In den letzten Wochen geht es heiss her, was Genderthemen und die Piratenpartei betrifft. Dabei ist es einfach so, dass es in dieser Partei einfach keinen Redebedarf zu diesem Thema gibt, ausser das wir über Geschlechterdifferenzen hinaus sind.
Was viel mehr in Gesprächen die ich führte herauskam, ist das es vielmehr wichtig wäre über den gesellschaftlichen Umgang mit der Sexualität an sich zu diskutieren. Man ist wenigstens soweit auf dem Stand, dass homosexuelle Paare den Bund fürs Leben schließen dürfen, jedoch nicht mit allen Privilegien die heterosexuellen Ehepaaren zustehen. Hier gilt es weiterzumachen. Es ist genauso wichtig, dass die sexuelle Orientierung eines Menschen endlich nicht mehr ein Problem darstellen kann. Hier meine ich nicht nur Hetero/Homo sonder auch die vielen anderen Facetten der menschlichen Liebe. Was ist mit Polyamourösen Beziehungen? Sadomasochismus und Fetischismus? Asexualität? Diese Themen werden bereits langsam aber sicher unter den Teppichen hervorgeholt, aber wir sind noch meilenweit davon entfernt, ganz unbefangen im globalen gesellschaftlichen Kontext damit umzugehen. Innerhalb einer sehr aufgeklärten Schicht, gibt es natürlich keine Probleme mit diesen Themen, jedoch kann man dem Trugschluß erliegen, dass die gesamte Gesellschaft so locker mit alternativen Sexualformen umgeht wie der eigene Dunstkreis.
Genauso ist es mit der Darstellung von sexualrelevanten Themen in der Medienöffentlichkeit. Wo immer wieder über Frauenfeindlichkeit geschrien wird, gerät ein sehr wichtiger Aspekt dieser Sache in den Hintergrund: viele männliche Wesen fühlen sich von blanken Brüsten und doof dreinschauenden Models genauso angewidert wie die Frauen. Sie fühlen sich zu dauergeilen, doofen Böcken degradiert. Doch wird darüber sehr selten gesprochen. Sehr interessant finde ich, dass die meisten Klagen über nervige, sexlastige Werbung von männlichen Sprachorganen an meine Ohren dringen. Viele Frauen ignorieren die Tittentorpedos und unterwürfigen Skelette einfach. Es ist hier übrigens nicht die Darstellung von Brüsten zur Bewerbung von Konsumprodukten per se das Übel. Vielmehr ist es die Manier, in der dies getätigt wird. Mit einer fröhlich, frech und gesund daherkommenden nackten Dame hätte ich erst einmal kein Problem. Vor allem, wenn dieses Bild dann auch noch gut zum Werbekonzept passen würde. Positive Bilder sind immer begrüssenswert, sei es mit oder ohne Körperhülle. Es ist das schleimige, glibberige und figürlich unrealistische, welches mich nervt. Aber das ist ein anderes Thema und eine andere Baustelle.
Wir leben nun einmal, sorry liebe CDU, nicht mehr in einer gänzlich von hinterwäldlerischen Werten bestimmten Welt. Ich sage hier bewusst nicht christlich, da es genügend Christen gibt, die alles andere als hinterwäldlerisch und konservativ sind. Der Umgang mit Sexualität ist hier in Europa natürlich viel ungezwungener als in den USA, jedoch gibt es meiner Meinung nach noch einiges an Diskurs der durchgehechelt werden sollte. Dieser sollte endlich vom Geschlechtsgendertrennungsfilm befreit sein und die Sexualität als Ganzes behandeln.
Bevor wir dies nicht hinbekommen, wird es weiterhin bescheuerte Werbekampagnen mit magersüchtigen Mädchen, vollbusigen Doofies und keinen aufgeschlossenen Umgang mit sexellen Variationen geben.
Um ein ganz heisses Eisen anzufassen, erwähne ich mal die Pädophilie. Vieles was ich hier sage, wurde schon oft genug erwähnt, doch lasse ich es mir nicht nehmen, dies noch einmal zu betonen: Männer und Frauen mit pädophilen Phantasien konnten sich diese nicht aussuchen, genauso wie ich nun einmal auf Männer stehe und interessierte Damen lieber dankend abweise. Anstatt diese gleich als Kriminelle zu behandeln, bevor sie eine Straftat begehen können, sollte man diesen Menschen die Möglichkeit geben sich in fachlich qualifizierte Hände zu begeben. Ohne die moralische Keule gleich auspacken zu müsssen. Diese haben sie sicherlich ständig im eigenen Kopf. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es ist als pädophiler Mensch zu leben. Die berühmte Pädophilie-Ambulanz der Berliner Charité macht hier gewaltige Schritte in die richtige Richtung. Leider sind die Mittel nicht sehr üppig. Vielleicht könnte Frau von der Leyen das geplante Geld für die Stoppschilder lieber in Projekte wie diese investieren. Das würde sie vor ihrer Wählerschaft glaubwürdiger erscheinen lassen. Denn nicht jeder Pädophile wird gleich auf die Strasse gehen und das nächstbeste Kind vergewaltigen, genauso wie nicht jeder heterosexuelle Mann ein Vergewaltiger ist. Straftaten und sexuelle Neigungen sollten in einer aufgeklärten Gesellschaft endlich nicht mehr zwangsweise gekoppelt werden.
Sexualität ist einfach ein Bedürfnis wie jedes andere, sie wird bloss von etwas veralteten, gesellschaftlichen Werten immernoch in manchen Ecken der Gesellschaft falsch ausgeleuchtet.
Es werde Licht. :)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen