von angeblichen Maskulisten ist daher nicht überraschend. Vielmehr finde ich deren Aufbäumen sehr amüsant und ich habe viel mehr Lust mich mit Popcorn an deren Possen zu erfreuen, als diese auch noch anzukreiden und ihnen mehr Bedeutung zukommen zu lassen, als sie es wert sind. Wer als Belustigung dient, ist bedeutungsloser als einer der öffentlich gerügt wird. Lachen ist die beste Medizin gegen einen Mißstand. So wird immer noch herzlich über Zensursulas possierliches Verhalten gekichert, obwohl diese Frau höchst gefährlich ist. Das Lachen jedoch, das nimmt ihr die Ernsthaftigkeit. Daher ist es nicht besonders verwunderlich, dass diese Dame ihr Direktmandat verloren hat. Sie hat sich der Lächerlichkeit preisgegeben. Dies tun auch Maskulisten und andere hinterwäldlerische Menschen, die noch immer nicht begriffen haben, dass es in der Zukunft um den Menschen an sich geht und nicht um Gruppierungen irgendeiner Couleur.
Eigentlich benimmt sich die EMMA mit ihrer sehr vorhersehbaren Antwort auf die Entrüstung der Piraten genauso lächerlich, wie die nostalgieversessenen Maskulisten. Nur eben für die Brüsteträgerinnen und nicht für Hodenbesitzer. Ich sehe vielmehr ein großes Potenzial in der Piratenpartei endlich mit dieser Geschlechtersegregation in den Köpfen aufzuräumen. Gender-Mainstreaming ist, wie ich schon oft betonte, ist Sexismus unter angebilch politisch korrekten Vorzeichen. Es werden Unterschiede gemacht. Diese Unterschiede ergeben die gefährliche Kluft die nicht mehr sein sollte.
Ich habe im Übrigen eine Beobachtung gemacht, die mich etwas stutzig gemacht hat: Im EMMA-Forum wird 1. eine Anmeldung verlangt bevor man mitlesen darf, 2. wird jeder Post von einem Moderator (ja es ist hier eine Frau) überwacht und dann nach Prüfung bei Eignung freigegeben. Im monierten Piratenforum wo sich böse Maskulisten tummeln, ist die Struktur offen und frei. Hier wird nichts kontrolliert oder manipuliert. Natürlich können so "ungewünschte" Elemente "eindringen" (bitte zweideutig auslegen) und die gute Suppe hin und wieder etwas geschmacklich verfremden. Aber so ist es nun einmal im Leben. Man kann sich gerne abschotten, aber dann sollte dann nicht die Frechheit besitzen, sich dann über Geschehnisse in einer Struktur beschweren, die nicht mit der eigenen übereinstimmt. Wenn die Feministinnen sich sinnvoll in einen Diskurs mit den Piraten begeben möchen, dann sind diese herzlich eingeladen dies im Piratenforum in aller freien und unzensierten Öffentlichkeit zu tun, oder ihr Forum zu öffnen. Das würde dann auch ein Spannendes Kämpfchen mit den Maskulisten geben. Meine Popcornmaschine läuft sicher heiss, wenn ich dies erleben darf.
Gedanken am Rande:
Diese von mir kritisierte Verschlossenheit habe ich im Übrigen auch während meiner Recherchen zu Internetcommunities, die primär ein spezifisches Geschlecht anziehen, in frauenspezifischen Foren vermehrt beobachten können. Hier werde ich gezielte Nachforschungen anstellen und dann bei Fertigstellung hier veröffentlichen. Da es sich um eine Therorie für eine These handelt, möchte ich dies einfach im Raum stehen lassen und nicht für eine endgültige Feststellung von mir behandelt wissen.
Eigentlich benimmt sich die EMMA mit ihrer sehr vorhersehbaren Antwort auf die Entrüstung der Piraten genauso lächerlich, wie die nostalgieversessenen Maskulisten. Nur eben für die Brüsteträgerinnen und nicht für Hodenbesitzer. Ich sehe vielmehr ein großes Potenzial in der Piratenpartei endlich mit dieser Geschlechtersegregation in den Köpfen aufzuräumen. Gender-Mainstreaming ist, wie ich schon oft betonte, ist Sexismus unter angebilch politisch korrekten Vorzeichen. Es werden Unterschiede gemacht. Diese Unterschiede ergeben die gefährliche Kluft die nicht mehr sein sollte.
Ich habe im Übrigen eine Beobachtung gemacht, die mich etwas stutzig gemacht hat: Im EMMA-Forum wird 1. eine Anmeldung verlangt bevor man mitlesen darf, 2. wird jeder Post von einem Moderator (ja es ist hier eine Frau) überwacht und dann nach Prüfung bei Eignung freigegeben. Im monierten Piratenforum wo sich böse Maskulisten tummeln, ist die Struktur offen und frei. Hier wird nichts kontrolliert oder manipuliert. Natürlich können so "ungewünschte" Elemente "eindringen" (bitte zweideutig auslegen) und die gute Suppe hin und wieder etwas geschmacklich verfremden. Aber so ist es nun einmal im Leben. Man kann sich gerne abschotten, aber dann sollte dann nicht die Frechheit besitzen, sich dann über Geschehnisse in einer Struktur beschweren, die nicht mit der eigenen übereinstimmt. Wenn die Feministinnen sich sinnvoll in einen Diskurs mit den Piraten begeben möchen, dann sind diese herzlich eingeladen dies im Piratenforum in aller freien und unzensierten Öffentlichkeit zu tun, oder ihr Forum zu öffnen. Das würde dann auch ein Spannendes Kämpfchen mit den Maskulisten geben. Meine Popcornmaschine läuft sicher heiss, wenn ich dies erleben darf.
Gedanken am Rande:
Diese von mir kritisierte Verschlossenheit habe ich im Übrigen auch während meiner Recherchen zu Internetcommunities, die primär ein spezifisches Geschlecht anziehen, in frauenspezifischen Foren vermehrt beobachten können. Hier werde ich gezielte Nachforschungen anstellen und dann bei Fertigstellung hier veröffentlichen. Da es sich um eine Therorie für eine These handelt, möchte ich dies einfach im Raum stehen lassen und nicht für eine endgültige Feststellung von mir behandelt wissen.
Abonnieren
Posts (Atom)