Samstag, 26. September 2009

Wählerinnen, Damen, Frauen und die Piraten

Hier möchte ich jetzt nicht die Genderkiste öffnen, jedoch geht mir einiges durch den Kopf, was Wählerinnen betrifft und deren Motivation sich für die Platzierung eines Kreuzchens auf dem Wahlzettel entscheiden. Frauen interessieren sich primär natürlich für die Dinge, die jeden Menschen berühren. Abhängig davon natürlich, in welcher Lebenssituation sie stecken. Die Unternehmerin wird eher dazu tendieren sich für Gelb zu entscheiden, während die Studentin eher Rot, Rot oder Grün favorisiert. Nur um Beispiele anzuführen. Ganz wichtig sind heutzutage Gleichstellungsfragen. Die Grünen haben mit ihren innerparteilichen Frauenquoten bei Parteiveranstaltungen eine starke Ausrichtung auf Frauenpolitik.

Doch was heisst Frauenpolitik? Wird hier nicht schon wieder auf Gegensätzen herumgeritten, die langsam aus den Köpfen verschwinden sollten? Wie hier in diesem Blog bereits oft genug von mir geschrieben wurde, gibt es in der Piratenpartei keinen Anlass explizite Frauenpolitik zu betreiben, da wir Menschen und deren Rechte vertreten und keine Anhängsel von Genitalien. Und genau das sollte für Frauen interessant sein. Dies bedeutet, dass es trotz des noch (!) hohen Anteils von Männern in der Partei, ein starkes Bewusstsein für die Gleichheit der Menschen besteht. Der hohe Männeranteil lässt sich auf die Wurzeln der Piratenpartei zurückführen. Die Piraten kommen aus der Welt der IT, des Internets und der Nerdszene. Der Nerd allerdings ist kein Macho. Der Nerd ist meist dankbar über die Anwesenheit von Frauen in seiner Umgebung. Er teilt sein Wissen, seine Fertigkeiten gerne mit allen Menschen.

Vor allem, dass Geschlechtlichkeit in der Welt des Netzes sowieso sehr fragwürdig ist. Genauso, es gibt aufgrund der Neuheit der Partei keine Altherrenriege die altpatriarchales Gedankengut von oben nach unten tragen. Innerhalb der Parteistruktur gibt es nichts, das Frauen in irgendeiner Weise behindert. Eine Freundin von mir, Mitglied einer sehr etablierten Partei, erzählt da schon ganz andere Geschichten. Ein männlicher Parteifreund wird von der Herrenriege gefördert und hofiert, während sie aufgrund ihres Geschlechts das doppelte leisten muss, um überhaupt irgendwie voran zu kommen. Das ist ein Grund für Damen, Piraten zu wählen, nein noch besser einzutreten.

Auf unserem Wuppertaler Stammtisch beispielsweise, gibt es mittlerweile einige junge Damen die begeistert ihre Mitgliedsanträge abgegeben haben und nun tatrkäftig voranschreiten. Ohne gläserne Decke und mit der einmaligen Möglichkeit, die noch wachsenden Strukturen innerhalb der Piratenpartei aktiv mit zu gestalten. Gerade weil Frauen mit Hingabe kommunizieren können, haben sie schon ein Talent welches manche Männchen nicht mitbringen. Hier können Netzwerke aufgebaut, verbessert und nachhaltig gestärkt werden, die die Parteiarbeit ganzheitlich voranbringen.

Die Piratenpartei erweitert derzeit aktiv und mit viel Inbrunst ihr politisches Profil, um in Zukunft mit einem breiter gefächerten Programm agieren zu können. Wenn Frauen hier verstärkt einsteigen und mitbestimmen, ist das viel effektivere Frauenpolitik, ohne dein explizites Etikett, als Quoten und Genderdiskussionen. Es liegt ganz allein an den Frauen. Die Wege sind frei. Frau muss sie nur beschreiten. Übrigens, die Parteiarbeit macht mit den Piraten einfach viel Spass, da die Hierarchien flach sind, die Kommunikatin offen und transparent. Denn meiner Meinung nach, sind strenge Hierarchien patriarchaler Natur. Das ist doch schon Grund genug für Damen, sich mal auf piratiges Gewässer zu begeben und mitzumachen.

Setzt die Segel!

;)

2 Kommentare:

  1. Ist das ein offizielles Plakat und spricht sich gegen die Mehrwertsteuer aus oder was???

    Ob du bei deiner Analyse der Studentinnen richtig liegst wage ich zu bezweifeln, da ich von meiner Uni viele Studentinnen aus dem bürgerlichen Lager kenne.

    Aber letztendlich kann ich deiner Aufforderung nur zustimmen. Frauen entert die Piraten!

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  2. >>Doch was heisst Frauenpolitik? Wird hier nicht schon wieder auf Gegensätzen herumgeritten, die langsam aus den Köpfen verschwinden sollten?

    Ja so sollte es eigentlich sein. Guter Artikel.

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