Immer wieder gab es in der Menschheitsgeschichte Bestrebungen, zurück zur Natur zu kehren. Industrielle Entwicklungen, scheinbare Entfremdungen des Menschen durch Technik von der Natur und auch daraus resultierende Konsequenzen für die Umwelt spielten und spielen hierbei die wichtigsten Rollen. Aber welche Natur ist hier gemeint? Die Ursprünglichkeit der Naturvölker etwa, oder ein Leben ohne die Umwelt zu schaden und dennoch ein Mindestmaß an Technik zu genießen?
Von einem memetisch-evulotinärem Standpunkt aus möchte ich die eigentlich illusorische Rückkehr zu einem Zustand als Naturvolk direkt ausschließen. Wir haben uns nun einmal weiterentwickelt, da das menschliche Gehirn in der Lage ist Meme zu verarbeiten und auch als Brutstätte ihrer Entwicklung zu dienen. Daher wäre es einem Wunsch nach der Rückentwicklung des Menschen zu einem Wassertier im Ozean, oder gar einem Einzeller gleich zu setzen. Die Evulution hat uns nun einmal die Meme zu den Genen hinzugegeben. Doch wohin führt uns diese Entwicklung? Wenn wir so weitermachen, wie bisher, sicher in eine evulutionäre Sackgasse. Dann könnte man dem Menschen als stark entwickelte Tierart, den Darwin Award mit gutem Gewissen verleihen. Unser Fortschritt würde uns so unweigerlich in die Ausrottung unserer Art und vieler anderer Arten, führen.
Doch ist der Mensch langsam aufgewacht. Die Umweltbewegung und deren Konsequenzen zeigen dies täglich in den Nachrichten und in der Umgebung. Auch wenn die Klimakonferenz von Kopenhagen erst einmal als gescheitert angesehen werden kann, gibt es immer noch die Hoffnung, dass der Mensch an sich an dem Fortbestand seiner Art arbeitet. Zurück zur Natur? Ich würde behaupten, dass dieser Weg über weitere, wohlüberlegte, technische Fortschritte führt. Sei es die Weiterentwicklung von regenerativen Energierecourcen oder auch sozialen Veränderungen in der Gesellschaft. Denn selbst eine Gesellschaft, die vollökologisch mit Energie und anderen Recourcen versorgt ist, kann nur funktionieren, wenn die Menschen an sich auch geschont und respektiert werden, wie die Bäume und die Ozonschicht.
Wir müssen uns klar werden, dass viele Entwicklungen der Wissenschaft uns an den Rand von Moral und Ethik treiben können, wenn wir diese ohne Reflekton dieser gegenüber weiter betreiben. Gentechnik, Computertechnik, et al. Allerdings müssen wir uns genauso zugestehen, dass wenn man diesen technischen Errungenschaften weiterhin nachgeht , jedoch auf einer offenen und demokratischen Basis, ist die Chance höher, dass die Ergebnisse freundlicher ausfallen, als wenn einige Wenige die Hoheit über dieses Wissen in der Hand hätten. In diesem Fall ist die Anwendung dieser Technologien nicht der Willkür ausgesetzt und den ökonomischen Gefällen und Höhen unserer Zivilisation, die genausowenig der Willkür ausgesetzt sind, wie sie heute noch betrieben werden. Ich sage nur Bankenkrise und Genmais.
Doch möchte ich nicht zu tief in soziopolitische Gefilde einsteigen. Vielmehr möchte ich die Möglichkeiten aufzeigen, was "Natürlichkeit" auch sein kann: Nehmen wir einfach mal die Gentechnik. Ein verdammt heisses Eisen. Ich mag mir hier zwar die Finger daran verbrennen können, doch wage ich es dennoch. Nehmen wir mal an, dass Gentechnik, wie freie Software im Open Source Verfahren behandelt wird. Das heisst, dass Patente diesbezüglich nicht die Forschung und Entwicklung hindern. So können enthusiastische Forscher und Interessierte sich an jeder Ecke dieser Welt zusammentun und intelligente, der Menscheit und Natur dienliche Produkte liefern. Wenn etwas bei diesem Verfahren schief läuft, dann ist die Evulotionäre Sackgasse durch das Handeln ganz allein auf die gesamte Recource "Intelligenz und Fortschrittswillen der Menschheit" zuzuschreiben, und nicht einer einzigen Wirtschaftsunternehmung oder eines politischen Kreises. Aber es kann auch in die andere Richtung losgehen. Der Mensch könnte wirklich interessante, und auch hilfreiche Mittel entwickeln, um etwa gefährliche Krankheiten zu heilen, oder Planzen entwickeln, die erneuerbare Spritrecourcen liefern können. (Dies wird bereits getan, in der Erforschung bezüglich Blaualgen.) Das ist dann genauso natürlich und "ursprünglich", wie die Eiche auf der Weide. Denn diese Entwicklung entspringt unseren evulutionär entwickelten Gehirnen. Und wenn es keine Schäden bringt, dann gliedert es sich in die Umwelt ein und besteht somit fort.
Doch um diese Entwicklung eines gemeinsamen Bemühens der Menschen untereinander für einen gemeinsamen Fortschritt, bedarf ein für manche ein recht unbequemes Umdenken. Dann geht es nicht mehr, dass einige wenige Einsacken, während die Mehrheit bloss zusehen darf. Denn diese Mehrheit hat immer die Konsquenzen der Handlunen einer kleinen, profitierenden Minderheit zu tragen. Sei dies in finanziellen, ökologischen oder auch sozialen Angelegenheiten.
Das Internet und dessen Entwicklung treibt einen Fortschrit der völlig neuen Art voran: Der Mensch kann seinem Urbedürfnis nach Vernetzung viel intensiver nachgehen, als je zuvor in der Menschheitsgeschichte. Der Mensch als tendenzielles Herdentier ist quasi dafür geschaffen, in Gruppen an Problemstellungen und Entwicklungen zu arbeiten. Die Geburt und Entwicklung von Linux sei hier nur einmal als Beispiel angeführt. Durch die Vernetzung interessierter und engagierter Entwickler ist es möglich geworten, dass ich etwa als kleiner User, endlich von Windows weggekommen bin. Open Source Software ist zwar immernoch in den Jugendjahren, aber sie ist schon viel, viel benutzerfreundlicher geworden. Längst ist die Verwendung von freier Software nur ein Hobby von Nerds oder Geeks. Wenn selbt eine große Frauenzeitschrift der Springerpresse ihren Leserinnen die Verwendung von Open Office schmackhaft macht, dann haben die Entwickler wohl einiges richtig gemacht.
Und genau dieses Prinzip, welches in der Computerszene sehr stark propgiert wird, findet langsam auch Anwendung in softwarefremden Bereichen: Sei es die Etablierung von Co-Working-Spaces, oder auch Strickgesellschaften junger Hacker in Szenekneipen. Der Moderne Mensch tut sich mit Gleichgesinnten zusammen und erschafft sich somit Möglichkeiten, die er alleine niemals hätte. Auch die Piratenpartei ist ein wundervolles Beispiel für die praktische Anwendung von Vernetzung zur Verbesserung der Lebensumstände.
Dieser politischer Neuankömmling muss noch viel durchstehen, bis zur Etablierung, doch sieht es in meinen Augen gut aus. Denn die Zeichen der Zeit stehen günstig für die Freibeuter. Genauso, wie es weiland für die Grünen war. Die Zeit ist einfach wiedermal Reif für Veränderungen.
Natürlichkeit ist also vielmehr das Verständnis der menschlichen Natur und die Nutzung seiner Stärken, zur Fortentwicklung der Gesellschaft und der Welt an sich. Wenn dies auch die Manipulation von Genen und die Ausstattung von Menschen mit Computercomponenten bedeutet, dann soll dies so sein. Denn Computer und Genmanipulation entspringen, wie Musik und Literatur, des Menschen Gehirn. All diese Dinge verschmelzen zu lassen, ist daher kein Sakrileg, sondern ein weiterer Schritt in der Evolution. Wenn es glatt geht, dann überleben wir und sind damit weiter gekommen. Upgrade gelungen. Nur muss das auch gemeinsam geschehen, und nicht von oben verordnet werden.
Sonntag, 27. Dezember 2009
Mittwoch, 2. Dezember 2009
Heideney, die Weiberey!
Nun bezieht die EMMA online Stellung zum regen Protest der Piraten gegen die zweifelhafte Auszeichung zum "Pascha des Monats": Es wird umhergeschwurbelt, hin und her laviert und mit dem alten Ruhm geprotzt. Ja, früher war die Arbeit der EMMA und von Frau Schwarzer unheimlich wichtig. Doch heute aber, hat sich viel geändert. Es gibt noch Ecken in dieser Welt, in denen etwas Lehre der Gleichberechtigung aller Menschen sicher noch vonntöen ist, aber diese Ecken werden zunehmens kleiner. Wo es Vorstöße in Richtung Fortschritt gibt, dort entstehen natürlich auch Backlashes. Es ist nun einmal ein menschliches Bedürfnis, einen Zustand den man gemocht hat, wieder herzustellen falls dieser nicht mehr von Bestand ist. Das war schon immer so. In der gesamten Menschheitsgeschichte kann man diese Verhaltensweisen nachverfolgen. Der Reaktionismus von angeblichen Maskulisten ist daher nicht überraschend. Vielmehr finde ich deren Aufbäumen sehr amüsant und ich habe viel mehr Lust mich mit Popcorn an deren Possen zu erfreuen, als diese auch noch anzukreiden und ihnen mehr Bedeutung zukommen zu lassen, als sie es wert sind. Wer als Belustigung dient, ist bedeutungsloser als einer der öffentlich gerügt wird. Lachen ist die beste Medizin gegen einen Mißstand. So wird immer noch herzlich über Zensursulas possierliches Verhalten gekichert, obwohl diese Frau höchst gefährlich ist. Das Lachen jedoch, das nimmt ihr die Ernsthaftigkeit. Daher ist es nicht besonders verwunderlich, dass diese Dame ihr Direktmandat verloren hat. Sie hat sich der Lächerlichkeit preisgegeben. Dies tun auch Maskulisten und andere hinterwäldlerische Menschen, die noch immer nicht begriffen haben, dass es in der Zukunft um den Menschen an sich geht und nicht um Gruppierungen irgendeiner Couleur.
Eigentlich benimmt sich die EMMA mit ihrer sehr vorhersehbaren Antwort auf die Entrüstung der Piraten genauso lächerlich, wie die nostalgieversessenen Maskulisten. Nur eben für die Brüsteträgerinnen und nicht für Hodenbesitzer. Ich sehe vielmehr ein großes Potenzial in der Piratenpartei endlich mit dieser Geschlechtersegregation in den Köpfen aufzuräumen. Gender-Mainstreaming ist, wie ich schon oft betonte, ist Sexismus unter angebilch politisch korrekten Vorzeichen. Es werden Unterschiede gemacht. Diese Unterschiede ergeben die gefährliche Kluft die nicht mehr sein sollte.
Ich habe im Übrigen eine Beobachtung gemacht, die mich etwas stutzig gemacht hat: Im EMMA-Forum wird 1. eine Anmeldung verlangt bevor man mitlesen darf, 2. wird jeder Post von einem Moderator (ja es ist hier eine Frau) überwacht und dann nach Prüfung bei Eignung freigegeben. Im monierten Piratenforum wo sich böse Maskulisten tummeln, ist die Struktur offen und frei. Hier wird nichts kontrolliert oder manipuliert. Natürlich können so "ungewünschte" Elemente "eindringen" (bitte zweideutig auslegen) und die gute Suppe hin und wieder etwas geschmacklich verfremden. Aber so ist es nun einmal im Leben. Man kann sich gerne abschotten, aber dann sollte dann nicht die Frechheit besitzen, sich dann über Geschehnisse in einer Struktur beschweren, die nicht mit der eigenen übereinstimmt. Wenn die Feministinnen sich sinnvoll in einen Diskurs mit den Piraten begeben möchen, dann sind diese herzlich eingeladen dies im Piratenforum in aller freien und unzensierten Öffentlichkeit zu tun, oder ihr Forum zu öffnen. Das würde dann auch ein Spannendes Kämpfchen mit den Maskulisten geben. Meine Popcornmaschine läuft sicher heiss, wenn ich dies erleben darf.
Gedanken am Rande:
Diese von mir kritisierte Verschlossenheit habe ich im Übrigen auch während meiner Recherchen zu Internetcommunities, die primär ein spezifisches Geschlecht anziehen, in frauenspezifischen Foren vermehrt beobachten können. Hier werde ich gezielte Nachforschungen anstellen und dann bei Fertigstellung hier veröffentlichen. Da es sich um eine Therorie für eine These handelt, möchte ich dies einfach im Raum stehen lassen und nicht für eine endgültige Feststellung von mir behandelt wissen.
Eigentlich benimmt sich die EMMA mit ihrer sehr vorhersehbaren Antwort auf die Entrüstung der Piraten genauso lächerlich, wie die nostalgieversessenen Maskulisten. Nur eben für die Brüsteträgerinnen und nicht für Hodenbesitzer. Ich sehe vielmehr ein großes Potenzial in der Piratenpartei endlich mit dieser Geschlechtersegregation in den Köpfen aufzuräumen. Gender-Mainstreaming ist, wie ich schon oft betonte, ist Sexismus unter angebilch politisch korrekten Vorzeichen. Es werden Unterschiede gemacht. Diese Unterschiede ergeben die gefährliche Kluft die nicht mehr sein sollte.
Ich habe im Übrigen eine Beobachtung gemacht, die mich etwas stutzig gemacht hat: Im EMMA-Forum wird 1. eine Anmeldung verlangt bevor man mitlesen darf, 2. wird jeder Post von einem Moderator (ja es ist hier eine Frau) überwacht und dann nach Prüfung bei Eignung freigegeben. Im monierten Piratenforum wo sich böse Maskulisten tummeln, ist die Struktur offen und frei. Hier wird nichts kontrolliert oder manipuliert. Natürlich können so "ungewünschte" Elemente "eindringen" (bitte zweideutig auslegen) und die gute Suppe hin und wieder etwas geschmacklich verfremden. Aber so ist es nun einmal im Leben. Man kann sich gerne abschotten, aber dann sollte dann nicht die Frechheit besitzen, sich dann über Geschehnisse in einer Struktur beschweren, die nicht mit der eigenen übereinstimmt. Wenn die Feministinnen sich sinnvoll in einen Diskurs mit den Piraten begeben möchen, dann sind diese herzlich eingeladen dies im Piratenforum in aller freien und unzensierten Öffentlichkeit zu tun, oder ihr Forum zu öffnen. Das würde dann auch ein Spannendes Kämpfchen mit den Maskulisten geben. Meine Popcornmaschine läuft sicher heiss, wenn ich dies erleben darf.
Gedanken am Rande:
Diese von mir kritisierte Verschlossenheit habe ich im Übrigen auch während meiner Recherchen zu Internetcommunities, die primär ein spezifisches Geschlecht anziehen, in frauenspezifischen Foren vermehrt beobachten können. Hier werde ich gezielte Nachforschungen anstellen und dann bei Fertigstellung hier veröffentlichen. Da es sich um eine Therorie für eine These handelt, möchte ich dies einfach im Raum stehen lassen und nicht für eine endgültige Feststellung von mir behandelt wissen.
Montag, 23. November 2009
Magere Abrechnung
Ich habe mal wieder den selten Griff ins Zeitschriftenregal getan. Aufgrund des angepriesenen Themas Magermodels, habe ich mir mal die neueste Ausgabe des Neon gekauft und durchgelesen. Der recht mager daher kommende Einseiter von Patrick Bauer enttäuschte mich zutiefst. Das Thema Magermodels wird in diesem Stück zu einem Scheinproblem a la Killerspiele degradiert. Dabei hat gerade dieses Korsett im Kopf vieler Menschen, ja es sind nicht nur Frauen von dem Schönheits- und Magerwahn betroffen, ein viel tiefgreifenderes Thema als einfach bloße Oberfläche. Während Actionspiele ein einfaches Hobby sind, gibt es im Internet sehr besorgniserregende Communities in denen um die Wette abgemagert wird. Das ist Selbstmord auf Raten, ausgelöst durch gefährliche Idealkörper in den Medien.
In Madrid ist ein lebender Mensch auf dem Laufsteg tot umgefallen, die Folgen des gefährlichen Schönheitswahns in der Modeindustrie. Da redet Herr Bauer von Vernunft die Frauen sich aneignen sollten und von der Bewahrung fragwürdiger Illusionen und Traumwelten. Hier hat Herr Bauer tief in die Latrine gegriffen. Er fällt auf die von ihm selbst angekreidete Falle der Scheinproblematik herein, appelliert an die Vernunft. Dies kann man für Menschen außerhalb der Modewelt gerne tun. Allerdings gibt es echte junge Menschen die ihren Lebensunterhalt als Model verdienen und von ihren Auftraggebern magere Körper abverlangt bekommen, wie von Uni-Absolventen gute Noten. Hier geht es um knallharte Arbeitsbedingungen in einer Branche, die ihren Konsumenten Produkte verkaufen möchte. Es ist ein knallhart kalkulierter Wirtschaftszweig von dem wir hier reden, und keine Generierung künstlicher Welten. Wenn Herr Bauer so was haben möchte, dann begebe er sich in die Spähren von World of Warcraft oder Second Life. Die dort ansässigen Pixelwesen haben nichts mit der Realität zu tun und schaden auch keiner Menschenseele.
Dieser Text ist unüberlegt und hätte meiner bescheidenen Meinung nach nicht in dieser Form an die Leserschaft herausgegeben werden dürfen. Wer sich mit dem menschlichen Aspekt von Shows wie etwas Germany's Next Top Model auseinandersetzt, der wird verstehen was ich hier meine. Diese Sendung präsentiert uns die Unmenschlichkeit eines Wirtschaftszweiges der mit angeblichen Illusionen ihre beträchtlichen Umsätze macht. Menschen werden dazu gedrillt, sich in Phantasiegeschöpfe zu verwandeln, die ihrer Anatomie in der Regel nicht entsprechen. Das ist peverser als jeder dämliche Pornorapsong. Wenigstens sind die leicht bekleideten Damen in den Musikvideos für diese Liedchen etwas beleibter. Für Frau Klum, die selbst mit ihrem Speck kämpft und sich von Fitness-Nazi Kirsch wieder in Form bringen lässt, wären diese Actricen sicherlich zu beleibt.
Da denke ich lieber an schöne Traumfrauen wie die 2003 verstorbene Suzy Parker. Ein Model von Format. Sie arbeitete vor allem für Chanel, dessen aktueller Chefdesigner für mich der Herr der lebenden Skelette ist, spielte in illustren Hollywoodfilmen mit und hatte eine bombastisch gesunde und auch attraktive Figur. Solche Models möchte ich wieder auf den Titelseiten sehen, da ist ein wenig Photoshopping nicht sehr schädlich. Jeder weiß, das dies gemacht wird und man erkennt mit einem wachsamen Auge immer ob der digital bearbeitete Mensch nun ein Fall für die Welthungerhilfe sein sollte oder nicht. Daher ist die von Bauer bekrittelte Maßnahme der Zeitschrift Brigitte sehr zu begrüßen. Denn auch deren sehr berühmte und gute Diät ist mit Nichten für Magermodelaspiranten gedacht.
Meine Traumwelten sind FSM sei Dank sehr gesund: Ausgewogene Kost mit vielen Törtchen, die mich sicherlich nicht in eine piratige Rumkugel verwandeln.
In Madrid ist ein lebender Mensch auf dem Laufsteg tot umgefallen, die Folgen des gefährlichen Schönheitswahns in der Modeindustrie. Da redet Herr Bauer von Vernunft die Frauen sich aneignen sollten und von der Bewahrung fragwürdiger Illusionen und Traumwelten. Hier hat Herr Bauer tief in die Latrine gegriffen. Er fällt auf die von ihm selbst angekreidete Falle der Scheinproblematik herein, appelliert an die Vernunft. Dies kann man für Menschen außerhalb der Modewelt gerne tun. Allerdings gibt es echte junge Menschen die ihren Lebensunterhalt als Model verdienen und von ihren Auftraggebern magere Körper abverlangt bekommen, wie von Uni-Absolventen gute Noten. Hier geht es um knallharte Arbeitsbedingungen in einer Branche, die ihren Konsumenten Produkte verkaufen möchte. Es ist ein knallhart kalkulierter Wirtschaftszweig von dem wir hier reden, und keine Generierung künstlicher Welten. Wenn Herr Bauer so was haben möchte, dann begebe er sich in die Spähren von World of Warcraft oder Second Life. Die dort ansässigen Pixelwesen haben nichts mit der Realität zu tun und schaden auch keiner Menschenseele.
Dieser Text ist unüberlegt und hätte meiner bescheidenen Meinung nach nicht in dieser Form an die Leserschaft herausgegeben werden dürfen. Wer sich mit dem menschlichen Aspekt von Shows wie etwas Germany's Next Top Model auseinandersetzt, der wird verstehen was ich hier meine. Diese Sendung präsentiert uns die Unmenschlichkeit eines Wirtschaftszweiges der mit angeblichen Illusionen ihre beträchtlichen Umsätze macht. Menschen werden dazu gedrillt, sich in Phantasiegeschöpfe zu verwandeln, die ihrer Anatomie in der Regel nicht entsprechen. Das ist peverser als jeder dämliche Pornorapsong. Wenigstens sind die leicht bekleideten Damen in den Musikvideos für diese Liedchen etwas beleibter. Für Frau Klum, die selbst mit ihrem Speck kämpft und sich von Fitness-Nazi Kirsch wieder in Form bringen lässt, wären diese Actricen sicherlich zu beleibt.
Da denke ich lieber an schöne Traumfrauen wie die 2003 verstorbene Suzy Parker. Ein Model von Format. Sie arbeitete vor allem für Chanel, dessen aktueller Chefdesigner für mich der Herr der lebenden Skelette ist, spielte in illustren Hollywoodfilmen mit und hatte eine bombastisch gesunde und auch attraktive Figur. Solche Models möchte ich wieder auf den Titelseiten sehen, da ist ein wenig Photoshopping nicht sehr schädlich. Jeder weiß, das dies gemacht wird und man erkennt mit einem wachsamen Auge immer ob der digital bearbeitete Mensch nun ein Fall für die Welthungerhilfe sein sollte oder nicht. Daher ist die von Bauer bekrittelte Maßnahme der Zeitschrift Brigitte sehr zu begrüßen. Denn auch deren sehr berühmte und gute Diät ist mit Nichten für Magermodelaspiranten gedacht.
Meine Traumwelten sind FSM sei Dank sehr gesund: Ausgewogene Kost mit vielen Törtchen, die mich sicherlich nicht in eine piratige Rumkugel verwandeln.
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Mittwoch, 18. November 2009
Cupcakes. Das ultimative Glücksmittel in der Krise
Schon als Kind habe ich mit meiner Mutter gemeinsam diese kleinen Törtchen in Muffinbackformen hergestellt. Damals nannten wir sie allerdings noch auf gut britisch "Fairy Cakes"*. Die Buttercreme, so viel süßer und heftiger als dessen deutsches Pendant, hat mich damals schon fasziniert. Mutter verstand es die Creme aus Butter, Puderzucker und etwas Milch durch Zugabe herrlicher Zutaten wie geschmolzener Schokolade oder Früchten jeglicher Art, immer wieder neu zu erfinden. Diese Feenkuchen wurden deshalb so genannt, weil Sie erstens dank der abgeschnittenen Oberseite, welche zweigeteilt links und rechts als "Flügelchen", wie eine kleine Fee in Tortenform aussehen. Zweitens sind sie von der Größe her ein vollwertiger Kuchen für die Kaffeetafel kleiner Feen. Tinkerbell hätte sicher tagelang an einem Fairy Cake genug süßen Treibstoff, um auch mal das Feenpulver zu vernachlässigen. Zudem sieht dieser auch noch höchst putzig aus.
Heutzutage hat sich das Mem Cupcakes aus den USA, über Großbritannien (Dort ist man sowieso für jeglichen Süßkram, egal woher, offen.), nach Kontinentaleuropa übertragen. Einen nicht ganz geringen Anteil an diesem Trend hat die Serie "Sex and the City". Sonst eher für die Schleuderei von Fashionmemen bekannt, findet man in der dritten Staffel eine Folge, in der die Figuren Carrie und Miranda auf einer Parkbank herrlich lecker ausschauende Cupcakes verspeisen. Selbst ich war vor dem Bildschirm wie gebannt. Das waren ja meine alten Fairy Cakes, nur ohne Kuchenflügelchen. Und so schön rosa! Das wurde dann auch sofort nachgebacken. Mit Marmelade und rosa Farbe für den Kuchen. Dieses Fernseherlebnis aus alten Tagen war eines der wenigen, die wirklich sinnvoll waren. (Star Trek-Orgien mal ausgenommen.)
Die Hersteller dieser Kuchen ist im Übrigen die Magnolia Bakery in New York. Ihre Vanilla Cupcakes mit rosa Färbung wurden in den 90er Jahren durch Kuchenverrückte Schwule bekannt, die Nachts auf dem Weg zur Christopher Street sich an der Bäckerei diese Leckereien gegönnt haben. Das diese Jungs Trendsetter sind, brauch ich wohl keinem mehr zu erzählen. So begann dann der Siegeszug einer kleinen Bäckerei und deren süssen Spezialität. Diese berühmten Törtlein wurden nicht nur in Sex and the City ins Rampenlicht gerückt. Auch im mondänen Chick-Lit Roman "Bergdorf Blondes" von Plum Sykes etwa, werden Vanilla Cupcakes aus der Magnolia Bakery mehrfach als zuckersüsse Gaumenbefriedigung magerer High-Society Girls textlich gewürdigt.
Heutzutage gibt es seit etwa ein oder zwei Jahren auch schöne Cupcake Cafés in Deutschland. Diese sind vornehmlich im städtischen, hippen Ballungsgebiet zu finden. Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg und Frankfurt sind meines Wissens nach die Städte mit den ersten Quellen für phantasievolle, herrliche süsse Cupkakes. Wenn ihr von weiteren einschlägigen Lokalen wisst, sagt mir ruhig Bescheid. Ich will es wissen!
Warum wird dieser Süsskram so modern? Heutzutage ist man doch so figurbewusst, dass man nicht mal mehr ein Salatblatt schief ansehen möchte. Zumindest medial betrachtet. Die Antwort liegt im Bedürfnis nach einem Bedürfnis nach schicker Konditorenkunst ohne Oma-Flair. Ich sage schon seit Jahren, dass die Zuckerbäcker bestimmt nicht mit den alten Mitbürgern irgendwann aussterben werden. Sie verändern lediglich die Form ihrer Produkte. Klein ist nun einmal fein, ein Cupcake ist kleiner als das reguläre Stück Torte beim deutschen Konditor. Dadurch ist die Kalorienzahl ein wenig reduziert. Zudem kann man ein Cupcake fesch und frei mit sich herumtragen und es mal schnell auf dem Weg ins Büro als Nervennahrung zu sich nehmen oder es auch dort ohne Zuhilfenahme eines Tellers vor dem Rechner verschlingen. Von einem Stück Schwarzwälder Kirschtorte kann man so viel Handlichkeit leider nicht erwarten. Die praktische Papierummantelung des Cupcakes sieht eben nicht nur gut aus.
Wer es sich aber in einer ruhigen Minute mit Kaffee und Cupcake gut gehen lassen will, der findet in den Cupcake Cafés schöne Orte der elegant-kitschigen Entspannung nach zeitgemäßer Art. Die Cafés in Köln und Düsseldorf wurden bereits von mir getestet und für sehr gut befunden. Die Kreationen sind stets handgemacht, ohne Fertigmischungen und ähnlichem Kram den man aus heutigen Großbäckereiketten kennt. Dort hört der Kunde zu seinem Leidwesen immer öfter "geht nicht, gibt's nicht, wir haben das nicht im System". Daher haben diese kleinen Kuchenschmieden, nebst den klassischen Konditoreien der alten Schule einen riesigen Vorteil. Sie bieten ihren Kunden an, Sonderwünsche auf Bestellung zu erfüllen und auch die Bewirtung von Events oder Feiern. Kein Wunsch bleibt offen. So kehrt der Kunde immer wieder mit einem guten Gefühl zurück und beschert den kleinen Startupunternehmen ein gutes Geschäft.
Wer weiss, in ein paar Jahren fangen eventuell ein paar Backfreudige Internetfreaks an Cupcaeks und lügenlose Kuchen anzubieten. Ausschließen würde ich dies nicht. Schließlich sind Nerds, entgegen ihres Images, meist Meister in der Küche. Man betrachte nur einige dieser Kreationen. Dies müsste Beweis genug sein.
*Anmerkung am Rande:
Die kleinen, eher schlichten Mini-Kuchen, welche als Muffins gehandelt werden, hießen in meiner zutiefst britischen Kindheit übrigens "Buns".
Heutzutage hat sich das Mem Cupcakes aus den USA, über Großbritannien (Dort ist man sowieso für jeglichen Süßkram, egal woher, offen.), nach Kontinentaleuropa übertragen. Einen nicht ganz geringen Anteil an diesem Trend hat die Serie "Sex and the City". Sonst eher für die Schleuderei von Fashionmemen bekannt, findet man in der dritten Staffel eine Folge, in der die Figuren Carrie und Miranda auf einer Parkbank herrlich lecker ausschauende Cupcakes verspeisen. Selbst ich war vor dem Bildschirm wie gebannt. Das waren ja meine alten Fairy Cakes, nur ohne Kuchenflügelchen. Und so schön rosa! Das wurde dann auch sofort nachgebacken. Mit Marmelade und rosa Farbe für den Kuchen. Dieses Fernseherlebnis aus alten Tagen war eines der wenigen, die wirklich sinnvoll waren. (Star Trek-Orgien mal ausgenommen.)
Die Hersteller dieser Kuchen ist im Übrigen die Magnolia Bakery in New York. Ihre Vanilla Cupcakes mit rosa Färbung wurden in den 90er Jahren durch Kuchenverrückte Schwule bekannt, die Nachts auf dem Weg zur Christopher Street sich an der Bäckerei diese Leckereien gegönnt haben. Das diese Jungs Trendsetter sind, brauch ich wohl keinem mehr zu erzählen. So begann dann der Siegeszug einer kleinen Bäckerei und deren süssen Spezialität. Diese berühmten Törtlein wurden nicht nur in Sex and the City ins Rampenlicht gerückt. Auch im mondänen Chick-Lit Roman "Bergdorf Blondes" von Plum Sykes etwa, werden Vanilla Cupcakes aus der Magnolia Bakery mehrfach als zuckersüsse Gaumenbefriedigung magerer High-Society Girls textlich gewürdigt.
Heutzutage gibt es seit etwa ein oder zwei Jahren auch schöne Cupcake Cafés in Deutschland. Diese sind vornehmlich im städtischen, hippen Ballungsgebiet zu finden. Berlin, Düsseldorf, Köln, Hamburg und Frankfurt sind meines Wissens nach die Städte mit den ersten Quellen für phantasievolle, herrliche süsse Cupkakes. Wenn ihr von weiteren einschlägigen Lokalen wisst, sagt mir ruhig Bescheid. Ich will es wissen!
Warum wird dieser Süsskram so modern? Heutzutage ist man doch so figurbewusst, dass man nicht mal mehr ein Salatblatt schief ansehen möchte. Zumindest medial betrachtet. Die Antwort liegt im Bedürfnis nach einem Bedürfnis nach schicker Konditorenkunst ohne Oma-Flair. Ich sage schon seit Jahren, dass die Zuckerbäcker bestimmt nicht mit den alten Mitbürgern irgendwann aussterben werden. Sie verändern lediglich die Form ihrer Produkte. Klein ist nun einmal fein, ein Cupcake ist kleiner als das reguläre Stück Torte beim deutschen Konditor. Dadurch ist die Kalorienzahl ein wenig reduziert. Zudem kann man ein Cupcake fesch und frei mit sich herumtragen und es mal schnell auf dem Weg ins Büro als Nervennahrung zu sich nehmen oder es auch dort ohne Zuhilfenahme eines Tellers vor dem Rechner verschlingen. Von einem Stück Schwarzwälder Kirschtorte kann man so viel Handlichkeit leider nicht erwarten. Die praktische Papierummantelung des Cupcakes sieht eben nicht nur gut aus.
Wer es sich aber in einer ruhigen Minute mit Kaffee und Cupcake gut gehen lassen will, der findet in den Cupcake Cafés schöne Orte der elegant-kitschigen Entspannung nach zeitgemäßer Art. Die Cafés in Köln und Düsseldorf wurden bereits von mir getestet und für sehr gut befunden. Die Kreationen sind stets handgemacht, ohne Fertigmischungen und ähnlichem Kram den man aus heutigen Großbäckereiketten kennt. Dort hört der Kunde zu seinem Leidwesen immer öfter "geht nicht, gibt's nicht, wir haben das nicht im System". Daher haben diese kleinen Kuchenschmieden, nebst den klassischen Konditoreien der alten Schule einen riesigen Vorteil. Sie bieten ihren Kunden an, Sonderwünsche auf Bestellung zu erfüllen und auch die Bewirtung von Events oder Feiern. Kein Wunsch bleibt offen. So kehrt der Kunde immer wieder mit einem guten Gefühl zurück und beschert den kleinen Startupunternehmen ein gutes Geschäft.
Wer weiss, in ein paar Jahren fangen eventuell ein paar Backfreudige Internetfreaks an Cupcaeks und lügenlose Kuchen anzubieten. Ausschließen würde ich dies nicht. Schließlich sind Nerds, entgegen ihres Images, meist Meister in der Küche. Man betrachte nur einige dieser Kreationen. Dies müsste Beweis genug sein.
*Anmerkung am Rande:
Die kleinen, eher schlichten Mini-Kuchen, welche als Muffins gehandelt werden, hießen in meiner zutiefst britischen Kindheit übrigens "Buns".
Sonntag, 8. November 2009
Grün vor Neid?
Gerade eben, kurz nach Veröffentlichung meines sehr bissigen Blogposts zur Taz, kam schon dies von der grünen Clara Herrmann in der Zeit Online per Twitter bei mir hereingeflockt. Wie hier die selbe Sauce immer wieder und immer wieder aufgewärmt wird, ist langsam peinlicher als jeder Fauxpas unserer recht neuen und unerfahrenen Partei. Es scheint mir fast, als ob die Grünen sich ihrer Rolle der "neuen Partei" nicht entledigen wollen und einsehen möchten, dass sie nun einmal nach achtjähriger Regierungsbeteiligungl etabliert sind.
Die Piratenpartei ist, wie die Grünen damals vor 30 Jahren, anders. Sie denkt zeitgemäss und hat einfach andere Umgangsweisen mit Problemfeldern wie etwa mit denen am rechten Rand. Ich betone noch einmal, dass die Piraten von Grund auf gegen totalitäre Systeme sind. Wir beziehen durch Teilnahme an Antinazi-Demos auf jeden Fall Stellung gegen braune Idiotie. Nur weil wir nicht jeden Tag beteuern, dass wir Nazis hassen, heisst es nicht wir würden uns nicht darum kümmern. Ausserdem setzt sich eine Satzung und ein Parteiprogramm sehr wohl aus den Mitgliedern zusammen, da diese von jenen nun einmal erstellt und verabschiedet wird. Autsch!
Der Rest, siehe meinen vorherigen Post.
Ausdiemaus.
Die Piratenpartei ist, wie die Grünen damals vor 30 Jahren, anders. Sie denkt zeitgemäss und hat einfach andere Umgangsweisen mit Problemfeldern wie etwa mit denen am rechten Rand. Ich betone noch einmal, dass die Piraten von Grund auf gegen totalitäre Systeme sind. Wir beziehen durch Teilnahme an Antinazi-Demos auf jeden Fall Stellung gegen braune Idiotie. Nur weil wir nicht jeden Tag beteuern, dass wir Nazis hassen, heisst es nicht wir würden uns nicht darum kümmern. Ausserdem setzt sich eine Satzung und ein Parteiprogramm sehr wohl aus den Mitgliedern zusammen, da diese von jenen nun einmal erstellt und verabschiedet wird. Autsch!
Der Rest, siehe meinen vorherigen Post.
Ausdiemaus.
Die Taz und ihr kreisrunder Tellerrand
Die Lieblingsgazette der problematisierenden Grünschnäbel hat wieder einmal zugeschlagen. Es tut mir wirklich sehr leid, dass ich hier äußerst subjektiv, biestig und gemein in die Tasten haue. Allerdings platzt mir der Kragen bei dieser subjektivjournalistischen Berichterstattung dieser Zeitung, die sich zwar laut eigener Aussage stark von der Springerpresse unterscheiden möchte, jedoch augenscheinlich ähnliche Töne anschlägt.
Mein Beschwerdekatalog ist lang, jedoch sind folgende Punkte für mich besonders wichtig:
1. Wenn diese Spießgesellen der Grünen nicht endlich einsehen können, dass die Piratenpartei im 21. Jahrhundert angekommen ist und Geschlechterquoten nicht benötigt, da das Thema Geschlechtlickeit und Gender für diese Partei so aktuell ist wie die Bildzeitung von 1956. Wann rallen diese Spacken *hust* es endlich, dass für uns der Output einer Person (und eines Personerichs) wichtig ist und nicht deren Sexualorgane oder Chromosomenanordnung? Männer, Frauen, Transexuelle und sonstige Menschen mischen sich zum Zwecke der positiven Politikveränderung in der Piratenpartei. Da hat die Frage nach Quotierung nichts verloren. Vor allem ist das Merkmal "männlich" oder "weiblich" so irrelevant wie "Zocker" oder "Rollenspieler", wenn es um die Besetzung politischer Positionen geht. Da kann man genauso sagen, dass wir dringend eine Quote für Personen mit langen Nasen benötigen, damit diese sich nicht diskriminiert fühlen.
2. Wenn ich noch einmal über dieses für mich ganz persönlich unwichtige Interview in der Jungen Freiheit lesen muss, dann bekomme ich Lust die Rudi-Dutschke-Strasse mit eindeutigen Anliegen aufzusuchen. Der Inhalt dieses Interviews ist so unbedenklich wie die Sesamstrasse in den Augen der Zensursula. Diese Zeitung richtet sich zwar an den braunen Rand der Gesellschaft, aber ist es für einen politisch aufgeklärten Menschen nicht viel besser sich mit seinen anständigen Inhalten an alle Organe zu richten und sich nicht per se einer Ecke zu verschließen, bloß weil es dort mächtig nach braunen Exkrementen stinkt? Wer meinen politischen Kompass kennt, ganz links unten, der weiss das ich mit Nichten und Neffen irgendwie in der Nähe der Zielgruppe der Jungen Freiheit bin. Die Reaktion und der Umgang mit diesem "Fauxpas" war das einzig peinliche an dieser Geschichte. Unwissen ist für einen Informationsfetischisten ziemlich beschämend. Das war es schon aus meiner subjektiven Sicht bezüglich dieser Geschichte. Ich frage mich, wie lange dieses ausgelutschte Thema noch in der Taz umherschwirren wird. Geilen die sich etwa daran auf? Ich frage mich, wann die endlich einen Drehwurm bekommen und damit aufhören.
Im Übrigen ist mir noch kein Freund brauner Ideologien in dieser Partei begegnet. (Entweder bin ich ignorant oder die Taz bildet sich was ein.) Manche Mateys sind sehr eigen und kautzig, doch das ist sicherlich nicht schlecht, sondern förderlich. Wer sich hier umsieht, der entdeckt keinen einzigen roten Punkt im autoritären, rechten Viereck des Kompasses. Dort ist die Naziecke. Die Piratenpartei befindet sich politisch in einerMarktlücke, die lediglich vom Dalai Lama, Nelson Mandela und Mahatma Ghandi bisher bewohnt wird. Kommt endlich klar ihr ollen Tazen und hört auf auf von einer Abgrenzung vom Rechten Rand zu schwafeln. Und sowieso, schaut euch mal an, wie es mit den deutschen Parteien im politischen Kompass aussieht. Ich sehe daher nicht irgendeinen Grund sich deutlich vom braunen Sumpf abzugrenzen, wo etwa die FDP und die CDU hier deutlich mehr Abgrenzung zu leisten hätte.
Uffta! Das war's dann.
Sehr schön.
Mein Beschwerdekatalog ist lang, jedoch sind folgende Punkte für mich besonders wichtig:
1. Wenn diese Spießgesellen der Grünen nicht endlich einsehen können, dass die Piratenpartei im 21. Jahrhundert angekommen ist und Geschlechterquoten nicht benötigt, da das Thema Geschlechtlickeit und Gender für diese Partei so aktuell ist wie die Bildzeitung von 1956. Wann rallen diese Spacken *hust* es endlich, dass für uns der Output einer Person (und eines Personerichs) wichtig ist und nicht deren Sexualorgane oder Chromosomenanordnung? Männer, Frauen, Transexuelle und sonstige Menschen mischen sich zum Zwecke der positiven Politikveränderung in der Piratenpartei. Da hat die Frage nach Quotierung nichts verloren. Vor allem ist das Merkmal "männlich" oder "weiblich" so irrelevant wie "Zocker" oder "Rollenspieler", wenn es um die Besetzung politischer Positionen geht. Da kann man genauso sagen, dass wir dringend eine Quote für Personen mit langen Nasen benötigen, damit diese sich nicht diskriminiert fühlen.
2. Wenn ich noch einmal über dieses für mich ganz persönlich unwichtige Interview in der Jungen Freiheit lesen muss, dann bekomme ich Lust die Rudi-Dutschke-Strasse mit eindeutigen Anliegen aufzusuchen. Der Inhalt dieses Interviews ist so unbedenklich wie die Sesamstrasse in den Augen der Zensursula. Diese Zeitung richtet sich zwar an den braunen Rand der Gesellschaft, aber ist es für einen politisch aufgeklärten Menschen nicht viel besser sich mit seinen anständigen Inhalten an alle Organe zu richten und sich nicht per se einer Ecke zu verschließen, bloß weil es dort mächtig nach braunen Exkrementen stinkt? Wer meinen politischen Kompass kennt, ganz links unten, der weiss das ich mit Nichten und Neffen irgendwie in der Nähe der Zielgruppe der Jungen Freiheit bin. Die Reaktion und der Umgang mit diesem "Fauxpas" war das einzig peinliche an dieser Geschichte. Unwissen ist für einen Informationsfetischisten ziemlich beschämend. Das war es schon aus meiner subjektiven Sicht bezüglich dieser Geschichte. Ich frage mich, wie lange dieses ausgelutschte Thema noch in der Taz umherschwirren wird. Geilen die sich etwa daran auf? Ich frage mich, wann die endlich einen Drehwurm bekommen und damit aufhören.
Im Übrigen ist mir noch kein Freund brauner Ideologien in dieser Partei begegnet. (Entweder bin ich ignorant oder die Taz bildet sich was ein.) Manche Mateys sind sehr eigen und kautzig, doch das ist sicherlich nicht schlecht, sondern förderlich. Wer sich hier umsieht, der entdeckt keinen einzigen roten Punkt im autoritären, rechten Viereck des Kompasses. Dort ist die Naziecke. Die Piratenpartei befindet sich politisch in einerMarktlücke, die lediglich vom Dalai Lama, Nelson Mandela und Mahatma Ghandi bisher bewohnt wird. Kommt endlich klar ihr ollen Tazen und hört auf auf von einer Abgrenzung vom Rechten Rand zu schwafeln. Und sowieso, schaut euch mal an, wie es mit den deutschen Parteien im politischen Kompass aussieht. Ich sehe daher nicht irgendeinen Grund sich deutlich vom braunen Sumpf abzugrenzen, wo etwa die FDP und die CDU hier deutlich mehr Abgrenzung zu leisten hätte.
Uffta! Das war's dann.
Sehr schön.
Freitag, 6. November 2009
Namen sind Schall und Rauch?
Seit meiner Kindheit hat mich das Thema "Namen" und "Namensgebung" interessiert. Schon allein das Vorrecht der Eltern sich einen Namen für ihren Sprössling auszusuchen fand ich subjektiv immer sehr fragwürdig. Klar muss man seine Leibesfrucht irgendwie sprachich identifizieren könnnen, doch was ist, wenn das Kind sich unwohl fühlt? Oder der Name schlicht und einfach nicht zu dem Menschen passt?
Heutzutage gibt es für uns Internetmenschen den geliebten Nickname. Man sucht sich einen Namen aus, den man entweder ein Leben lang beibehält, oder auch nach Lebenssituation oder der Netzregion entsprechend auswählt. Hier hat das Individuum die Namensgebung in die eigenen Hände bekommen und kann sich eine Bezeichnung für seine Person frei aussuchen. Hier ist natürlich einiges an Phantasie gefragt. Es gibt sehr schöne, aber auch sehr seltsame bis fragwürdige oder gar alberne Usernamen. Allerdings liegt hier der Unterschied in der Peinlichkeits- oder Coolnesstufe ganz allein am User selbst, wie er oder sie sich nennen mag. Wer sich "Engelchenschatzimausi80" nennen mag, okay. Die Eltern kann man hier auf jeden Fall nicht beschuldigen. Ausserdem kann man sich auch schnell umbenennen.
Das schöne an Usernamen ist jedoch, dass ich mir diese besser merken kann. Während ich bei herkömmlichen Namen oft Mühe habe diese mir zu merken, kann ich Usernamen aufgrund ihrer Einzigartigkeit, Gesichern und Personen viel besser zuordnen. Schließlich steckt in jedem Nickname irgendwo ein Stück der Persönlichkeit seines Trägers darin.
Innerhalb der Piratenpartei kam hin und wieder einmal die Diskussion um die Verwendung des Usernamens bei Kandidaturen auf. Ganz ehrlich, unter uns Chorknaben: Ich ganz persönlich fände die Vorstellung eines Wahlplakates mit "Wählt Cybergeek2000" sehr lustig. Für Menschen ausserhalb unseres Dunstkreises wäre dies allerdings sehr befremdend bis abstossend. Allerdings denke ich bei Usernamen an die alte römische Tradition der Beinamen, die ihre Träger in Geschichtsbüchern viel öfter bezeichnen als die Namen, die sie durch ihre Familien bekamen. Man denke nur an Cicero oder Caesar. Selbst Willy Brandt oder Lenin hießen nicht immer so. Was ist also an einem anständig klingenden Beinamen auszusetzen? "Cybergeek2000" ist hier allerdings nicht unbedingt das beste Beispiel.
Ich denke es ist eine Sache der Angleichung zweier unterschiedlicher Kulturen die zur Zeit stattfindet. Dies ist meines Erachtens nicht an die Generation sondern an die Sozialisation gebunden. Daher würde ich bei dem Konflikt Onliner vs. Offliner lieber vom oft kolportierten Digital Gap oder Divide sprechen. Diese Lücke in der Gesellschaft sollte aber nicht Ausrede für Konservative sein, es so zu machen wie es immer war, da sonst keiner einen versteht. Das ist der falsche Weg. Denn viele Onliner lieben und hegen ihren User- oder Nickname, genauso wie der Konservative seinen Jägerzaun mag. Warum sollte einer seine Tradition für den anderen aufgeben? Vielmehr ist es wichtig, die Namenskultur und auch die sehr spannenden Freiheiten für das Individuum zu erklären und auch bekannt zu machen.
Heutzutage gibt es für uns Internetmenschen den geliebten Nickname. Man sucht sich einen Namen aus, den man entweder ein Leben lang beibehält, oder auch nach Lebenssituation oder der Netzregion entsprechend auswählt. Hier hat das Individuum die Namensgebung in die eigenen Hände bekommen und kann sich eine Bezeichnung für seine Person frei aussuchen. Hier ist natürlich einiges an Phantasie gefragt. Es gibt sehr schöne, aber auch sehr seltsame bis fragwürdige oder gar alberne Usernamen. Allerdings liegt hier der Unterschied in der Peinlichkeits- oder Coolnesstufe ganz allein am User selbst, wie er oder sie sich nennen mag. Wer sich "Engelchenschatzimausi80" nennen mag, okay. Die Eltern kann man hier auf jeden Fall nicht beschuldigen. Ausserdem kann man sich auch schnell umbenennen.
Das schöne an Usernamen ist jedoch, dass ich mir diese besser merken kann. Während ich bei herkömmlichen Namen oft Mühe habe diese mir zu merken, kann ich Usernamen aufgrund ihrer Einzigartigkeit, Gesichern und Personen viel besser zuordnen. Schließlich steckt in jedem Nickname irgendwo ein Stück der Persönlichkeit seines Trägers darin.
Innerhalb der Piratenpartei kam hin und wieder einmal die Diskussion um die Verwendung des Usernamens bei Kandidaturen auf. Ganz ehrlich, unter uns Chorknaben: Ich ganz persönlich fände die Vorstellung eines Wahlplakates mit "Wählt Cybergeek2000" sehr lustig. Für Menschen ausserhalb unseres Dunstkreises wäre dies allerdings sehr befremdend bis abstossend. Allerdings denke ich bei Usernamen an die alte römische Tradition der Beinamen, die ihre Träger in Geschichtsbüchern viel öfter bezeichnen als die Namen, die sie durch ihre Familien bekamen. Man denke nur an Cicero oder Caesar. Selbst Willy Brandt oder Lenin hießen nicht immer so. Was ist also an einem anständig klingenden Beinamen auszusetzen? "Cybergeek2000" ist hier allerdings nicht unbedingt das beste Beispiel.
Ich denke es ist eine Sache der Angleichung zweier unterschiedlicher Kulturen die zur Zeit stattfindet. Dies ist meines Erachtens nicht an die Generation sondern an die Sozialisation gebunden. Daher würde ich bei dem Konflikt Onliner vs. Offliner lieber vom oft kolportierten Digital Gap oder Divide sprechen. Diese Lücke in der Gesellschaft sollte aber nicht Ausrede für Konservative sein, es so zu machen wie es immer war, da sonst keiner einen versteht. Das ist der falsche Weg. Denn viele Onliner lieben und hegen ihren User- oder Nickname, genauso wie der Konservative seinen Jägerzaun mag. Warum sollte einer seine Tradition für den anderen aufgeben? Vielmehr ist es wichtig, die Namenskultur und auch die sehr spannenden Freiheiten für das Individuum zu erklären und auch bekannt zu machen.
Montag, 26. Oktober 2009
Weiberey Reloaded
Als ich heute von einem schönen Lunch mit einem netten Kumpel nach Hause kam, erwartete mich ein Emma-Heft im Briefkasten. Ja, meine gutmeinende Frau Mama hat mir dieses Abo einmal zu Weihnachten geschenkt. Beim Durchsehen stockte mir der Atem. Die Piratenpartei hatte es tatsächlich geschafft, von den Damen der Redaktion zum berühmt-berüchtigten "Pascha des Monats" gekürt zu werden. Aufgrund der reinen Geschlechterstatistik wird die Piratenpartei hier pauschal als junger Männerbund abgetan, der den alten Herren einen reinwürgen möchten. Hier gibt es den ganzen Text zu lesen, der mir erhebliche Kopfschmerzen bereitet hat:
Angeblich sind es 97 % Männer in der Piratenpartei. Auf welche Statistik stützen die Ladies sich? Von einer Quelle ist in dieser Glosse nichts zu finden.
Ein namentlich unbekannter Piratenwähler wird bemüht:
Dieser Text verführt zum Weinen und zum Lachen. Hier wird bar jeder Reflektion, aufgrund von dahergeschleiften Statistiken ohne Beleg daherpolemisiert, ohne eine wirkliche Grundlage zu haben. Keine wirkliche Hinterfragung findet statt. Scharfzüngig, jedoch ohne Maul und Zähne dahinter. Haben die Tanten Emmas in ihrem Kölner Laden nicht einmal darüber nachgedacht, die demographischen Verhältnisse der Nerdwelt zu hinterfragen? Laufend sieht man in diesem Blatt Berichte über Förderungen von Frauen in vor allem technischen (Männer)Berufen. Warum? Weil es zu wenige Frauen dort gibt. Ergo, gibt es auch weniger Weiblein in den Riegen einer Partei, die vor allem bisher aus der technischen Welt stammt. Der Trugschluß, es handele sich um eine Testosteronfestung, ist an dieser Stelle einfach schwach.
Genauso wird von Seiten der Emma in meinen Augen zum Thema Computerspiele, vor allem in Anbetracht des Amoklaufs von Winnenden, die Gamerszene per se als "männlich" dargestellt. Die Horden von weiblichen Zockern wird dabei, ist das nicht auch Diskriminierung (??!!), übersehen. Es ist bequemer die ganze Problematik in Männerschuhe zu schieben.
Genauso ärgert es mich maßlos, dass die Motivation des Amokläufers Tim K. so polemsch dargestellt wird. Der Pudels Kern ist, dass viele Junge Männer einen Hass auf Frauen haben. Allerdings nicht weil Mädchen/Frauen von ihnen per se als schlechtere Menschen angesehen werden oder gar minderwertig. Nein, der Hass rührt wohl vor allem daher, dass sie sich von Frauen in der frühjugendlichen Paarungszeit nicht beachtet fühlen. Wer nicht beachtet wird, entwickelt Wut. Genauso entwickeln nicht selten junge Frauen im Teenageralter auch einmal Hass auf Jungs, weil sie sich von ihnen verschmäht und schlecht behandelt fühlen. Diese Tatsache ist auf die Geschlechterdifferenzieung zurückzuführen. Wer schon damit aufwächst, dass Männlein "so" ist und Weiblein "derart" sei, der läuft nun einmal Gefahr, einen an der Klatsche zu haben.
Wenn Differnzierung im rassistischen Kontext geschieht, dann ist jeder gleich alarmiert. Aber wenn es um geschlechtliche Dinge geht, dann sind Feministen und Chauvis auf einer Linie. Die Trennung ist ihr wichtigstes Arsenal, denn ohne diese würden sie ihre Existenzberechtigung verlieren. Mario Barth, wie Alice Schwarzer.
Der Pascha des Monats Artikel ist streng genommen, sogar Frauenfeindlich. Denn es wird kein Wort über die vermeindlichen 3 % Franenanteil in der Piratenpartei gesagt. Da fühle ich mich als Pirat mit XX-Chromosomen diskriminiert, liebe Emma. Dies qualifiziert euch dazu, mein Pascha des Monats zu sein.
Herzlichen Dank und eine schöne Woche!
Angeblich sind es 97 % Männer in der Piratenpartei. Auf welche Statistik stützen die Ladies sich? Von einer Quelle ist in dieser Glosse nichts zu finden.
Ein namentlich unbekannter Piratenwähler wird bemüht:
Das Gute an den Piraten ist, dass sie sich öffentlichen Druck verweigern, wenn es ihren Grundsätzen widerspricht.Das Fazit der Emma-Frauen zum Zitat und der angeblichen Piratenkonstellation:
Alles klar. Gab es solche Männerbünde nicht schon einmal?
Dieser Text verführt zum Weinen und zum Lachen. Hier wird bar jeder Reflektion, aufgrund von dahergeschleiften Statistiken ohne Beleg daherpolemisiert, ohne eine wirkliche Grundlage zu haben. Keine wirkliche Hinterfragung findet statt. Scharfzüngig, jedoch ohne Maul und Zähne dahinter. Haben die Tanten Emmas in ihrem Kölner Laden nicht einmal darüber nachgedacht, die demographischen Verhältnisse der Nerdwelt zu hinterfragen? Laufend sieht man in diesem Blatt Berichte über Förderungen von Frauen in vor allem technischen (Männer)Berufen. Warum? Weil es zu wenige Frauen dort gibt. Ergo, gibt es auch weniger Weiblein in den Riegen einer Partei, die vor allem bisher aus der technischen Welt stammt. Der Trugschluß, es handele sich um eine Testosteronfestung, ist an dieser Stelle einfach schwach.
Genauso wird von Seiten der Emma in meinen Augen zum Thema Computerspiele, vor allem in Anbetracht des Amoklaufs von Winnenden, die Gamerszene per se als "männlich" dargestellt. Die Horden von weiblichen Zockern wird dabei, ist das nicht auch Diskriminierung (??!!), übersehen. Es ist bequemer die ganze Problematik in Männerschuhe zu schieben.
Genauso ärgert es mich maßlos, dass die Motivation des Amokläufers Tim K. so polemsch dargestellt wird. Der Pudels Kern ist, dass viele Junge Männer einen Hass auf Frauen haben. Allerdings nicht weil Mädchen/Frauen von ihnen per se als schlechtere Menschen angesehen werden oder gar minderwertig. Nein, der Hass rührt wohl vor allem daher, dass sie sich von Frauen in der frühjugendlichen Paarungszeit nicht beachtet fühlen. Wer nicht beachtet wird, entwickelt Wut. Genauso entwickeln nicht selten junge Frauen im Teenageralter auch einmal Hass auf Jungs, weil sie sich von ihnen verschmäht und schlecht behandelt fühlen. Diese Tatsache ist auf die Geschlechterdifferenzieung zurückzuführen. Wer schon damit aufwächst, dass Männlein "so" ist und Weiblein "derart" sei, der läuft nun einmal Gefahr, einen an der Klatsche zu haben.
Wenn Differnzierung im rassistischen Kontext geschieht, dann ist jeder gleich alarmiert. Aber wenn es um geschlechtliche Dinge geht, dann sind Feministen und Chauvis auf einer Linie. Die Trennung ist ihr wichtigstes Arsenal, denn ohne diese würden sie ihre Existenzberechtigung verlieren. Mario Barth, wie Alice Schwarzer.
Der Pascha des Monats Artikel ist streng genommen, sogar Frauenfeindlich. Denn es wird kein Wort über die vermeindlichen 3 % Franenanteil in der Piratenpartei gesagt. Da fühle ich mich als Pirat mit XX-Chromosomen diskriminiert, liebe Emma. Dies qualifiziert euch dazu, mein Pascha des Monats zu sein.
Herzlichen Dank und eine schöne Woche!
Samstag, 17. Oktober 2009
Die Welt in 100 Jahren - ein Gedankenexperiment
Ich komme nicht umhin mich in spekulativen Gedanken bezüglich der Zukunft zu wälzen. Gerade in einer solch eine Zeitenwende die wir durchleben, wird man automatisch sehr neugierig auf zukünftige Begebenheiten die durch das Jetzt bereits vorgeformt werden.
Die digitale Bewegung wächst von einem unsichtbaren Pulk von Netzbewohnern, zu den Verfechtern einer neuen Aufklärung heran. Das Leben im Netz öffnet die Augen für die Welt. Man lernt im Netz die Dinge etwas anders zu betrachten, als man es noch früher in der Offlinezeit seines Lebens getan hat. Verhaltensweisen und auch Gepflogenheiten ändern sich und Phänomene wie der Digital Gap (Generationenkonflikt ist hier nicht ganz passend) kommen auf.
Aber wie wird sich das Verhältnis in Zukunft ändern? Haben wir eine große Vernetzung der Gesamtbevölkerung vor uns, oder wird die Mentalität jedes Einzelnen darüber entscheiden wie vernetzt man sein möchte. Das ist ja eigentlich heute schon so. Ich habe Freunde, jünger als meine Wenigkeit, die das Internet nur für wenige Dinge wie Email oder Ebay verwenden und sonst ihren Lebensmittelpunkt ausserhalb der digitalen Sphären leben. Könnte es in Zukunft so sein, dass wir Netzbürger uns in eine eigene Kaste entwickelnt? Vernetzte Cyborgs die entweder die Hoheit über alle Kommunikationssysteme haben um diese vor Eingriffen diverser Staatsgewalten zu bewahren, oder am Rande einer totalitär vernetzten Gesellschaft leben und sich tagtäglich gegen Übergriffe seitens der Überwacher wehren müssen?
Szenarien die man aus William Gibson Romanen kennt, kommen einem in den Sinn. Andererseits könnte man sich durch den Aufstieg der egalitären Netzwelt auch eine Star Trek Economy mit bedingungslosem Grundeinkommen vorstellen.Was auch immer kommen mag, die Spekulation an sich macht mir gewaltig Freude.
Meine erste Vorstellung ist die einer Kaste von vernetzten Menschen, eigentlich Cyborgs mit Gehirninterfaces, die eben nach den Wirren eines weltweiten Bürgerkrieges gegen totalitäre Regime die Hoheit über jegliche Telekommunikation zugesprochen bekommen hat. Diese Kommunikationskaste ist abgeschottet von der Welt, lebt wie eine Art digitaler Klerus in eigenen Bereichen. Die Personen in dieser Kaste tragen keine bürgerlichen Namen, sondern führen unter sich selbst gewählte Namen die für Aussenstehnede durchaus sehr seltsam anmuten könnten. Für die Gesellschaft ausserhalb ihrer Welt haben sie keine Namen. Dies dient ihrem Schutz und auch der Abgrenzung. Da die Sturkturen trotz gesellschaftlicher Abgrenzung offen sind, kann man als Aussenstehender nach Prüfung seiner Absichten, ähnlich eines Eintritts ins Kloster, Teil dieser Kaste werden. Der Nachwuchs dieser Priester der Telekommunikation wird über die natürliche Fortpflanzung, oder eben auch durch Eintritte Aussenstehender gesichert. Mitglieder dieser Gruppe bewegen sich mit Gesichtsschutz in der Aussenwelt, ihre Augen sind von Netzlinsen verdeckt die dem Individuum zur regulären Sicht zusätzlich Informationen zur Umgebung und der internen Kommunikation innerhalb des Kollektivs verschaffen.
Die Aussernwelt ist gerechter und transparenter gestaltet, als die unsrige. Die Welt ist zusammengerückt, Staaten wie wir sich heute kennen, sind irrelevant. Man spricht lediglich von geographischen Regionen und deren eventuellen sprachlichen Eigenheiten. Der Lebensstandard ist nach dem globalen Bürgerkrieg erst einmal niedrig, jedoch wird nach und nach der Standard durch wirtschaftliche Fortschritte erhöht. Es gibt ein bedingungsloses Grundeinkommen, welches durch eine Verankerung in den Menschenrechten gesichert ist. Die Gesellschaft hat nach den Fehlern der von oben initierten, ungerechten Globalisierung erkannt, dass die unweigerlich eintretende Globalisierung nur durch die Bevölkerungen selbst gelingen kann. Eine der wichtigsten Aufgaben dieser Gesellschaft ist die Religion und Spiritualität nachhaltig als Privatsache zu definieren und von organisierten, geistlichen Bewegungen der Vergangnheit abzusehen. Es findet ein reger Austausch zwischen verschiedenen Menschen auf allen Kontinenten statt, die ihre Lebensauffassungen gemeinsam diskutieren und sich gegenseitig Anreize zur Horizonterweiterungen vermitteln.
Der größte Unterschied zur heutigen Gesellschaft ist die Anpassung der Lebensverhältnisse. Arm und Reich gibt es nicht mehr, jeder Mensch hat die Chance sich nach seiner Facon zu entwickeln und ein Leben lang zu lernen.
Die negative Vorstellung die ich habe, ist in ihren Grundzügen von George Orwell sehr schön bereits beschrieben worden. Es mutet schon prophetisch an, wenn man sich heutzutage 1984 zu Gemüte führt. Es wird wohl nicht eine zentrale, fiktive (?) Figur geben die den Überwachungsstaat personifiziert, jedoch wird der Begriff Sicherheit diese Funktion erfüllen. Das Wort ist von der Bedeutung her, heute bereits im politischen Sinne mit Überwachung, Schutz der Obrigkeit, Prävention und auch Represson der Gesamtbevölkerung zum Schutz vor angeblichem Terror besetzt worden. Dies wird in Zukunft quasi religiös gepredigt werden. Die Zugehörigkeit zu einer Partei wird, ungleich der Orwell'schen Vision, nicht wichtig sein. Es wird Wert auf ein Verhalten gelegt, dass einer vorbestimmten Norm angepasst ist. Die ganzheitliche Überwachung, online wie offline (ich sage hier nur Indect) regelt ohne großen Personaleinsatz von seiten der Sicherhietsbehörden die Bevölkerung in ihrem Verhalten. Arbeit, Freizeit und politisches Leben sind von KI-gesteuerten Geräten durchweg überwacht, Abweichungen von der Norm werden schnell sanktioniert.
Der Untergrund, in den abgelegen Regionen der Welt, lebt in ärmlichen aber technisierten Verhältnissen.
Das wichtigste für diese Menschen, ist das Ideal einer frei kommunizierenden Welt. Man lebt zwischen den täglichen Bemühung gegen Hunger, Kälte und Angriffen der Überwachungsgesellschaft zu überleben, und Bestrebungen das weitgehend selbständig operierende Überwachungssystem zu sabotieren.
In beiden Szenarien habe ich eine Trennung in der Weltbevölkerung eingebaut. Diese ist bewusst gewählt. Der Mensch ist ein Wesen, dass Unterschiede braucht. Es gibt kein Licht ohne Dunkel. Nun liegt es allerdings an der Gesellschaft diese Unterschiede, egal welche sie sein mögen, konstruktiv für sich einzusetzen anstatt diese destruktiv werden zu lassen.
Die digitale Bewegung wächst von einem unsichtbaren Pulk von Netzbewohnern, zu den Verfechtern einer neuen Aufklärung heran. Das Leben im Netz öffnet die Augen für die Welt. Man lernt im Netz die Dinge etwas anders zu betrachten, als man es noch früher in der Offlinezeit seines Lebens getan hat. Verhaltensweisen und auch Gepflogenheiten ändern sich und Phänomene wie der Digital Gap (Generationenkonflikt ist hier nicht ganz passend) kommen auf.
Aber wie wird sich das Verhältnis in Zukunft ändern? Haben wir eine große Vernetzung der Gesamtbevölkerung vor uns, oder wird die Mentalität jedes Einzelnen darüber entscheiden wie vernetzt man sein möchte. Das ist ja eigentlich heute schon so. Ich habe Freunde, jünger als meine Wenigkeit, die das Internet nur für wenige Dinge wie Email oder Ebay verwenden und sonst ihren Lebensmittelpunkt ausserhalb der digitalen Sphären leben. Könnte es in Zukunft so sein, dass wir Netzbürger uns in eine eigene Kaste entwickelnt? Vernetzte Cyborgs die entweder die Hoheit über alle Kommunikationssysteme haben um diese vor Eingriffen diverser Staatsgewalten zu bewahren, oder am Rande einer totalitär vernetzten Gesellschaft leben und sich tagtäglich gegen Übergriffe seitens der Überwacher wehren müssen?
Szenarien die man aus William Gibson Romanen kennt, kommen einem in den Sinn. Andererseits könnte man sich durch den Aufstieg der egalitären Netzwelt auch eine Star Trek Economy mit bedingungslosem Grundeinkommen vorstellen.Was auch immer kommen mag, die Spekulation an sich macht mir gewaltig Freude.
Meine erste Vorstellung ist die einer Kaste von vernetzten Menschen, eigentlich Cyborgs mit Gehirninterfaces, die eben nach den Wirren eines weltweiten Bürgerkrieges gegen totalitäre Regime die Hoheit über jegliche Telekommunikation zugesprochen bekommen hat. Diese Kommunikationskaste ist abgeschottet von der Welt, lebt wie eine Art digitaler Klerus in eigenen Bereichen. Die Personen in dieser Kaste tragen keine bürgerlichen Namen, sondern führen unter sich selbst gewählte Namen die für Aussenstehnede durchaus sehr seltsam anmuten könnten. Für die Gesellschaft ausserhalb ihrer Welt haben sie keine Namen. Dies dient ihrem Schutz und auch der Abgrenzung. Da die Sturkturen trotz gesellschaftlicher Abgrenzung offen sind, kann man als Aussenstehender nach Prüfung seiner Absichten, ähnlich eines Eintritts ins Kloster, Teil dieser Kaste werden. Der Nachwuchs dieser Priester der Telekommunikation wird über die natürliche Fortpflanzung, oder eben auch durch Eintritte Aussenstehender gesichert. Mitglieder dieser Gruppe bewegen sich mit Gesichtsschutz in der Aussenwelt, ihre Augen sind von Netzlinsen verdeckt die dem Individuum zur regulären Sicht zusätzlich Informationen zur Umgebung und der internen Kommunikation innerhalb des Kollektivs verschaffen.
Die Aussernwelt ist gerechter und transparenter gestaltet, als die unsrige. Die Welt ist zusammengerückt, Staaten wie wir sich heute kennen, sind irrelevant. Man spricht lediglich von geographischen Regionen und deren eventuellen sprachlichen Eigenheiten. Der Lebensstandard ist nach dem globalen Bürgerkrieg erst einmal niedrig, jedoch wird nach und nach der Standard durch wirtschaftliche Fortschritte erhöht. Es gibt ein bedingungsloses Grundeinkommen, welches durch eine Verankerung in den Menschenrechten gesichert ist. Die Gesellschaft hat nach den Fehlern der von oben initierten, ungerechten Globalisierung erkannt, dass die unweigerlich eintretende Globalisierung nur durch die Bevölkerungen selbst gelingen kann. Eine der wichtigsten Aufgaben dieser Gesellschaft ist die Religion und Spiritualität nachhaltig als Privatsache zu definieren und von organisierten, geistlichen Bewegungen der Vergangnheit abzusehen. Es findet ein reger Austausch zwischen verschiedenen Menschen auf allen Kontinenten statt, die ihre Lebensauffassungen gemeinsam diskutieren und sich gegenseitig Anreize zur Horizonterweiterungen vermitteln.
Der größte Unterschied zur heutigen Gesellschaft ist die Anpassung der Lebensverhältnisse. Arm und Reich gibt es nicht mehr, jeder Mensch hat die Chance sich nach seiner Facon zu entwickeln und ein Leben lang zu lernen.
Die negative Vorstellung die ich habe, ist in ihren Grundzügen von George Orwell sehr schön bereits beschrieben worden. Es mutet schon prophetisch an, wenn man sich heutzutage 1984 zu Gemüte führt. Es wird wohl nicht eine zentrale, fiktive (?) Figur geben die den Überwachungsstaat personifiziert, jedoch wird der Begriff Sicherheit diese Funktion erfüllen. Das Wort ist von der Bedeutung her, heute bereits im politischen Sinne mit Überwachung, Schutz der Obrigkeit, Prävention und auch Represson der Gesamtbevölkerung zum Schutz vor angeblichem Terror besetzt worden. Dies wird in Zukunft quasi religiös gepredigt werden. Die Zugehörigkeit zu einer Partei wird, ungleich der Orwell'schen Vision, nicht wichtig sein. Es wird Wert auf ein Verhalten gelegt, dass einer vorbestimmten Norm angepasst ist. Die ganzheitliche Überwachung, online wie offline (ich sage hier nur Indect) regelt ohne großen Personaleinsatz von seiten der Sicherhietsbehörden die Bevölkerung in ihrem Verhalten. Arbeit, Freizeit und politisches Leben sind von KI-gesteuerten Geräten durchweg überwacht, Abweichungen von der Norm werden schnell sanktioniert.
Der Untergrund, in den abgelegen Regionen der Welt, lebt in ärmlichen aber technisierten Verhältnissen.
Das wichtigste für diese Menschen, ist das Ideal einer frei kommunizierenden Welt. Man lebt zwischen den täglichen Bemühung gegen Hunger, Kälte und Angriffen der Überwachungsgesellschaft zu überleben, und Bestrebungen das weitgehend selbständig operierende Überwachungssystem zu sabotieren.
In beiden Szenarien habe ich eine Trennung in der Weltbevölkerung eingebaut. Diese ist bewusst gewählt. Der Mensch ist ein Wesen, dass Unterschiede braucht. Es gibt kein Licht ohne Dunkel. Nun liegt es allerdings an der Gesellschaft diese Unterschiede, egal welche sie sein mögen, konstruktiv für sich einzusetzen anstatt diese destruktiv werden zu lassen.
Samstag, 10. Oktober 2009
Sicherheitstechnik
Es findet derzeit eine große Umwälzug innerhalb der globalen Gesellschaft statt. Immer mehr Menschen sind von Technik umgeben, kommunizieren im Internet und fühlen sich dort auch zu Hause. Ein neuer Kulturkreis ist hier entstanden, mit dan dazugehörigen Gepflogenheiten, Traditionen und Abgrenzungen zu anderen Kulturen. Die oft bemühten Digital Natives, also Menschen die mit Computertechnik und vor allem dem Internet aufgewachsen sind, gehören zu den Trägern dieser Kultur. Durch die Vernetzung erhält der Einzelne einen viel größeren Einblick in das Geschehen auf der Welt und hat erheblich mehr soziale Kontakte als ein Mensch vor 50 Jahren etwa. Hier entsteht aus dem Inneren heraus ein gegenseitiges Beobachten statt. Man schaut via Webcam was gerade im Heimatort 400 Kilometer entfert auf dem Marktplatz passiert, updated seine Freunde via Twitter über sein eigenes Tun und Befinden, scannt Informationen und Berichterstattung zu aktuellen Ereignissen in der Welt der Politik, Sport und Unterhaltung. Das diese Beobachtungen durch sehen und gesehen werden stattfinden, stellt keiner diese in Frage, da es sonst keine Kommunikation gäbe.
Es herrscht offenbar ein Grundkonsens darüber, dass es sehr wohl wichtig ist, sich gegenseitig auf dem Laufenden zu halten. Allerdings ist zu betonen, dass die Freiwilligkeit in der Art und des Umfangs der herausgegebenen Informationen die Natur dieser Kommunikationskultur definieren. Es ist beispielsweise nicht ungewöhnlich den Kumpel mit dem Usernamen anzusprechen, auch wenn man sich offline trifft, anstatt mit dem bürgerlichen (Vor-)Namen. Denn auch hier möchte man nicht. wie manche behaupten, einfach eine neue Fassade um sich selbst bauen, sondern sich selbst so gut es geht zu definieren. Der Name ist hier ein sehr hervorstechendes Beispiel für angewandte informationelle Sebstbestimmung: diesen erhält man in zwei Teilen von den Eltern. Der Nachname ist geerbt, der Vorname wird von den Erzeugern ausgesucht. Man selbst hat da keinen Einfluß auf diese Auswahl. Kommt man aber in die digitale Welt, so hat man plötzlich die Möglichkeit sich selbst neu zu benennen. Ein Username ist wie die Beinamen in der antiken Römischen Kultur, ein wichtiger Teil der modernen Identität geworden.
Portale wie Facebook verlangen zwar die Angabe des bürgerlichen Namens, jedoch ist es dennoch möglich sie hier immernoch neu zu benennen. Weil man es kann. Warum sollten die Daten die in meinem Pass stehen überall abrufbar sein? Ergooglebar sein? Es steht jedem frei, diese Auswahl zu treffen.
Dies ist die natürliche, technikunterstützte Vernetzung, die es erlaubt sich gegenseitig zu beobachten und auch in einer gewissen Form Kontrolle darüber zu haben welche Beobachtungen man für die eigene Sicherheit zulässt oder nicht. Ich nenne es hier den Memplex der internen, freiwilligen Kontrolle des Menschen, für den Menschen.
Dagegen steht ein von aussen nach innen eingreifendes Sicherheitsbedürfnis von Staaten und der Wirtschaft. Hier möchte man Kontrolle über die ewig fließenden Datenströme ergreifen. Die Pläne der EU, ein übergreifendes Sicherheitskonzept zu realisieren, stellen für mich den Memplex der externen, für den Menschen unfreiwillige Kontrolle vom Staat für (sic!) den Menschen dar. Hier wird mittels der modernen Technik in die Privatspähre des Menschen eingegriffen. Er hat keine Möglichkeit zu bestimmen, welche Informationen diese Sicherheitssysteme abgreifen, oder nicht. Diese Maßnahmen dienen ja schließlich dazu, Kriminalität und Terrorismus zu bekämpfen. Totschlagargumente einer federführenden Gewalt die noch aus der Welt stammen, die diese exponentiell gewachsene Vernetzung der Menschen durch die Technick nicht wirklich verstanden haben.
Es geht darum, ein aus dem Ruder geratenes System wieder unter Kontrolle zu bringen. Man denke hier nur an die Erfindung des Buchdrucks. Hier wurde das Pyramidensystem bereits durchbrochen. Vor der Druckerpresse wurde von oben, einer Pyramide gleich, Information an die breite Masse weitergegeben. Inhalt, Form und Natur waren von einer kleinen Obrigkeit minutiös ausgesucht worden. Plötzlich können Informationen durch Gutenbergs Erfindung rascher und kostengünstiger vervielfältigt werden. Mehr Menschen können am kulturellen Diskurs teilnehmen. Dieser ist nun nicht mehr auf Ministerialien und der Geistlichkeit in den Klöstern beschränkt. Die Einführung des Copyrights im frühen 18 Jahrhundert am englischen Königshof war die barsche Antwort auf diese Entwicklung. Schon vorher gab es sogenannte Privilegien für Bücher, die erworben werden konnten, jedoch hat sich das System der Sicherung des geistigen Eigentums erst durch die Einführung des Copyrights druch Queen Anne in seiner vollen Pracht manifestiert.
Jetzt ist es durch die Technik möglich geworden, Informationen massenhaft zu verbreiten. Raubkopierer von früher hätten bei den heutigen Möglichkeiten feuchte Buchsen bekommen. Aber hier wären wir wieder auf ein Wort gestossen, das von der vermeindlichen Obrigkeit definiert wurde. Nur der der etwas für sich beansprucht, kann von einem Raub sprechen. Doch sind Informationen wirklich Eigentum eines Einzelnen? Es ist vielmehr das Handwerk der Zusammenstellung von Informationen, die eine schlüssige Botschaft enthalten, das als Eigentum bezeichnet werden kann. Die Ausübung dieses Handwerks sollte stets bezahlt werden, das Ergebnis, jedoch ist meiner Meinung nach in den Fluß der Daten entlassen worden und sollte daher zugänglich sein. Ein Bäcker backt schließlich nur einmal ein bestimmtes Brötchen und wird dann auch vom Kunden für genau dieses Brötchen entlohnt. Man bezahlt die Mühe, die sich der Bäcker gemacht hat Mehl und Hefe und Wasser so zu kombinieren, dass da eine schmackhafte Komponente fürs Frühstück daraus entsteht.
Und hier ist wieder ein Knackpunkt, auf den wir nun gestossen sind. Früher waren die Künstler, vor allem Musiker und Autoren von wohlhabenden Gönnern abhängig. Sie konnten froh sein, wenn ein Herrscher oder wohlhabender Mensch sich ihner annahm und diese dann für den edlen Spender im Auftrag seinem künstlerischen Handwerk nachgehen konnte. Daher ist das Output der überlieferten Genies genial und prägend für die Kultur, jedoch stellt sich hier die Frage des Einflußes durch den Mäzen. Wie würde die Musik Mozarts geworden, wäre er nicht von einem Mäzen abhängig gewesen? Heutzutage gibt es viele, kleine Künstler die von ihrem Handwerk zwar nicht alleine leben können, aber dennoch vor Kreativität nur so sprühen. Sie haben kein Vertrag mit großen Plattenfirmen aber verdingen sich durch die Selbstvermarktung im Internet und durch die überzeugende Arbeit die sie leiseten. Hier wird das Publikum zum Mäzen der die runtergeladene Musik des Creative Commons Künstlers durch kauf einer Special-Edition CD oder dem Besuchs eines Konzerts belohnt.
Die Plattenindustrie fürchtet um ihr Dasein und Gorny kann nachts nicht richtig schlafen weil die Strukturen die er kennt un ihn erhalten, am wegsterben sind. Daher wird von Seiten dieser Musikwirtschaft massive Kontrolle der Musik im Internet gefordert. Die Three Strikes Gesetze, DRM (Digital Rights Management) und wie die Maßnahmen noch alle heissen, sind ein verzweifeltes Klammern an ein Wrack das nicht mehr zu retten ist.
Das was Queen Anne zu Anfang des 18. Jahrhunderts zur Kontrolle der Informationen und der Kultur vom Stapel gelasen hatte, ist jetzt im 21. Jahrhundert langsam totgelaufen. Warum? Die viel besser zu kontrollierende Technik des Buchdrucks ist überholt, die digitale Vervielfältigung von Daten ist aufgrund der Natur des Netzes nicht eindämmbar. So sehr sich viele Mogule dies wünschen. Aber, ein Netzwerk findet immer einen Weg eine Sperre zu umgehen. Das ist die nackte Realität, mit der sich die nun herrschende Klasse nun konfrontiert sieht.
Es ist die Technik, die auf widersprüchliche Art und Weise eingesetzt werden kann, um entweder der Kultur und dem Menschen zu dienen, oder nur einer kleinen Gruppe Menschen dient um diese zu kontrollieren. Durch die weiter fortschreitende Vernetzung können wir entweder zu frei verbundenen Cyborgs mit Gehirninterfaces zum Netz werden, oder alle zu marionettenhaften Maschinenmenschen die den Willen einer kleinen Schicht dient. Wenn das Netz weiter seiner Natur entspricht und Barrieren umgeht, dann könnten wir in 200 Jahren fröliche Cyborgs im Internetparadies sein.
Die Gedanken sind frei.
Es herrscht offenbar ein Grundkonsens darüber, dass es sehr wohl wichtig ist, sich gegenseitig auf dem Laufenden zu halten. Allerdings ist zu betonen, dass die Freiwilligkeit in der Art und des Umfangs der herausgegebenen Informationen die Natur dieser Kommunikationskultur definieren. Es ist beispielsweise nicht ungewöhnlich den Kumpel mit dem Usernamen anzusprechen, auch wenn man sich offline trifft, anstatt mit dem bürgerlichen (Vor-)Namen. Denn auch hier möchte man nicht. wie manche behaupten, einfach eine neue Fassade um sich selbst bauen, sondern sich selbst so gut es geht zu definieren. Der Name ist hier ein sehr hervorstechendes Beispiel für angewandte informationelle Sebstbestimmung: diesen erhält man in zwei Teilen von den Eltern. Der Nachname ist geerbt, der Vorname wird von den Erzeugern ausgesucht. Man selbst hat da keinen Einfluß auf diese Auswahl. Kommt man aber in die digitale Welt, so hat man plötzlich die Möglichkeit sich selbst neu zu benennen. Ein Username ist wie die Beinamen in der antiken Römischen Kultur, ein wichtiger Teil der modernen Identität geworden.
Portale wie Facebook verlangen zwar die Angabe des bürgerlichen Namens, jedoch ist es dennoch möglich sie hier immernoch neu zu benennen. Weil man es kann. Warum sollten die Daten die in meinem Pass stehen überall abrufbar sein? Ergooglebar sein? Es steht jedem frei, diese Auswahl zu treffen.
Dies ist die natürliche, technikunterstützte Vernetzung, die es erlaubt sich gegenseitig zu beobachten und auch in einer gewissen Form Kontrolle darüber zu haben welche Beobachtungen man für die eigene Sicherheit zulässt oder nicht. Ich nenne es hier den Memplex der internen, freiwilligen Kontrolle des Menschen, für den Menschen.
Dagegen steht ein von aussen nach innen eingreifendes Sicherheitsbedürfnis von Staaten und der Wirtschaft. Hier möchte man Kontrolle über die ewig fließenden Datenströme ergreifen. Die Pläne der EU, ein übergreifendes Sicherheitskonzept zu realisieren, stellen für mich den Memplex der externen, für den Menschen unfreiwillige Kontrolle vom Staat für (sic!) den Menschen dar. Hier wird mittels der modernen Technik in die Privatspähre des Menschen eingegriffen. Er hat keine Möglichkeit zu bestimmen, welche Informationen diese Sicherheitssysteme abgreifen, oder nicht. Diese Maßnahmen dienen ja schließlich dazu, Kriminalität und Terrorismus zu bekämpfen. Totschlagargumente einer federführenden Gewalt die noch aus der Welt stammen, die diese exponentiell gewachsene Vernetzung der Menschen durch die Technick nicht wirklich verstanden haben.
Es geht darum, ein aus dem Ruder geratenes System wieder unter Kontrolle zu bringen. Man denke hier nur an die Erfindung des Buchdrucks. Hier wurde das Pyramidensystem bereits durchbrochen. Vor der Druckerpresse wurde von oben, einer Pyramide gleich, Information an die breite Masse weitergegeben. Inhalt, Form und Natur waren von einer kleinen Obrigkeit minutiös ausgesucht worden. Plötzlich können Informationen durch Gutenbergs Erfindung rascher und kostengünstiger vervielfältigt werden. Mehr Menschen können am kulturellen Diskurs teilnehmen. Dieser ist nun nicht mehr auf Ministerialien und der Geistlichkeit in den Klöstern beschränkt. Die Einführung des Copyrights im frühen 18 Jahrhundert am englischen Königshof war die barsche Antwort auf diese Entwicklung. Schon vorher gab es sogenannte Privilegien für Bücher, die erworben werden konnten, jedoch hat sich das System der Sicherung des geistigen Eigentums erst durch die Einführung des Copyrights druch Queen Anne in seiner vollen Pracht manifestiert.
Jetzt ist es durch die Technik möglich geworden, Informationen massenhaft zu verbreiten. Raubkopierer von früher hätten bei den heutigen Möglichkeiten feuchte Buchsen bekommen. Aber hier wären wir wieder auf ein Wort gestossen, das von der vermeindlichen Obrigkeit definiert wurde. Nur der der etwas für sich beansprucht, kann von einem Raub sprechen. Doch sind Informationen wirklich Eigentum eines Einzelnen? Es ist vielmehr das Handwerk der Zusammenstellung von Informationen, die eine schlüssige Botschaft enthalten, das als Eigentum bezeichnet werden kann. Die Ausübung dieses Handwerks sollte stets bezahlt werden, das Ergebnis, jedoch ist meiner Meinung nach in den Fluß der Daten entlassen worden und sollte daher zugänglich sein. Ein Bäcker backt schließlich nur einmal ein bestimmtes Brötchen und wird dann auch vom Kunden für genau dieses Brötchen entlohnt. Man bezahlt die Mühe, die sich der Bäcker gemacht hat Mehl und Hefe und Wasser so zu kombinieren, dass da eine schmackhafte Komponente fürs Frühstück daraus entsteht.
Und hier ist wieder ein Knackpunkt, auf den wir nun gestossen sind. Früher waren die Künstler, vor allem Musiker und Autoren von wohlhabenden Gönnern abhängig. Sie konnten froh sein, wenn ein Herrscher oder wohlhabender Mensch sich ihner annahm und diese dann für den edlen Spender im Auftrag seinem künstlerischen Handwerk nachgehen konnte. Daher ist das Output der überlieferten Genies genial und prägend für die Kultur, jedoch stellt sich hier die Frage des Einflußes durch den Mäzen. Wie würde die Musik Mozarts geworden, wäre er nicht von einem Mäzen abhängig gewesen? Heutzutage gibt es viele, kleine Künstler die von ihrem Handwerk zwar nicht alleine leben können, aber dennoch vor Kreativität nur so sprühen. Sie haben kein Vertrag mit großen Plattenfirmen aber verdingen sich durch die Selbstvermarktung im Internet und durch die überzeugende Arbeit die sie leiseten. Hier wird das Publikum zum Mäzen der die runtergeladene Musik des Creative Commons Künstlers durch kauf einer Special-Edition CD oder dem Besuchs eines Konzerts belohnt.
Die Plattenindustrie fürchtet um ihr Dasein und Gorny kann nachts nicht richtig schlafen weil die Strukturen die er kennt un ihn erhalten, am wegsterben sind. Daher wird von Seiten dieser Musikwirtschaft massive Kontrolle der Musik im Internet gefordert. Die Three Strikes Gesetze, DRM (Digital Rights Management) und wie die Maßnahmen noch alle heissen, sind ein verzweifeltes Klammern an ein Wrack das nicht mehr zu retten ist.
Das was Queen Anne zu Anfang des 18. Jahrhunderts zur Kontrolle der Informationen und der Kultur vom Stapel gelasen hatte, ist jetzt im 21. Jahrhundert langsam totgelaufen. Warum? Die viel besser zu kontrollierende Technik des Buchdrucks ist überholt, die digitale Vervielfältigung von Daten ist aufgrund der Natur des Netzes nicht eindämmbar. So sehr sich viele Mogule dies wünschen. Aber, ein Netzwerk findet immer einen Weg eine Sperre zu umgehen. Das ist die nackte Realität, mit der sich die nun herrschende Klasse nun konfrontiert sieht.
Es ist die Technik, die auf widersprüchliche Art und Weise eingesetzt werden kann, um entweder der Kultur und dem Menschen zu dienen, oder nur einer kleinen Gruppe Menschen dient um diese zu kontrollieren. Durch die weiter fortschreitende Vernetzung können wir entweder zu frei verbundenen Cyborgs mit Gehirninterfaces zum Netz werden, oder alle zu marionettenhaften Maschinenmenschen die den Willen einer kleinen Schicht dient. Wenn das Netz weiter seiner Natur entspricht und Barrieren umgeht, dann könnten wir in 200 Jahren fröliche Cyborgs im Internetparadies sein.
Die Gedanken sind frei.
Dienstag, 6. Oktober 2009
Überwachung - jetzt mitmachen und kassieren!
Ich traute meinen Augen nicht, als ich beim nichtsahnenden Surfen auf eine sehr alarmierende Nachricht aus England stiess. Internet Eyes macht es Usern möglich, per CCTV-Kameras Verbrechen zu melden und dafür Punkte zu kassieren. Für erfolgreiches Ausspähen soll es sogar Geld geben.
Zuerst in der Shakespeare'schen Heimatstadt Stratford-upon-Avon, dann expandierend, wird dieses Späherspiel im November gestartet. Die Betreiber hoffen, laut Daily Mail diesen Dienst irgendwann im gesamten Land und dann weltweit anbieten zu können. Ladenbesitzer und andere Inhaber von Kameras im CCTV Netzwerk können sich für 20 Pfund im Monat anmelden. Die kostenlos angemeldeten User melden einen beobachteten Verdacht und drücken aufs Knöpfchen. Diese Meldung geht dann via SMS oder Internet an den Betreiber der Überwachungskamera. Für einen Verdacht gibt es einen Punkt, für ein tatsächlich beobachtetes Verbrechen wandern drei Punkte auf das Konto des Hobbyblockwarts.
Wohin soll das führen? Schon bei der Premiere von Big Brother im deutschen Fernsehen bekam ich flaue Gefühle im Magen. Mir schwante übles. Was als unterhaltsame Deppenshow um die Welt ging, könnte die popkulturelle Vorbereitung auf eine global überwachte Gesellschaft gewesen sein. Schimpfe man mich Träger eines hübschen Alu-Kopfputzes, aber die Fakten liegen für mich klar auf der Hand. Das Spiel mit der spassigen Überwachung wird verschärft. War er zu Hause vorerst lediglich ein Beobachter vor der Glotze, wird der Bürger nun online mit eingebunden und im Kopf auf ein fröhliches Denunziantentum vorbereitet. Kritiker bemängeln nebst dem weiteren Eingreifen in die Privatsphäre auch die Möglichkeiten für Kriminelle sich durch dieses Kamerasystem gezielter an ihre Opfer heranpirschen zu können.
Meiner bescheidenen Meinung nach wird dieses Spielchen vor allem typische Nachbarschafts-Beobachter ansprechen, die nun nicht mehr hinter den Gardinen lauern müssen, um ihre Mitmenschen auszuspionieren. Nun Genügt ein Internetanschluß plus Computer aus, um fröhlich in der Freizeit auf Verbrecherjagd zu gehen. Die Betreiber Internet Eyes haben sogar eine eigene Facebook-Präsenz in der sie sich, frank und frei als neue Möglichkeit im Web Geld zu verdienen, anpreisen.
Mir wird bei diesem Gedanken an solch perfide Spiele übel. Hier wird der menschliche Gaffertrieb schamlos ausgenutzt um uns weiter in ein totalitäres Überwachungssystem hineinzubugsieren. Wenn dann die EU ihr vernetztes Überwachungsprojekt Indect in fünf Jahren ausgeforscht hat, soll der Unterntan schließlich durch Brot und Spiele bestens auf die kommenden Bedingungen vorbereitet sein. Von einem Bürger kann man vielleicht bald nicht mehr sprechen.
Könnte man aus Orwells rasanten Umdrehungen im Grab nicht wenigstens Strom generieren? Man könnte damit klimaschonend die gesamte EU mit Strom versorgen.
Deutschsprachige Infos:
ORF-Blog Futurezone
Zuerst in der Shakespeare'schen Heimatstadt Stratford-upon-Avon, dann expandierend, wird dieses Späherspiel im November gestartet. Die Betreiber hoffen, laut Daily Mail diesen Dienst irgendwann im gesamten Land und dann weltweit anbieten zu können. Ladenbesitzer und andere Inhaber von Kameras im CCTV Netzwerk können sich für 20 Pfund im Monat anmelden. Die kostenlos angemeldeten User melden einen beobachteten Verdacht und drücken aufs Knöpfchen. Diese Meldung geht dann via SMS oder Internet an den Betreiber der Überwachungskamera. Für einen Verdacht gibt es einen Punkt, für ein tatsächlich beobachtetes Verbrechen wandern drei Punkte auf das Konto des Hobbyblockwarts.
Wohin soll das führen? Schon bei der Premiere von Big Brother im deutschen Fernsehen bekam ich flaue Gefühle im Magen. Mir schwante übles. Was als unterhaltsame Deppenshow um die Welt ging, könnte die popkulturelle Vorbereitung auf eine global überwachte Gesellschaft gewesen sein. Schimpfe man mich Träger eines hübschen Alu-Kopfputzes, aber die Fakten liegen für mich klar auf der Hand. Das Spiel mit der spassigen Überwachung wird verschärft. War er zu Hause vorerst lediglich ein Beobachter vor der Glotze, wird der Bürger nun online mit eingebunden und im Kopf auf ein fröhliches Denunziantentum vorbereitet. Kritiker bemängeln nebst dem weiteren Eingreifen in die Privatsphäre auch die Möglichkeiten für Kriminelle sich durch dieses Kamerasystem gezielter an ihre Opfer heranpirschen zu können.
Meiner bescheidenen Meinung nach wird dieses Spielchen vor allem typische Nachbarschafts-Beobachter ansprechen, die nun nicht mehr hinter den Gardinen lauern müssen, um ihre Mitmenschen auszuspionieren. Nun Genügt ein Internetanschluß plus Computer aus, um fröhlich in der Freizeit auf Verbrecherjagd zu gehen. Die Betreiber Internet Eyes haben sogar eine eigene Facebook-Präsenz in der sie sich, frank und frei als neue Möglichkeit im Web Geld zu verdienen, anpreisen.
Mir wird bei diesem Gedanken an solch perfide Spiele übel. Hier wird der menschliche Gaffertrieb schamlos ausgenutzt um uns weiter in ein totalitäres Überwachungssystem hineinzubugsieren. Wenn dann die EU ihr vernetztes Überwachungsprojekt Indect in fünf Jahren ausgeforscht hat, soll der Unterntan schließlich durch Brot und Spiele bestens auf die kommenden Bedingungen vorbereitet sein. Von einem Bürger kann man vielleicht bald nicht mehr sprechen.
Könnte man aus Orwells rasanten Umdrehungen im Grab nicht wenigstens Strom generieren? Man könnte damit klimaschonend die gesamte EU mit Strom versorgen.
Deutschsprachige Infos:
ORF-Blog Futurezone
Dienstag, 29. September 2009
Oh du Hölle!
Unser allerliebster, designierter Aussenminister, Herr Guido Westerwelle, ist gemeinhin für allerhand Kapriolen bekannt. Sei es sein Erscheinen im Überwachungscontainer von Big Brother, dem fraglichen Guidomobil oder seinen weiteren spassigen Attacken auf die Menschheit und auf Deutschland. Das war alles noch national zu verkraften, sowas musste ja nicht zwingend nach aussen dringen. Aber nun soll dieser Mann unser Land international vertreten. Gut, da geht man davon aus, dass diese Würde das hierfür notwendige, staatsmännische Verhalten mit sich bringt. Mitnichten und Neffen. Was wir im folgenden Video sehen, ist eines Aussenministers nicht würdig. Das ist eine verwöhnte Zicke, die ihr Lieblingsmineralwasser nicht serviert bekommt und daher ausfällig wird:
Wie kann Deutschland in den nächsten vier Jahren hier noch ernst genommen werden, wenn der Einstand eines solchen Aussenministers so ausschaut?
Gute Nacht, Marie!
Wie kann Deutschland in den nächsten vier Jahren hier noch ernst genommen werden, wenn der Einstand eines solchen Aussenministers so ausschaut?
Gute Nacht, Marie!
Samstag, 26. September 2009
Wählerinnen, Damen, Frauen und die Piraten
Hier möchte ich jetzt nicht die Genderkiste öffnen, jedoch geht mir einiges durch den Kopf, was Wählerinnen betrifft und deren Motivation sich für die Platzierung eines Kreuzchens auf dem Wahlzettel entscheiden. Frauen interessieren sich primär natürlich für die Dinge, die jeden Menschen berühren. Abhängig davon natürlich, in welcher Lebenssituation sie stecken. Die Unternehmerin wird eher dazu tendieren sich für Gelb zu entscheiden, während die Studentin eher Rot, Rot oder Grün favorisiert. Nur um Beispiele anzuführen. Ganz wichtig sind heutzutage Gleichstellungsfragen. Die Grünen haben mit ihren innerparteilichen Frauenquoten bei Parteiveranstaltungen eine starke Ausrichtung auf Frauenpolitik.
Doch was heisst Frauenpolitik? Wird hier nicht schon wieder auf Gegensätzen herumgeritten, die langsam aus den Köpfen verschwinden sollten? Wie hier in diesem Blog bereits oft genug von mir geschrieben wurde, gibt es in der Piratenpartei keinen Anlass explizite Frauenpolitik zu betreiben, da wir Menschen und deren Rechte vertreten und keine Anhängsel von Genitalien. Und genau das sollte für Frauen interessant sein. Dies bedeutet, dass es trotz des noch (!) hohen Anteils von Männern in der Partei, ein starkes Bewusstsein für die Gleichheit der Menschen besteht. Der hohe Männeranteil lässt sich auf die Wurzeln der Piratenpartei zurückführen. Die Piraten kommen aus der Welt der IT, des Internets und der Nerdszene. Der Nerd allerdings ist kein Macho. Der Nerd ist meist dankbar über die Anwesenheit von Frauen in seiner Umgebung. Er teilt sein Wissen, seine Fertigkeiten gerne mit allen Menschen.
Vor allem, dass Geschlechtlichkeit in der Welt des Netzes sowieso sehr fragwürdig ist. Genauso, es gibt aufgrund der Neuheit der Partei keine Altherrenriege die altpatriarchales Gedankengut von oben nach unten tragen. Innerhalb der Parteistruktur gibt es nichts, das Frauen in irgendeiner Weise behindert. Eine Freundin von mir, Mitglied einer sehr etablierten Partei, erzählt da schon ganz andere Geschichten. Ein männlicher Parteifreund wird von der Herrenriege gefördert und hofiert, während sie aufgrund ihres Geschlechts das doppelte leisten muss, um überhaupt irgendwie voran zu kommen. Das ist ein Grund für Damen, Piraten zu wählen, nein noch besser einzutreten.
Auf unserem Wuppertaler Stammtisch beispielsweise, gibt es mittlerweile einige junge Damen die begeistert ihre Mitgliedsanträge abgegeben haben und nun tatrkäftig voranschreiten. Ohne gläserne Decke und mit der einmaligen Möglichkeit, die noch wachsenden Strukturen innerhalb der Piratenpartei aktiv mit zu gestalten. Gerade weil Frauen mit Hingabe kommunizieren können, haben sie schon ein Talent welches manche Männchen nicht mitbringen. Hier können Netzwerke aufgebaut, verbessert und nachhaltig gestärkt werden, die die Parteiarbeit ganzheitlich voranbringen.
Die Piratenpartei erweitert derzeit aktiv und mit viel Inbrunst ihr politisches Profil, um in Zukunft mit einem breiter gefächerten Programm agieren zu können. Wenn Frauen hier verstärkt einsteigen und mitbestimmen, ist das viel effektivere Frauenpolitik, ohne dein explizites Etikett, als Quoten und Genderdiskussionen. Es liegt ganz allein an den Frauen. Die Wege sind frei. Frau muss sie nur beschreiten. Übrigens, die Parteiarbeit macht mit den Piraten einfach viel Spass, da die Hierarchien flach sind, die Kommunikatin offen und transparent. Denn meiner Meinung nach, sind strenge Hierarchien patriarchaler Natur. Das ist doch schon Grund genug für Damen, sich mal auf piratiges Gewässer zu begeben und mitzumachen.
Setzt die Segel!
Doch was heisst Frauenpolitik? Wird hier nicht schon wieder auf Gegensätzen herumgeritten, die langsam aus den Köpfen verschwinden sollten? Wie hier in diesem Blog bereits oft genug von mir geschrieben wurde, gibt es in der Piratenpartei keinen Anlass explizite Frauenpolitik zu betreiben, da wir Menschen und deren Rechte vertreten und keine Anhängsel von Genitalien. Und genau das sollte für Frauen interessant sein. Dies bedeutet, dass es trotz des noch (!) hohen Anteils von Männern in der Partei, ein starkes Bewusstsein für die Gleichheit der Menschen besteht. Der hohe Männeranteil lässt sich auf die Wurzeln der Piratenpartei zurückführen. Die Piraten kommen aus der Welt der IT, des Internets und der Nerdszene. Der Nerd allerdings ist kein Macho. Der Nerd ist meist dankbar über die Anwesenheit von Frauen in seiner Umgebung. Er teilt sein Wissen, seine Fertigkeiten gerne mit allen Menschen.
Vor allem, dass Geschlechtlichkeit in der Welt des Netzes sowieso sehr fragwürdig ist. Genauso, es gibt aufgrund der Neuheit der Partei keine Altherrenriege die altpatriarchales Gedankengut von oben nach unten tragen. Innerhalb der Parteistruktur gibt es nichts, das Frauen in irgendeiner Weise behindert. Eine Freundin von mir, Mitglied einer sehr etablierten Partei, erzählt da schon ganz andere Geschichten. Ein männlicher Parteifreund wird von der Herrenriege gefördert und hofiert, während sie aufgrund ihres Geschlechts das doppelte leisten muss, um überhaupt irgendwie voran zu kommen. Das ist ein Grund für Damen, Piraten zu wählen, nein noch besser einzutreten.
Auf unserem Wuppertaler Stammtisch beispielsweise, gibt es mittlerweile einige junge Damen die begeistert ihre Mitgliedsanträge abgegeben haben und nun tatrkäftig voranschreiten. Ohne gläserne Decke und mit der einmaligen Möglichkeit, die noch wachsenden Strukturen innerhalb der Piratenpartei aktiv mit zu gestalten. Gerade weil Frauen mit Hingabe kommunizieren können, haben sie schon ein Talent welches manche Männchen nicht mitbringen. Hier können Netzwerke aufgebaut, verbessert und nachhaltig gestärkt werden, die die Parteiarbeit ganzheitlich voranbringen.
Die Piratenpartei erweitert derzeit aktiv und mit viel Inbrunst ihr politisches Profil, um in Zukunft mit einem breiter gefächerten Programm agieren zu können. Wenn Frauen hier verstärkt einsteigen und mitbestimmen, ist das viel effektivere Frauenpolitik, ohne dein explizites Etikett, als Quoten und Genderdiskussionen. Es liegt ganz allein an den Frauen. Die Wege sind frei. Frau muss sie nur beschreiten. Übrigens, die Parteiarbeit macht mit den Piraten einfach viel Spass, da die Hierarchien flach sind, die Kommunikatin offen und transparent. Denn meiner Meinung nach, sind strenge Hierarchien patriarchaler Natur. Das ist doch schon Grund genug für Damen, sich mal auf piratiges Gewässer zu begeben und mitzumachen.
Setzt die Segel!
Donnerstag, 24. September 2009
Offener Brief an Diana K.
Liebe Diana,
oder soll ich lieber Frau K. sagen? Ich entscheide mich mal für ein freundliches Du. Ich hoffe das nimmst du mir nicht übel. Im Internet ist das Du nun einmal angenehmer als das sehr förmliche Sie.
Dein Artikel als Wahlreporterin auf Welt Online ist beachtlich. In einigen Hinsichten. Deine Schreibe ist gut, allerdings ist der Inhalt in meinen Augen nicht ganz gelungen. Das sage ich nicht nur als aktives Mitglied der Piratenpartei. Es ist traurig, dass eine junge Frau wie du, so "alt" schreibt. Hätte ich neben dem Artikel deine Angaben nicht gesehen, wäre ich davon ausgegangen, der Artikel stamme von jemandem aus einer ganz anderen Altersgruppe. Es ist natürlich nicht von der Hand zu weisen, dass die Flashmob Aktion auf manche Gemüter etwas wild und ungeordnet erschien. Doch ein Junger Mensch wie du es bist, könnte vielleicht einiges über die Internetkultur und den Flashmobs wissen.
Doch Jugend muss nicht immer Internetaffinität bedeuten. Eine sehr gute Freundin von mir ist beispielsweise eine erklärte Ofllinerin. Es ist daher nicht nur eine Frage der Generation, sondern auch eine der Mentalität. Heute in einem Kommentar von zappi zu meinem letzen Artikel, wurde ich auf den Begriff "Digital Divide" aufmerksam gemacht. Dieser trifft den Nagel auf den traurigen Kopf. Ich denke es ist hier ein ganz klarer Fall von einem Kulturclash innerhalb einer Gesamtbevölkerung. Wir Onliner und auch Piraten, bei uns sind viele Altersklassen vertreten, leben im Netz. Wir sind weder süchtig, noch krank. Unsere Kommunikation mit der Welt, unsere Informationsbeschaffung findet nun einmal im Netz statt. Es ist sozusagen ein zweiter Lebensbereich für uns. Dieser Lebenraum wird derzeit von der Regierung erheblich bedroht. Deswegen gibt es unter anderem die Piratenpartei. Das Leben im digitalen Raum hat unsere Wahrnehmung der Welt ein wenig verändert. Ich würde hier einmal ganz frank und frei behaupten, dass dieser Digital Divide auch teilweise auf Mißverständnissen beruht. Jede dieser hier besprochenen beiden Bevölkerungsteile spricht eine etwas andere Sprache, möchte manchmal sogar dasselbe ausdrücken und bezwecken. Die Unsrige kann beizeiten etwas barsch oder abstrakt werden. Das kommt daher, dass ein rauher, zynischer Umgangston ganz anders gewertet wird, als in der Offlinewelt. Ich muss hier auch manchmal strikt trennen zwischen Freunden, die ich aus dem Internet kenne (95 %) und Offlinern, wenn es um die Wortwahl in Gesprächen geht.
Der Flashmob war einer dieser Gelegenheiten, die zeigen, wie uns langsam der Kragen platzt. Wir fühlen uns vergackeiert, ausgegrenzt und auch manchmal zu unrecht belächelt. Dann kann es vorkommen, dass wir unsere Gepflogenheiten ohne Rücksicht auf Verluste auf die Straße tragen. Dies macht uns zugegebenermaßen auch riesigen Spass, denn erstens wird keinem weh getan, zweitens ist es auch eine Art Coming-Out als Nerd, als Online, als Webbie, Netizen oder wie auch immer man uns nennen mag. Wir wollen sozusagen in der Realen Welt ankommen. So laut und bunt wie wir nun einmal sind.
Warum platzt uns so die Hutschnur? Stell dir vor, jemand würde dir plötzlich Vorschriften machen, wo du hinzugehen hast, und wo nicht. Aufgrund von kriminellen Vorfällen. Diese Kriminelle werden nicht von der Polizei ergriffen, sondern lediglich mit einem Stoppschild überdeckt. So wird deine Freiheit eingeschränkt und die Kriminellen können weiter ihrem düsteren Handwerk nachgehen. Keinem ist wirklich geholfen. Dann gehst du hin und beschwerst dich. Mit 130 000 anderen Leuten. Man ignoriert eure Stimmen. Diese werden einfach übergangen und es wird weiter von der Wichtigkeit der Übertünchung der Straftaten gesprochen.Vielmehr werdet ihr alle auch noch als Befürworter dieser Banden bezeichnet, oder gar als Kriminelle selbst. Obwohl ihr einfach nur besorgte Bürger seid. Man hat das Gefühl, mit einer Wand zu reden. So geht es uns bezüglich der geplanten Stoppschilder der Familienministerin. Es gibt so viele andere Themen die uns aufregen, was die Behandlung der Bürger durch die Regierung betrifft. Da muß man manchmal auf humorvoller, aber lauter Art und Weise manchmal dem Ärger Raum geben. Vor allem, wenn der oberste Vertreter der Regierung, hier Frau Merkel, direkt vor Ort ist. Dann kann man wenigstens diese Wahlkampfrede dazu nutzen, die Botschaft zwar primitiv aber laut rüberzubringen.Es ist zwar nicht sehr effektiv im diplomatischen Sinne, aber man hat das Gefühl eine Botschaft direkt übermittelt zu haben. In diesem Moment ist uns wohl die Wirkung auf andere Menschen ein kleines wenig egal, auch wenn wir es nicht immer direkt zugeben möchten.
Ich hoffe sehr, dass ich dich ein wenig inspirieren konnte, uns etwas genauer kennen zu lernen. Denn eigentlich sind wir ein freundlicher, motivierter Haufen Leute aus allen Altersklassen die sich nichts sehnlicher wünschen, als hier in Deutschland friedlich und in Würde leben zu können. Inklusive aller Bürgerrechte die in einen anständigen Rechtsstaat gehören. Offline wie online. In deinem Vorstellungstext sprichst du sehr schön davon, Brücken schlagen zu wollen. Hiermit biete ich dir eine Brücke aus der neuen Bürgerrechtsbewegung an.
Mit lieben Grüßen
Elle Mudkips
die forschungstorte
Addendum:
Dieser Post bezieht sich auf genau diesen Artikel.
oder soll ich lieber Frau K. sagen? Ich entscheide mich mal für ein freundliches Du. Ich hoffe das nimmst du mir nicht übel. Im Internet ist das Du nun einmal angenehmer als das sehr förmliche Sie.
Dein Artikel als Wahlreporterin auf Welt Online ist beachtlich. In einigen Hinsichten. Deine Schreibe ist gut, allerdings ist der Inhalt in meinen Augen nicht ganz gelungen. Das sage ich nicht nur als aktives Mitglied der Piratenpartei. Es ist traurig, dass eine junge Frau wie du, so "alt" schreibt. Hätte ich neben dem Artikel deine Angaben nicht gesehen, wäre ich davon ausgegangen, der Artikel stamme von jemandem aus einer ganz anderen Altersgruppe. Es ist natürlich nicht von der Hand zu weisen, dass die Flashmob Aktion auf manche Gemüter etwas wild und ungeordnet erschien. Doch ein Junger Mensch wie du es bist, könnte vielleicht einiges über die Internetkultur und den Flashmobs wissen.
Doch Jugend muss nicht immer Internetaffinität bedeuten. Eine sehr gute Freundin von mir ist beispielsweise eine erklärte Ofllinerin. Es ist daher nicht nur eine Frage der Generation, sondern auch eine der Mentalität. Heute in einem Kommentar von zappi zu meinem letzen Artikel, wurde ich auf den Begriff "Digital Divide" aufmerksam gemacht. Dieser trifft den Nagel auf den traurigen Kopf. Ich denke es ist hier ein ganz klarer Fall von einem Kulturclash innerhalb einer Gesamtbevölkerung. Wir Onliner und auch Piraten, bei uns sind viele Altersklassen vertreten, leben im Netz. Wir sind weder süchtig, noch krank. Unsere Kommunikation mit der Welt, unsere Informationsbeschaffung findet nun einmal im Netz statt. Es ist sozusagen ein zweiter Lebensbereich für uns. Dieser Lebenraum wird derzeit von der Regierung erheblich bedroht. Deswegen gibt es unter anderem die Piratenpartei. Das Leben im digitalen Raum hat unsere Wahrnehmung der Welt ein wenig verändert. Ich würde hier einmal ganz frank und frei behaupten, dass dieser Digital Divide auch teilweise auf Mißverständnissen beruht. Jede dieser hier besprochenen beiden Bevölkerungsteile spricht eine etwas andere Sprache, möchte manchmal sogar dasselbe ausdrücken und bezwecken. Die Unsrige kann beizeiten etwas barsch oder abstrakt werden. Das kommt daher, dass ein rauher, zynischer Umgangston ganz anders gewertet wird, als in der Offlinewelt. Ich muss hier auch manchmal strikt trennen zwischen Freunden, die ich aus dem Internet kenne (95 %) und Offlinern, wenn es um die Wortwahl in Gesprächen geht.
Der Flashmob war einer dieser Gelegenheiten, die zeigen, wie uns langsam der Kragen platzt. Wir fühlen uns vergackeiert, ausgegrenzt und auch manchmal zu unrecht belächelt. Dann kann es vorkommen, dass wir unsere Gepflogenheiten ohne Rücksicht auf Verluste auf die Straße tragen. Dies macht uns zugegebenermaßen auch riesigen Spass, denn erstens wird keinem weh getan, zweitens ist es auch eine Art Coming-Out als Nerd, als Online, als Webbie, Netizen oder wie auch immer man uns nennen mag. Wir wollen sozusagen in der Realen Welt ankommen. So laut und bunt wie wir nun einmal sind.
Warum platzt uns so die Hutschnur? Stell dir vor, jemand würde dir plötzlich Vorschriften machen, wo du hinzugehen hast, und wo nicht. Aufgrund von kriminellen Vorfällen. Diese Kriminelle werden nicht von der Polizei ergriffen, sondern lediglich mit einem Stoppschild überdeckt. So wird deine Freiheit eingeschränkt und die Kriminellen können weiter ihrem düsteren Handwerk nachgehen. Keinem ist wirklich geholfen. Dann gehst du hin und beschwerst dich. Mit 130 000 anderen Leuten. Man ignoriert eure Stimmen. Diese werden einfach übergangen und es wird weiter von der Wichtigkeit der Übertünchung der Straftaten gesprochen.Vielmehr werdet ihr alle auch noch als Befürworter dieser Banden bezeichnet, oder gar als Kriminelle selbst. Obwohl ihr einfach nur besorgte Bürger seid. Man hat das Gefühl, mit einer Wand zu reden. So geht es uns bezüglich der geplanten Stoppschilder der Familienministerin. Es gibt so viele andere Themen die uns aufregen, was die Behandlung der Bürger durch die Regierung betrifft. Da muß man manchmal auf humorvoller, aber lauter Art und Weise manchmal dem Ärger Raum geben. Vor allem, wenn der oberste Vertreter der Regierung, hier Frau Merkel, direkt vor Ort ist. Dann kann man wenigstens diese Wahlkampfrede dazu nutzen, die Botschaft zwar primitiv aber laut rüberzubringen.Es ist zwar nicht sehr effektiv im diplomatischen Sinne, aber man hat das Gefühl eine Botschaft direkt übermittelt zu haben. In diesem Moment ist uns wohl die Wirkung auf andere Menschen ein kleines wenig egal, auch wenn wir es nicht immer direkt zugeben möchten.
Ich hoffe sehr, dass ich dich ein wenig inspirieren konnte, uns etwas genauer kennen zu lernen. Denn eigentlich sind wir ein freundlicher, motivierter Haufen Leute aus allen Altersklassen die sich nichts sehnlicher wünschen, als hier in Deutschland friedlich und in Würde leben zu können. Inklusive aller Bürgerrechte die in einen anständigen Rechtsstaat gehören. Offline wie online. In deinem Vorstellungstext sprichst du sehr schön davon, Brücken schlagen zu wollen. Hiermit biete ich dir eine Brücke aus der neuen Bürgerrechtsbewegung an.
Mit lieben Grüßen
Elle Mudkips
die forschungstorte
Addendum:
Dieser Post bezieht sich auf genau diesen Artikel.
Mittwoch, 23. September 2009
Das "yeah!" Virus
Seit etwa einer Woche grassiert ein memetischer Konkurrent zu H1N1 in Deutschland. Eine Flashmob-Pandemie sucht unsere Kanzlerin Merkel heim. Bei ihren Auftritten wird die gute Frau von satirischen Jubelpersern, meist auch mit piratiger Unterstützung, begleitet. Auf jeden einzelnen ihrer Sätze folgt ein lautes Rufen. Nebst meiner kurzen Erklärung auf englisch, gibt es hier eine wunderbare Erläuterung von Judith Andresen. Sehr lesenswert.
Innerhalb der Piratenpartei, und natürlich auch in der Öffentlichkeit entsteht eine Debatte zur Fairness bezüglich dieser Flashmob-Aktionen. Man könnte damit argumentieren, dass man sich höflich, lieb und nett geben soll, um eine weisse Weste zu bewahren. Jedoch wird dies angesichts des Benehmens unserer Regierung recht schwierig. Wenn man als junger, netzaffiner Bürger von einer Familienministerin als "schwer pädokriminell" bezeichnet wird, nur weil man sich mit Computern und dem Internet auskennt, tut das weh. Wenn eine Petition mit über 130 000 Unterzeichnern übergangen wird, dann fühlt man sich verarscht. Wenn eine Regierung die Stimme des Volkes nicht hören mag, sondern stur weiter ihre Programmparolen in die Welt entlässt, dann ist es nicht einfach zu lächeln und freundlich zu versuchen in die Parlamente zu gelangen. Da platzt einem manachmal der Kragen und man wird von scherzhaften Memen angesteckt, die zu Flashmobs mit lauten "YEAH!" Rufen führen können. Man verbindet als typischer Netzmensch den Humor mit der Wut im Bauch und reagiert sich so in der Öffentlichkeit ab. Meiner bescheidenen Meinung nach, sind wir im 21. Jahrundert um einiges zivilisierter als die APO vor etwa 40 Jahren. Unsere "Bomben" sind Informationen, Aktionen und Aufklärungskampagnen und eine Partei die direkt aus dem Netz den Bundestag entert. Dafür bedarf es keine Bundeswehr im Inneren zur Bekämpfung, sondern einen ernsthaften Dialog der Generationen auf höchster Ebene um Differenzen aus dem Wege zu räumen. Hier agiert ein Schwarmverstand gegen die offensichtlich fehlgeleitete Politik unserer Regierung. Keiner wird verletzt, entführt oder in die Luft gesprengt. Das wäre so anachronistisch wie die Internetausdrucker im heutigen Bundestag.
Diese Flashmobs sind ein Ausdruck des viel beschworenen Generationenkonflikts, der mit Worten und Aktionenen von unserer Seite ausgefochten wird, daher ist es auch möglich mit Worten und Taten produktiv und sinnvoll hier zu interagieren.
Der Flashmob in Wuppertal war sehr heftig. Manchmal ging mir schon der Gedanke durch den Kopf, dass wir es eventuell wirklich übertreiben. Andererseits sass mir das wütende Teufelchen auf der Schulter, welches mich weiter antrieb zu schreien und zu brüllen. Mit den anderen. Das Engelchen hatte wirklich nicht viel zu sagen. Sehr nett war, dass Frau Merkel uns als "Freunde vom Internet" bezeichnete und unsere Rufe kommentierte. Etwas später rief die Kanzlerin die Jugendlichen dazu auf doch zuzuhören, denn man könne etwas lernen. Doch das wirkte im Gegensatz zum ersten Kommentar in unsere Richtung sehr überheblich und oberlehrerhaft. Es bleibt zu bezweifeln, dass es ihr bewusst sein könnte, dass hier sehr aufgeklärte Menschen verschiedenen Alters hier humorvollen, jedoch heftigen Protest betreiben. Man könne hier gar Artikel 20 des Grundgesetzes heranführen. Wie war das nochmal mit dem Recht auf Widerstand? Lieber ein Stimmhafter Widerstand als Bomben und Gewehre. Darauf haben wir alle keinen Bock und auch keine Ambitionen in diese Richtung. Sowas ist rückständig und uncool. Sehen diese Politiker nicht, dass hier eine Generation vor ihnen steht die tatsächlich sehr gebildet, vernetzt und sozial ist? Ja, wir sind Menschen die starken Zusammenhalt schätzen und uns gegenseitig den Rücken stärken. Wird ein solches solidarisches Verhalten nicht ständig "von oben" verlangt?
Bitte, schaut mal genauer hin, bevor ihr uns mal wieder als Spinner, dumme Jugendliche und Aufrüher, oder gar Gefährder abtut. Wir sind eure Zukunft.
Innerhalb der Piratenpartei, und natürlich auch in der Öffentlichkeit entsteht eine Debatte zur Fairness bezüglich dieser Flashmob-Aktionen. Man könnte damit argumentieren, dass man sich höflich, lieb und nett geben soll, um eine weisse Weste zu bewahren. Jedoch wird dies angesichts des Benehmens unserer Regierung recht schwierig. Wenn man als junger, netzaffiner Bürger von einer Familienministerin als "schwer pädokriminell" bezeichnet wird, nur weil man sich mit Computern und dem Internet auskennt, tut das weh. Wenn eine Petition mit über 130 000 Unterzeichnern übergangen wird, dann fühlt man sich verarscht. Wenn eine Regierung die Stimme des Volkes nicht hören mag, sondern stur weiter ihre Programmparolen in die Welt entlässt, dann ist es nicht einfach zu lächeln und freundlich zu versuchen in die Parlamente zu gelangen. Da platzt einem manachmal der Kragen und man wird von scherzhaften Memen angesteckt, die zu Flashmobs mit lauten "YEAH!" Rufen führen können. Man verbindet als typischer Netzmensch den Humor mit der Wut im Bauch und reagiert sich so in der Öffentlichkeit ab. Meiner bescheidenen Meinung nach, sind wir im 21. Jahrundert um einiges zivilisierter als die APO vor etwa 40 Jahren. Unsere "Bomben" sind Informationen, Aktionen und Aufklärungskampagnen und eine Partei die direkt aus dem Netz den Bundestag entert. Dafür bedarf es keine Bundeswehr im Inneren zur Bekämpfung, sondern einen ernsthaften Dialog der Generationen auf höchster Ebene um Differenzen aus dem Wege zu räumen. Hier agiert ein Schwarmverstand gegen die offensichtlich fehlgeleitete Politik unserer Regierung. Keiner wird verletzt, entführt oder in die Luft gesprengt. Das wäre so anachronistisch wie die Internetausdrucker im heutigen Bundestag.
Diese Flashmobs sind ein Ausdruck des viel beschworenen Generationenkonflikts, der mit Worten und Aktionenen von unserer Seite ausgefochten wird, daher ist es auch möglich mit Worten und Taten produktiv und sinnvoll hier zu interagieren.
Der Flashmob in Wuppertal war sehr heftig. Manchmal ging mir schon der Gedanke durch den Kopf, dass wir es eventuell wirklich übertreiben. Andererseits sass mir das wütende Teufelchen auf der Schulter, welches mich weiter antrieb zu schreien und zu brüllen. Mit den anderen. Das Engelchen hatte wirklich nicht viel zu sagen. Sehr nett war, dass Frau Merkel uns als "Freunde vom Internet" bezeichnete und unsere Rufe kommentierte. Etwas später rief die Kanzlerin die Jugendlichen dazu auf doch zuzuhören, denn man könne etwas lernen. Doch das wirkte im Gegensatz zum ersten Kommentar in unsere Richtung sehr überheblich und oberlehrerhaft. Es bleibt zu bezweifeln, dass es ihr bewusst sein könnte, dass hier sehr aufgeklärte Menschen verschiedenen Alters hier humorvollen, jedoch heftigen Protest betreiben. Man könne hier gar Artikel 20 des Grundgesetzes heranführen. Wie war das nochmal mit dem Recht auf Widerstand? Lieber ein Stimmhafter Widerstand als Bomben und Gewehre. Darauf haben wir alle keinen Bock und auch keine Ambitionen in diese Richtung. Sowas ist rückständig und uncool. Sehen diese Politiker nicht, dass hier eine Generation vor ihnen steht die tatsächlich sehr gebildet, vernetzt und sozial ist? Ja, wir sind Menschen die starken Zusammenhalt schätzen und uns gegenseitig den Rücken stärken. Wird ein solches solidarisches Verhalten nicht ständig "von oben" verlangt?
Bitte, schaut mal genauer hin, bevor ihr uns mal wieder als Spinner, dumme Jugendliche und Aufrüher, oder gar Gefährder abtut. Wir sind eure Zukunft.
the story of "yeahhhhhhhhhhhh!"
for a week or so now there has been a new, very virulent meme on all kinds of blogs, twitter and other social media in germany. this was all started with a picture of a poster on flickr. this was passed around fastly and caused flashmobbers on twitter et al. to gather at the event announced on the poster depicted below.
on the night when merkel appeared in hamburg she was accompanied by this loud flashmob screaming "yeaaahh" after each scentence she spoke. this was carried on by netizens all over germany. today in wuppertal it was especially loud and gruelling for the german chancellor trying to speak about her policies to members of her party and other citizens who had come to see her speak.
it is important to note that her government is responsible for the new internet cencorship laws, data retention and questionable laws for security restricting civil rights. biometric passports and the three strikes law we already know from countries such as france are some other examples. merkel's party the CDU alredy had to face up to a failure due to the german pirate party registering domains with their campaign slogan "wir haben die kraft" (we have the strength).
www.wirhabendiekraft.de
www.wir-haben-die-kraft.de
they spent thousands of euros on online campains that are not very effective. their consultants did not even think to register the main slogan themselves.
the issue behind the "yeah" flashmobs is to show a strong presence of the internet and of course pirate party. german politicians of the established parties are mostly internet-illiterate and prefer restricting the net instead of trying to learn about it.
here are some examples of the flashmobs that have been all over the german media:
hamburg:
wuppertal:
this meme is virulent, fast and effective and could be called the german answer to the rickroll in an explicitly political context.
tomorrow on september 24th angela merkel will be attending the g20 summit in pittsburgh, pennsylvania. maybe it would be a good idea to greet this german lady with a friendly flashmob.
Dienstag, 22. September 2009
Gender? Sexualtoleranz!
In den letzten Wochen geht es heiss her, was Genderthemen und die Piratenpartei betrifft. Dabei ist es einfach so, dass es in dieser Partei einfach keinen Redebedarf zu diesem Thema gibt, ausser das wir über Geschlechterdifferenzen hinaus sind.
Was viel mehr in Gesprächen die ich führte herauskam, ist das es vielmehr wichtig wäre über den gesellschaftlichen Umgang mit der Sexualität an sich zu diskutieren. Man ist wenigstens soweit auf dem Stand, dass homosexuelle Paare den Bund fürs Leben schließen dürfen, jedoch nicht mit allen Privilegien die heterosexuellen Ehepaaren zustehen. Hier gilt es weiterzumachen. Es ist genauso wichtig, dass die sexuelle Orientierung eines Menschen endlich nicht mehr ein Problem darstellen kann. Hier meine ich nicht nur Hetero/Homo sonder auch die vielen anderen Facetten der menschlichen Liebe. Was ist mit Polyamourösen Beziehungen? Sadomasochismus und Fetischismus? Asexualität? Diese Themen werden bereits langsam aber sicher unter den Teppichen hervorgeholt, aber wir sind noch meilenweit davon entfernt, ganz unbefangen im globalen gesellschaftlichen Kontext damit umzugehen. Innerhalb einer sehr aufgeklärten Schicht, gibt es natürlich keine Probleme mit diesen Themen, jedoch kann man dem Trugschluß erliegen, dass die gesamte Gesellschaft so locker mit alternativen Sexualformen umgeht wie der eigene Dunstkreis.
Genauso ist es mit der Darstellung von sexualrelevanten Themen in der Medienöffentlichkeit. Wo immer wieder über Frauenfeindlichkeit geschrien wird, gerät ein sehr wichtiger Aspekt dieser Sache in den Hintergrund: viele männliche Wesen fühlen sich von blanken Brüsten und doof dreinschauenden Models genauso angewidert wie die Frauen. Sie fühlen sich zu dauergeilen, doofen Böcken degradiert. Doch wird darüber sehr selten gesprochen. Sehr interessant finde ich, dass die meisten Klagen über nervige, sexlastige Werbung von männlichen Sprachorganen an meine Ohren dringen. Viele Frauen ignorieren die Tittentorpedos und unterwürfigen Skelette einfach. Es ist hier übrigens nicht die Darstellung von Brüsten zur Bewerbung von Konsumprodukten per se das Übel. Vielmehr ist es die Manier, in der dies getätigt wird. Mit einer fröhlich, frech und gesund daherkommenden nackten Dame hätte ich erst einmal kein Problem. Vor allem, wenn dieses Bild dann auch noch gut zum Werbekonzept passen würde. Positive Bilder sind immer begrüssenswert, sei es mit oder ohne Körperhülle. Es ist das schleimige, glibberige und figürlich unrealistische, welches mich nervt. Aber das ist ein anderes Thema und eine andere Baustelle.
Wir leben nun einmal, sorry liebe CDU, nicht mehr in einer gänzlich von hinterwäldlerischen Werten bestimmten Welt. Ich sage hier bewusst nicht christlich, da es genügend Christen gibt, die alles andere als hinterwäldlerisch und konservativ sind. Der Umgang mit Sexualität ist hier in Europa natürlich viel ungezwungener als in den USA, jedoch gibt es meiner Meinung nach noch einiges an Diskurs der durchgehechelt werden sollte. Dieser sollte endlich vom Geschlechtsgendertrennungsfilm befreit sein und die Sexualität als Ganzes behandeln.
Bevor wir dies nicht hinbekommen, wird es weiterhin bescheuerte Werbekampagnen mit magersüchtigen Mädchen, vollbusigen Doofies und keinen aufgeschlossenen Umgang mit sexellen Variationen geben.
Um ein ganz heisses Eisen anzufassen, erwähne ich mal die Pädophilie. Vieles was ich hier sage, wurde schon oft genug erwähnt, doch lasse ich es mir nicht nehmen, dies noch einmal zu betonen: Männer und Frauen mit pädophilen Phantasien konnten sich diese nicht aussuchen, genauso wie ich nun einmal auf Männer stehe und interessierte Damen lieber dankend abweise. Anstatt diese gleich als Kriminelle zu behandeln, bevor sie eine Straftat begehen können, sollte man diesen Menschen die Möglichkeit geben sich in fachlich qualifizierte Hände zu begeben. Ohne die moralische Keule gleich auspacken zu müsssen. Diese haben sie sicherlich ständig im eigenen Kopf. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es ist als pädophiler Mensch zu leben. Die berühmte Pädophilie-Ambulanz der Berliner Charité macht hier gewaltige Schritte in die richtige Richtung. Leider sind die Mittel nicht sehr üppig. Vielleicht könnte Frau von der Leyen das geplante Geld für die Stoppschilder lieber in Projekte wie diese investieren. Das würde sie vor ihrer Wählerschaft glaubwürdiger erscheinen lassen. Denn nicht jeder Pädophile wird gleich auf die Strasse gehen und das nächstbeste Kind vergewaltigen, genauso wie nicht jeder heterosexuelle Mann ein Vergewaltiger ist. Straftaten und sexuelle Neigungen sollten in einer aufgeklärten Gesellschaft endlich nicht mehr zwangsweise gekoppelt werden.
Sexualität ist einfach ein Bedürfnis wie jedes andere, sie wird bloss von etwas veralteten, gesellschaftlichen Werten immernoch in manchen Ecken der Gesellschaft falsch ausgeleuchtet.
Es werde Licht. :)
Was viel mehr in Gesprächen die ich führte herauskam, ist das es vielmehr wichtig wäre über den gesellschaftlichen Umgang mit der Sexualität an sich zu diskutieren. Man ist wenigstens soweit auf dem Stand, dass homosexuelle Paare den Bund fürs Leben schließen dürfen, jedoch nicht mit allen Privilegien die heterosexuellen Ehepaaren zustehen. Hier gilt es weiterzumachen. Es ist genauso wichtig, dass die sexuelle Orientierung eines Menschen endlich nicht mehr ein Problem darstellen kann. Hier meine ich nicht nur Hetero/Homo sonder auch die vielen anderen Facetten der menschlichen Liebe. Was ist mit Polyamourösen Beziehungen? Sadomasochismus und Fetischismus? Asexualität? Diese Themen werden bereits langsam aber sicher unter den Teppichen hervorgeholt, aber wir sind noch meilenweit davon entfernt, ganz unbefangen im globalen gesellschaftlichen Kontext damit umzugehen. Innerhalb einer sehr aufgeklärten Schicht, gibt es natürlich keine Probleme mit diesen Themen, jedoch kann man dem Trugschluß erliegen, dass die gesamte Gesellschaft so locker mit alternativen Sexualformen umgeht wie der eigene Dunstkreis.
Genauso ist es mit der Darstellung von sexualrelevanten Themen in der Medienöffentlichkeit. Wo immer wieder über Frauenfeindlichkeit geschrien wird, gerät ein sehr wichtiger Aspekt dieser Sache in den Hintergrund: viele männliche Wesen fühlen sich von blanken Brüsten und doof dreinschauenden Models genauso angewidert wie die Frauen. Sie fühlen sich zu dauergeilen, doofen Böcken degradiert. Doch wird darüber sehr selten gesprochen. Sehr interessant finde ich, dass die meisten Klagen über nervige, sexlastige Werbung von männlichen Sprachorganen an meine Ohren dringen. Viele Frauen ignorieren die Tittentorpedos und unterwürfigen Skelette einfach. Es ist hier übrigens nicht die Darstellung von Brüsten zur Bewerbung von Konsumprodukten per se das Übel. Vielmehr ist es die Manier, in der dies getätigt wird. Mit einer fröhlich, frech und gesund daherkommenden nackten Dame hätte ich erst einmal kein Problem. Vor allem, wenn dieses Bild dann auch noch gut zum Werbekonzept passen würde. Positive Bilder sind immer begrüssenswert, sei es mit oder ohne Körperhülle. Es ist das schleimige, glibberige und figürlich unrealistische, welches mich nervt. Aber das ist ein anderes Thema und eine andere Baustelle.
Wir leben nun einmal, sorry liebe CDU, nicht mehr in einer gänzlich von hinterwäldlerischen Werten bestimmten Welt. Ich sage hier bewusst nicht christlich, da es genügend Christen gibt, die alles andere als hinterwäldlerisch und konservativ sind. Der Umgang mit Sexualität ist hier in Europa natürlich viel ungezwungener als in den USA, jedoch gibt es meiner Meinung nach noch einiges an Diskurs der durchgehechelt werden sollte. Dieser sollte endlich vom Geschlechtsgendertrennungsfilm befreit sein und die Sexualität als Ganzes behandeln.
Bevor wir dies nicht hinbekommen, wird es weiterhin bescheuerte Werbekampagnen mit magersüchtigen Mädchen, vollbusigen Doofies und keinen aufgeschlossenen Umgang mit sexellen Variationen geben.
Um ein ganz heisses Eisen anzufassen, erwähne ich mal die Pädophilie. Vieles was ich hier sage, wurde schon oft genug erwähnt, doch lasse ich es mir nicht nehmen, dies noch einmal zu betonen: Männer und Frauen mit pädophilen Phantasien konnten sich diese nicht aussuchen, genauso wie ich nun einmal auf Männer stehe und interessierte Damen lieber dankend abweise. Anstatt diese gleich als Kriminelle zu behandeln, bevor sie eine Straftat begehen können, sollte man diesen Menschen die Möglichkeit geben sich in fachlich qualifizierte Hände zu begeben. Ohne die moralische Keule gleich auspacken zu müsssen. Diese haben sie sicherlich ständig im eigenen Kopf. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es ist als pädophiler Mensch zu leben. Die berühmte Pädophilie-Ambulanz der Berliner Charité macht hier gewaltige Schritte in die richtige Richtung. Leider sind die Mittel nicht sehr üppig. Vielleicht könnte Frau von der Leyen das geplante Geld für die Stoppschilder lieber in Projekte wie diese investieren. Das würde sie vor ihrer Wählerschaft glaubwürdiger erscheinen lassen. Denn nicht jeder Pädophile wird gleich auf die Strasse gehen und das nächstbeste Kind vergewaltigen, genauso wie nicht jeder heterosexuelle Mann ein Vergewaltiger ist. Straftaten und sexuelle Neigungen sollten in einer aufgeklärten Gesellschaft endlich nicht mehr zwangsweise gekoppelt werden.
Sexualität ist einfach ein Bedürfnis wie jedes andere, sie wird bloss von etwas veralteten, gesellschaftlichen Werten immernoch in manchen Ecken der Gesellschaft falsch ausgeleuchtet.
Es werde Licht. :)
Dienstag, 15. September 2009
Trollfütterungszeit
Da hat ein Comedian mal was über die Piraten losgelassen und die Reaktionen schweifen von Arschverletztheit bis zur coolen Miene. Meiner bescheidenen Meinung nach, sollte jeder der in die Politik geht, Witze über sich zu ertragen können. Ich erinnere mich nur an die Welle der Kohl-Witze die nicht wirklich anspruchs- und würdevoll waren. Sowas können wir Piraten doch eigentlich gut ab. Vor allem, wenn die Witze nicht sehr kreativ und etwas klischeebeladen sind. Da hat Herr Nuhr wirklich nicht sehr feste und auch etwas lieblos zugebissen. Ich hätte ihm besseres zugetraut.
Dies nehme ich zum Anlass ihm mal zu zeigen, wie man sich besser über die Piraten lustig macht und greife als Hobbysatiriker gerne mal ins Nähkästchen und schau mal was sich da finden lässt:
Diese Piraten! Stürmen voller Eifer und Tatendrang in den Wahlkampf, ernten viel Aufmerksamkeit und Interesse. Vor allem auf der Freiheit statt Angst Demo in Berlin. Da kamen die lustigen Mannen tatsächlich mit einem riesengroßen, rollenden E-Penis an. Dieser gar phallische Truck überschattete sämtliche Gefährte anderer Organisationen und Parteien auf diesem Umzug gegen Überwachung und Kontrollwahn. Jetzt könnte mal wieder die Emanzenfraktion mit Männerwahn kommen, doch auch weibliche Piraten haben E-Penisse und erfreuen sich jeder Gelegenheit diesen auch zu zeigen. Vielmehr war dieser Truck nicht nur eine Hommage an die Loveparade, sondern auch ein kleiner Wink in Richtung Christopher Street Day. Ja genau, es hatte was von Gaypride für Computernerds. Da kommen die ganzen Kellerkinder aus ihren Souterrainwohnungen herausgekrochen um ihr Internet zu verteidigen. Sie hüpfen debil grinsend zu lauten Technobeats herum und freuen sich ihrer nun coolen Nerdyness. Hätte man die Demo nicht gleich Geekpride nennen können? Das ist es doch! Während auf den CSD-Paraden stolz und fröhlich in Rosa für die Rechte Homosexueller gefeiert wird, fangen vor allem die knallig orange auftretenden Piraten mit dem Selben Prinzip an. Raus auf die Strasse, Lärm machen und dabei maximalen Spass für sich selbst einfahren. Jetzt erwarte ich noch beim nächsten Mal einen Truck der Trolle. Bunt geschmückt mit lustigen Internetwitzmotiven (Meme für den Fachmann) und noch doofer grinsenden Trollkommandos die nichts lieber mögen als der Welt zu zeigen wie aus total albernen Possen etwas irgendwie cooles werden kann. Wenn man nur ganz unbedingt will und diese Albernheit noch von militantem Trolltum verstärkt wird.
Ja liebe Leute, macht euch nur darauf gefasst, dass es in Zukunft im Bundestag ewas lustiger und zwangloser zugehen könnte. Ob das nun gut oder schlecht ist, sei dahingestellt. Aber Joschka Fischers berühmter Auftritt aus den Achzigern in Turnschuhen wird sicher noch getoppt werden. Wie? Das werden wir noch sehen.
Dies nehme ich zum Anlass ihm mal zu zeigen, wie man sich besser über die Piraten lustig macht und greife als Hobbysatiriker gerne mal ins Nähkästchen und schau mal was sich da finden lässt:
Diese Piraten! Stürmen voller Eifer und Tatendrang in den Wahlkampf, ernten viel Aufmerksamkeit und Interesse. Vor allem auf der Freiheit statt Angst Demo in Berlin. Da kamen die lustigen Mannen tatsächlich mit einem riesengroßen, rollenden E-Penis an. Dieser gar phallische Truck überschattete sämtliche Gefährte anderer Organisationen und Parteien auf diesem Umzug gegen Überwachung und Kontrollwahn. Jetzt könnte mal wieder die Emanzenfraktion mit Männerwahn kommen, doch auch weibliche Piraten haben E-Penisse und erfreuen sich jeder Gelegenheit diesen auch zu zeigen. Vielmehr war dieser Truck nicht nur eine Hommage an die Loveparade, sondern auch ein kleiner Wink in Richtung Christopher Street Day. Ja genau, es hatte was von Gaypride für Computernerds. Da kommen die ganzen Kellerkinder aus ihren Souterrainwohnungen herausgekrochen um ihr Internet zu verteidigen. Sie hüpfen debil grinsend zu lauten Technobeats herum und freuen sich ihrer nun coolen Nerdyness. Hätte man die Demo nicht gleich Geekpride nennen können? Das ist es doch! Während auf den CSD-Paraden stolz und fröhlich in Rosa für die Rechte Homosexueller gefeiert wird, fangen vor allem die knallig orange auftretenden Piraten mit dem Selben Prinzip an. Raus auf die Strasse, Lärm machen und dabei maximalen Spass für sich selbst einfahren. Jetzt erwarte ich noch beim nächsten Mal einen Truck der Trolle. Bunt geschmückt mit lustigen Internetwitzmotiven (Meme für den Fachmann) und noch doofer grinsenden Trollkommandos die nichts lieber mögen als der Welt zu zeigen wie aus total albernen Possen etwas irgendwie cooles werden kann. Wenn man nur ganz unbedingt will und diese Albernheit noch von militantem Trolltum verstärkt wird.
Ja liebe Leute, macht euch nur darauf gefasst, dass es in Zukunft im Bundestag ewas lustiger und zwangloser zugehen könnte. Ob das nun gut oder schlecht ist, sei dahingestellt. Aber Joschka Fischers berühmter Auftritt aus den Achzigern in Turnschuhen wird sicher noch getoppt werden. Wie? Das werden wir noch sehen.
Der Himmel in Berlin
Da bin ich wieder, zu Hause im Alltag angekommen. Mein lieber Alex hat bereits einen wunderbaren Bericht zu diesem Wochenende verfasst. Sehr Lesenswert.
Für mich ging es am Freitag zur Mittagszeit los. Ein voll beladenes Piratenschiff, ähhh Auto holte mich und meinen Co-Piraten an der Haustüre ab. Zu viert düsten wir dann auf die Autobahn, die zur Highway to Hell werden sollte. Wir standen ständig im Stau und kamen erst acht Stunden später in der Hauptstadt an. Dort wurden wir dann bei einem lieben Kumpel, der uns für das Wochenende Schlafplätze gewährte, abgesetzt.
Umziehen, frisch machen und dann los zur c-base. Dort trudelten auch schon die ersten Freunde ein. Es sollte ein genialer Abend mit viel güldenem Matetrunk und guter Musik werden. Es war unglaublich, wie viele tatsächlich ihren Weg in diese leicht versteckte Location in Berlin gefunden haben Die kleinen, süssen Geburtstagsgeschenke waren wie ein Zuckerguss für diese Geburtstagstortennacht. Danke an alle!
Nach viel Party und einer gemütlicher Runde an der Spree, gings ab ins Bett. Der nächste Tag sollte anstrengend genug werden.
Gegen 11 machten wir uns dann zur Demo auf. Wir sollten uns noch mit den anderen Piraten vorher in einem Cafè am Sony Center treffen. Es gab Kaffee, Gelächter über die überlangen Teleskopstangen unserer Mitfahrgelegenheit für die Fahnen und ne Menge Freude über das gekaperte Sony Centern für unsere Pressekonferenz. Es war schon ironisch, in einem Sony-Kino, eine Veranstaltung der Piraten miterleben zu dürfen. Weiter so!
Es dauerte nicht lange, da standen wir schon alle beflaggt und gestylt am Potsdamer Platz und warteten auf Einlaß auf den Truck. Das herrliche war, dass man in dieser Menge weiter bekannte Gesichter entdecken konnte und dadurch die Wartezeit alles andere als langweilig war. Die Stimmung war so großartig, dass es mir als musikempfindlichen Menschen möglich war die etwas bescheidene Musik von der Bühne geflissentlich zu ignorieren. Natürlich konnten Alex und ich es nicht lassen ein wenig zu lästern. Wir sind nun einmal eingefleischte Altraver und Elektrofreaks, da läuft Reggae und HipHop nur bedingt gut in die Ohren. (Siehe Dub-FX.)
Beim Einlass auf dem Truck der dann nach längerer Zeit erfolgte, ging es zu wie im Taubenschlag. Alle Piraten wollten auf einmal drauf. Doch der Listenpirat musste jeden einzelnen abchecken, ob er sich auch vorher angemeldet hatte. Unsere Gruppe war durchweg angemeldet und die Party konnte losgehen. Oben auf dem Deck des Trucks angekommen stieg in mir ein Gefühl des absoluten Glücks auf. Schon als 16-jährige Göre träumte ich davon mal auf der Love Parade oder ähnlichen Veranstaltungen auf einen Truck zu dürfen. 15 Jahre später wurde dieser Wunsch dann durch die Piraten aus Niedersachsen erfüllt. Das DJ Tanith für die Beschallung verantwortlich war, gab dem ganzen noch die saftige Kirsche obendrauf. Die Musik holte meine Jugend zurück in die Venen und ich fühlte mich wie eine junge Göttin im Frühling.
Die Fahrt fühlte sich viel zu kurz an. Als der Potsdamer Platz dann wieder vor uns lag, hatte ich schon ein trauriges Gefühl in der Magengrube. Buuhhh! Schon vorbei! Naja, das war aber nicht das Ende des Gesamtspasses an diesem wunderbaren Samstag in Berlin. Alex und ich stiegen vom Truck und gönnten uns in einem Cafe jeweils ein exotisches Erfrischungsgetränk aus der Flasche und hüpften dann wieder zu unseren Co-Piraten. Da wir alle Hunger hatten, landeten wir letztendlich in einem guten asiatischen Lokal. Da wir uns auf dem Truck so gut unterhalten hatten, schnappte ich mir den lieben Dirk auch noch dazu. Das Essen war sehr lecker und tat verdammt gut nach einem langen Tag des Rumhüpfens. (Ich hatte nur die Baby-Donuts gegessen die meine Jungs mir nachträglich zum Geburtstag überreicht hatten. Da diese so viele waren, zwei Packungen, reichte ich diese dann eben auf dem Truck herum um gutes Demofutter für alle zur Verfügung zu stellen. Backwaren und Demos gehören für mich einfach zusammen.)
Nach der Speisung ging es dann mit Dirk und Alex zum Potsdamer Platz zurück. Vor allem Alex und ich genossen dann das Letzte Set vom Tanith. Es war ein Traum wie wir uns dann noch mit Wählern unterhalten konnten und ganz ungezwungen dabei feiern ohne wie Politdeppen zu wirken. Tja, sowas kann halt nur die Piratenpartei.
Später sassen wir dan alle an der Spree vor der c-base und genossen einen lauen Sommerabend. Die hohe Piratendichte an diesem Abend machte das Ganze noch geselliger und netter. Als wir dann noch von einem Weltraumklempner eine Führung durch die geheimen Keller der c-base bekamen, wurde es sogar noch angenehm surreal. Die Jungs da unten wollten mich gar nicht mehr gehen lassen. Irgendwann wurde ich von einem den ich am Vorabend kennen gelernt hatte in einen Nebenraum voller Computer geschleppt und von lauter lieben Hackern unterhalten. Warum konnte das Wochenende nicht länger sein?
So, das war mein Bericht von dem Wochenende in Berlin.
Für mich ging es am Freitag zur Mittagszeit los. Ein voll beladenes Piratenschiff, ähhh Auto holte mich und meinen Co-Piraten an der Haustüre ab. Zu viert düsten wir dann auf die Autobahn, die zur Highway to Hell werden sollte. Wir standen ständig im Stau und kamen erst acht Stunden später in der Hauptstadt an. Dort wurden wir dann bei einem lieben Kumpel, der uns für das Wochenende Schlafplätze gewährte, abgesetzt.
Umziehen, frisch machen und dann los zur c-base. Dort trudelten auch schon die ersten Freunde ein. Es sollte ein genialer Abend mit viel güldenem Matetrunk und guter Musik werden. Es war unglaublich, wie viele tatsächlich ihren Weg in diese leicht versteckte Location in Berlin gefunden haben Die kleinen, süssen Geburtstagsgeschenke waren wie ein Zuckerguss für diese Geburtstagstortennacht. Danke an alle!
Nach viel Party und einer gemütlicher Runde an der Spree, gings ab ins Bett. Der nächste Tag sollte anstrengend genug werden.
Gegen 11 machten wir uns dann zur Demo auf. Wir sollten uns noch mit den anderen Piraten vorher in einem Cafè am Sony Center treffen. Es gab Kaffee, Gelächter über die überlangen Teleskopstangen unserer Mitfahrgelegenheit für die Fahnen und ne Menge Freude über das gekaperte Sony Centern für unsere Pressekonferenz. Es war schon ironisch, in einem Sony-Kino, eine Veranstaltung der Piraten miterleben zu dürfen. Weiter so!
Es dauerte nicht lange, da standen wir schon alle beflaggt und gestylt am Potsdamer Platz und warteten auf Einlaß auf den Truck. Das herrliche war, dass man in dieser Menge weiter bekannte Gesichter entdecken konnte und dadurch die Wartezeit alles andere als langweilig war. Die Stimmung war so großartig, dass es mir als musikempfindlichen Menschen möglich war die etwas bescheidene Musik von der Bühne geflissentlich zu ignorieren. Natürlich konnten Alex und ich es nicht lassen ein wenig zu lästern. Wir sind nun einmal eingefleischte Altraver und Elektrofreaks, da läuft Reggae und HipHop nur bedingt gut in die Ohren. (Siehe Dub-FX.)
Beim Einlass auf dem Truck der dann nach längerer Zeit erfolgte, ging es zu wie im Taubenschlag. Alle Piraten wollten auf einmal drauf. Doch der Listenpirat musste jeden einzelnen abchecken, ob er sich auch vorher angemeldet hatte. Unsere Gruppe war durchweg angemeldet und die Party konnte losgehen. Oben auf dem Deck des Trucks angekommen stieg in mir ein Gefühl des absoluten Glücks auf. Schon als 16-jährige Göre träumte ich davon mal auf der Love Parade oder ähnlichen Veranstaltungen auf einen Truck zu dürfen. 15 Jahre später wurde dieser Wunsch dann durch die Piraten aus Niedersachsen erfüllt. Das DJ Tanith für die Beschallung verantwortlich war, gab dem ganzen noch die saftige Kirsche obendrauf. Die Musik holte meine Jugend zurück in die Venen und ich fühlte mich wie eine junge Göttin im Frühling.
Die Fahrt fühlte sich viel zu kurz an. Als der Potsdamer Platz dann wieder vor uns lag, hatte ich schon ein trauriges Gefühl in der Magengrube. Buuhhh! Schon vorbei! Naja, das war aber nicht das Ende des Gesamtspasses an diesem wunderbaren Samstag in Berlin. Alex und ich stiegen vom Truck und gönnten uns in einem Cafe jeweils ein exotisches Erfrischungsgetränk aus der Flasche und hüpften dann wieder zu unseren Co-Piraten. Da wir alle Hunger hatten, landeten wir letztendlich in einem guten asiatischen Lokal. Da wir uns auf dem Truck so gut unterhalten hatten, schnappte ich mir den lieben Dirk auch noch dazu. Das Essen war sehr lecker und tat verdammt gut nach einem langen Tag des Rumhüpfens. (Ich hatte nur die Baby-Donuts gegessen die meine Jungs mir nachträglich zum Geburtstag überreicht hatten. Da diese so viele waren, zwei Packungen, reichte ich diese dann eben auf dem Truck herum um gutes Demofutter für alle zur Verfügung zu stellen. Backwaren und Demos gehören für mich einfach zusammen.)
Nach der Speisung ging es dann mit Dirk und Alex zum Potsdamer Platz zurück. Vor allem Alex und ich genossen dann das Letzte Set vom Tanith. Es war ein Traum wie wir uns dann noch mit Wählern unterhalten konnten und ganz ungezwungen dabei feiern ohne wie Politdeppen zu wirken. Tja, sowas kann halt nur die Piratenpartei.
Später sassen wir dan alle an der Spree vor der c-base und genossen einen lauen Sommerabend. Die hohe Piratendichte an diesem Abend machte das Ganze noch geselliger und netter. Als wir dann noch von einem Weltraumklempner eine Führung durch die geheimen Keller der c-base bekamen, wurde es sogar noch angenehm surreal. Die Jungs da unten wollten mich gar nicht mehr gehen lassen. Irgendwann wurde ich von einem den ich am Vorabend kennen gelernt hatte in einen Nebenraum voller Computer geschleppt und von lauter lieben Hackern unterhalten. Warum konnte das Wochenende nicht länger sein?
So, das war mein Bericht von dem Wochenende in Berlin.
Sonntag, 13. September 2009
Hartkernwochenende
Noch sitze ich im Auto auf dem Weg zurück nach NRW. Berlin hat wieder seinen üblichen Zauber ausgespielt und mich in seinen unwiederstehlichen Bann gezogen. Dieser Berlin-Trip wird wohl der genialste gewesen sein. Laut, heftig, knallbunt und gleichzeitig irgendwie flauschig. Was alles passiert ist, das erzähle ich wenn mein Akku wieder Saft bekommt und dadurch mehr Zeit zum Ausformulieren vorhanden ist.
Samstag, 5. September 2009
Kulturelle Köstlichkeiten
...and now to something complety different:
Gestern Abend gastierte der Gott des vocalen Dubreggeas im düsseldorfer Spekakulum. Wer Dub FX noch nicht kennt, der stelle sich folgendes vor:
Ein Mann, ein Mikro und ein paar Effektgeräte die Loops aus seinen Gesängen generieren und somit aus seiner Stimme eine sprichwörtliche Wall of Sound gezaubert wird. Man mag kaum glauben, dass eine Stimme und ein paar Loopeffekte den perfektesten, abgespaceten Sound rüberbringen. Der Australier fing als Strassenkünstler der Sonderklasse an und singt nun dank Youtubepropaganda and der Seite seiner entzückenden Partnerin Flower Fairy vor ausverkauften Clubs wie eben am Abend des 4. Septembers in Düsseldorf.
Ich möchte hier nicht lange herumschwafeln und werfe lediglich dieses Video in den Raum:
www.dubfx.net
Gestern Abend gastierte der Gott des vocalen Dubreggeas im düsseldorfer Spekakulum. Wer Dub FX noch nicht kennt, der stelle sich folgendes vor:
Ein Mann, ein Mikro und ein paar Effektgeräte die Loops aus seinen Gesängen generieren und somit aus seiner Stimme eine sprichwörtliche Wall of Sound gezaubert wird. Man mag kaum glauben, dass eine Stimme und ein paar Loopeffekte den perfektesten, abgespaceten Sound rüberbringen. Der Australier fing als Strassenkünstler der Sonderklasse an und singt nun dank Youtubepropaganda and der Seite seiner entzückenden Partnerin Flower Fairy vor ausverkauften Clubs wie eben am Abend des 4. Septembers in Düsseldorf.
Ich möchte hier nicht lange herumschwafeln und werfe lediglich dieses Video in den Raum:
www.dubfx.net
Freitag, 4. September 2009
Eine hoffnungsvolle Stimme zur Weiberey
Ich möchte hier kurz diese nette Lady Anicatha erwähnen, dessen Blogeintrag mir sehr gefallen hat. Hiermit sei dieser Blog allerwärmstens empfohlen.
Langsam denke ich daran, dass die Piraten mal eine Abordnung nach Köln zur EMMA schicken sollten. Gemischtgeschlechtlich natürlich. Es kann einfach nicht angehen, wie Onlinethemen erstens in diesem Blatt sehr objektiv und pro-Zensur beleuchtet werden (Vorletzte Ausgabe). Und ganz nebenbei, diese Lobhudelei auf Frau Merkel in dieser Zeitschrift geht mir tierisch auf die Eier(stöcke?). Nur weil Madame Merkel XX Chromosome hat, ist sie nicht gleich Jesusella.
Ich denke da ist unheimlich viel Bedarf nach einem neuen Diskurs zum Thema Geschlechter. Packen wir es an!
Langsam denke ich daran, dass die Piraten mal eine Abordnung nach Köln zur EMMA schicken sollten. Gemischtgeschlechtlich natürlich. Es kann einfach nicht angehen, wie Onlinethemen erstens in diesem Blatt sehr objektiv und pro-Zensur beleuchtet werden (Vorletzte Ausgabe). Und ganz nebenbei, diese Lobhudelei auf Frau Merkel in dieser Zeitschrift geht mir tierisch auf die Eier(stöcke?). Nur weil Madame Merkel XX Chromosome hat, ist sie nicht gleich Jesusella.
Ich denke da ist unheimlich viel Bedarf nach einem neuen Diskurs zum Thema Geschlechter. Packen wir es an!
Nachschlag zur Weiberey
Das große Echo auf die Weiberey ist höchst erfreulich. Der Nerv wurde getroffen. Nun bin ich wieder auf einen dicken, altmodischen Brocken gestossen, der mich einfach ärgert.
Liebe Antje Schrupp,
ich habe Ihren Blogeintrag mit Entsetzen gelesen. Es ist einfach unverhohlen und de facto femichauvinistisch diese Behauptungen in den Raum zu stellen. Ich kommentiere hier eher auf der allgemeinen Ebene, da es sonst hier den Rahmen sprengen würde:
Besonders ärgerlich fand ich folgende Aussage:
Um auch mal etwas zur "Männerlastigkeit" in der Piratenpartei zu sagen:
Die Piratenpartei kommt aus der Computerwelt. Dort sind leider, leider eben mehr Männer als Frauen anzutreffen. Allerdings bedauern diese Männer dies sehr oft. Diese Männer freuen sich über jedes weibliche Wesen, welches in Ihre Sphäre hineintritt und Teil der Bruderschaft wird. Das Wort "Bruder" ist nur ein Wort. Was es aber bedeutet, ist sozialer, verlässlicher Zusammenhalt für alle die sich dem verbunden fühlen. Ob mit Titten oder Penis. Das wünschen Sie sich doch, Frau Schrupp. Diese Prinzipien werden in der Piratenpartei gelebt und nicht demontiert, wie Sie mit ihrem desaströsen Vergleich zu Fluch der Karibik behaupten.
Und falls Sie denken, ich sei eine kleine, verhätschelte Maus, da haben Sie sich gewaltig geschnitten. Den Feminismus habe ich ausprobiert. Er war mir zu dogmatisch. Da fehlte was essenzielles um meinem Weltbild gerecht zu werden. Es fehlte mir die Gesamtsicht auf die Menschen. Alice Schwarzer spricht manchmal vom Universalismus, doch davon merke ich als Normalmensch nicht viel. Auch Sie haben dieses Thema in Ihren Buchrezensionen erwähnt. Ich behaupte hier mal frank und frei, das die Piratenpartei ohne großes Hintergrundwissen ob des Diskurses hierzu, den Universalismus quasi unbewusst schon lebt.
Übrigens, das EMMA-Abo, ein Geschenk von der Frau Mama, habe ich längst gekündigt. Der Feminismus ist in meinen Augen verstaubt und trocken. Natürlich war es im 20. Jahrhundert wichtig eine Gleichstellung zu erkämpfen. Doch nun ist es Zeit die Früchte dieser Arbeit zu ernten und endlich als Menschen zu leben und nicht als Opfer unserer Geschlechtsorgane.
Da ich allerdings ein positiv denkender Mensch bin, lade ich Sie herzlich ein, die Piraten zu besuchen. Lernen Sie uns doch einfach kennen, Frau Schrupp. Es ist doch immer besser sich ein persönliches Bild von einer Sache zu machen, bevor man wirklich Urteile fällen kann. Ich nehme Sie gerne an die Hand und zeige wie angenehm das digitale Freibeuterleben wirklich ist.
Mit tortigen Grüßen
die forschungstorte a.ka. Elle
Nachtrag: Noch sind es meines Erachtens die Frauen, die in der Piratenpartei ihr politisches zu Hause gefunden haben, die schon immer besser mit Männern und/oder Jungs klar kamen/kommen. Frauen wie ich haben mit den handelsüblichen Damen wenig gemeinsam. Aber dies sollte sich ändern. Die Piratenpartei ist für jeden Menschen zugänglich und offen. Also auch ihr, Mädels! Hoist the colours and forget gender! Wir sind Menschen, die in Zukunft in Freiheit, Gleicheit und Menschlichkeit leben wollen.
Liebe Antje Schrupp,
ich habe Ihren Blogeintrag mit Entsetzen gelesen. Es ist einfach unverhohlen und de facto femichauvinistisch diese Behauptungen in den Raum zu stellen. Ich kommentiere hier eher auf der allgemeinen Ebene, da es sonst hier den Rahmen sprengen würde:
Besonders ärgerlich fand ich folgende Aussage:
Man könnte es kurz auch so sagen: Die Patriarchen wollen Frauen reglementieren. Den Piraten sind Frauen egal.Formulieren wir dies mal um: Den Piraten ist das Frau/Mannsein egal, denn es ist einfach unwichtig welches Geschlecht wir haben. Wie ich schon in meinem letzen Beitrag betont habe, wir sind ein Stückchen weiter gekommen im Internet. Die ganze Genderfrage ist, ich sage es nochmal, genauso chauvinistisch und destruktiv wie Machoallüren aus den vorherigen Jahrhunderten. Hier werden Unterschiede gemacht die im sozialen Zusammenleben Schranken bedeuten. Die Piratenpartei setzt sich aus modern denkenden Menschen zusammen, die auf solche Schranken pfeiffen. Hier werden vollkommen neue, geistig gesunde Wege eingeschlagen, die von Damen der alten Schule wie Sie es wohl zu sein scheinen, völlig missverstanden werden.
Um auch mal etwas zur "Männerlastigkeit" in der Piratenpartei zu sagen:
Die Piratenpartei kommt aus der Computerwelt. Dort sind leider, leider eben mehr Männer als Frauen anzutreffen. Allerdings bedauern diese Männer dies sehr oft. Diese Männer freuen sich über jedes weibliche Wesen, welches in Ihre Sphäre hineintritt und Teil der Bruderschaft wird. Das Wort "Bruder" ist nur ein Wort. Was es aber bedeutet, ist sozialer, verlässlicher Zusammenhalt für alle die sich dem verbunden fühlen. Ob mit Titten oder Penis. Das wünschen Sie sich doch, Frau Schrupp. Diese Prinzipien werden in der Piratenpartei gelebt und nicht demontiert, wie Sie mit ihrem desaströsen Vergleich zu Fluch der Karibik behaupten.
Und falls Sie denken, ich sei eine kleine, verhätschelte Maus, da haben Sie sich gewaltig geschnitten. Den Feminismus habe ich ausprobiert. Er war mir zu dogmatisch. Da fehlte was essenzielles um meinem Weltbild gerecht zu werden. Es fehlte mir die Gesamtsicht auf die Menschen. Alice Schwarzer spricht manchmal vom Universalismus, doch davon merke ich als Normalmensch nicht viel. Auch Sie haben dieses Thema in Ihren Buchrezensionen erwähnt. Ich behaupte hier mal frank und frei, das die Piratenpartei ohne großes Hintergrundwissen ob des Diskurses hierzu, den Universalismus quasi unbewusst schon lebt.
Übrigens, das EMMA-Abo, ein Geschenk von der Frau Mama, habe ich längst gekündigt. Der Feminismus ist in meinen Augen verstaubt und trocken. Natürlich war es im 20. Jahrhundert wichtig eine Gleichstellung zu erkämpfen. Doch nun ist es Zeit die Früchte dieser Arbeit zu ernten und endlich als Menschen zu leben und nicht als Opfer unserer Geschlechtsorgane.
Da ich allerdings ein positiv denkender Mensch bin, lade ich Sie herzlich ein, die Piraten zu besuchen. Lernen Sie uns doch einfach kennen, Frau Schrupp. Es ist doch immer besser sich ein persönliches Bild von einer Sache zu machen, bevor man wirklich Urteile fällen kann. Ich nehme Sie gerne an die Hand und zeige wie angenehm das digitale Freibeuterleben wirklich ist.
Mit tortigen Grüßen
die forschungstorte a.ka. Elle
Nachtrag: Noch sind es meines Erachtens die Frauen, die in der Piratenpartei ihr politisches zu Hause gefunden haben, die schon immer besser mit Männern und/oder Jungs klar kamen/kommen. Frauen wie ich haben mit den handelsüblichen Damen wenig gemeinsam. Aber dies sollte sich ändern. Die Piratenpartei ist für jeden Menschen zugänglich und offen. Also auch ihr, Mädels! Hoist the colours and forget gender! Wir sind Menschen, die in Zukunft in Freiheit, Gleicheit und Menschlichkeit leben wollen.
Donnerstag, 3. September 2009
Weiberey
Gerade wurde mir auf Twitter ein schöner, saftiger Brocken Feminismus vor die Füsse geworfen. Julia Seelinger fragt auf ihrem Blog unter anderem über den Frauenanteil in der Piratenpartei nach. Der Blogger Ritinardo gibt eine für mich sehr amüsante Antwort. Dem Motto "Satire und mehr" wird er hier wohl vielleicht unfreiwillig mehr als gerecht. Irgendwie riecht dieser Text so verstaubt und leicht schimmelig, so wie die Decke in meiner alten Wohnung. Er ist einfach sowas von 20. Jahrhundert.
Mir ist der Frauenanteil in der Piratenpartei sowas von egal. Es ist mir vielmehr wichtiger, dass wir in der Partei als Menschen vorankommen und nicht als fleischige, von Knochen durchsetzten Anhängsel unserer Geschlechtsorgane. Wer heutzutage immernoch mit dem Genderdiskurs kommt, der hat den Zeitgeist im Netz echt übersehen. Das Netz ist der Ort an dem man Mann, Frau, Opa, Oma, Kind oder auch ein Alien sein kann, wenn man nur möchte. Es ist meiner bescheidenen Meinung nach obsolet nach dem Geschlecht zu fragen. Der Output interessiert mich und nicht irgendwelche körperlichen Merkmale.
Als Brüsteträgerin fühle ich mich auf jeden Fall sehr wohl in der Piratenpartei und habe bis dato nichts Machohaftes dort erlebt. (Die lustigen Socken eines sehr unsexistischen Parteifreundes mal ausgenommen, auf denen tatsächlich das Wort "Macho" ironisch prangte.) Vielmehr hat mich die Freude meiner jetzigen Parteifreunde über meine weibliche Mitgliedschaft sehr gefreut. Allerdings gebe ich nicht viel auf mein Geschlecht, wenn ich sachliche Themen beackern möchte. Also, von Altherrenmanier im modernen Gewande, entdecke ich keine Spur in der Piratenpartei.
Genauso habe ich nicht im geringsten das Problem mich als "Pirat" statt "PiratIN" zu bezeichnen. Vielmehr empfinde ich diese Bezeichnung als angenehm. Es wird einfach nicht unterschieden, da ist mir das Genus der Kollektivbezeichnung so egal wie die Bildzeitung am Kiosk nebenan. Merkt ihr hier was?
Ich komme nicht umhin mich zu fragen, warum diese ganze Genderdiskussion denn nicht endlich im Sande veräuft. Sind wir nicht alle einfach digitale Bürger in einem freien Netz, die diesen Sexismus unter umgekehrten Vorzeichen nicht mehr nötig haben? Immer wenn Unterschiede betont werden, sei es in einem altmodischen, Chauviweltbild oder in den Augen eines Genderforschers, entstehen Brüche und Probleme zwischen Menschen die auch prima ohne diese Unterschiede zusammen leben könnten.
Genau dies finde ich bei der Piratenpartei so angenehm. Ich bin froh, dass mich noch keiner gefragt hat, ob ich frauenpolitische Themen bearbeiten und/oder repräsentieren wolle, dass dieser Frauenpolitikdiskurs auch nicht herumposaunt wird. Ja, meine Grundrechte als Monatsbluterin sind mir wichtig, doch meine Grundrechte als Mensch finde ich viel wichtiger. Denn dort wo ein Unterschied gemacht wird, dort kann auch das Maß verschieden angelegt werden. So einfach ist das.
Und jetzt aufhören zu labern und ab an die Brocken, die die Regierung uns Bürger vor die Füße wirft. Denn vielleicht könnte man vor lauter Geschlechterdebatten die Zeit vertun und wirklich essenzielle Themen zu spät anpacken. Genau diesen Fehler macht die Piratenpartei nicht.
Ahoi!
Mir ist der Frauenanteil in der Piratenpartei sowas von egal. Es ist mir vielmehr wichtiger, dass wir in der Partei als Menschen vorankommen und nicht als fleischige, von Knochen durchsetzten Anhängsel unserer Geschlechtsorgane. Wer heutzutage immernoch mit dem Genderdiskurs kommt, der hat den Zeitgeist im Netz echt übersehen. Das Netz ist der Ort an dem man Mann, Frau, Opa, Oma, Kind oder auch ein Alien sein kann, wenn man nur möchte. Es ist meiner bescheidenen Meinung nach obsolet nach dem Geschlecht zu fragen. Der Output interessiert mich und nicht irgendwelche körperlichen Merkmale.
Als Brüsteträgerin fühle ich mich auf jeden Fall sehr wohl in der Piratenpartei und habe bis dato nichts Machohaftes dort erlebt. (Die lustigen Socken eines sehr unsexistischen Parteifreundes mal ausgenommen, auf denen tatsächlich das Wort "Macho" ironisch prangte.) Vielmehr hat mich die Freude meiner jetzigen Parteifreunde über meine weibliche Mitgliedschaft sehr gefreut. Allerdings gebe ich nicht viel auf mein Geschlecht, wenn ich sachliche Themen beackern möchte. Also, von Altherrenmanier im modernen Gewande, entdecke ich keine Spur in der Piratenpartei.
Genauso habe ich nicht im geringsten das Problem mich als "Pirat" statt "PiratIN" zu bezeichnen. Vielmehr empfinde ich diese Bezeichnung als angenehm. Es wird einfach nicht unterschieden, da ist mir das Genus der Kollektivbezeichnung so egal wie die Bildzeitung am Kiosk nebenan. Merkt ihr hier was?
Ich komme nicht umhin mich zu fragen, warum diese ganze Genderdiskussion denn nicht endlich im Sande veräuft. Sind wir nicht alle einfach digitale Bürger in einem freien Netz, die diesen Sexismus unter umgekehrten Vorzeichen nicht mehr nötig haben? Immer wenn Unterschiede betont werden, sei es in einem altmodischen, Chauviweltbild oder in den Augen eines Genderforschers, entstehen Brüche und Probleme zwischen Menschen die auch prima ohne diese Unterschiede zusammen leben könnten.
Genau dies finde ich bei der Piratenpartei so angenehm. Ich bin froh, dass mich noch keiner gefragt hat, ob ich frauenpolitische Themen bearbeiten und/oder repräsentieren wolle, dass dieser Frauenpolitikdiskurs auch nicht herumposaunt wird. Ja, meine Grundrechte als Monatsbluterin sind mir wichtig, doch meine Grundrechte als Mensch finde ich viel wichtiger. Denn dort wo ein Unterschied gemacht wird, dort kann auch das Maß verschieden angelegt werden. So einfach ist das.
Und jetzt aufhören zu labern und ab an die Brocken, die die Regierung uns Bürger vor die Füße wirft. Denn vielleicht könnte man vor lauter Geschlechterdebatten die Zeit vertun und wirklich essenzielle Themen zu spät anpacken. Genau diesen Fehler macht die Piratenpartei nicht.
Ahoi!
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Montag, 31. August 2009
Der Nominierungsparteitag ohne Nominierung
Am gestrigen Sonntag fand die Landesmitgliederversammlung der Piratenpartei in Düsseldorf statt. Im Kolpinghaus trudelten bereits um 10 Uhr die ersten Freibeuter ein. Da es erst ab 11 Uhr mit der Akkreditierung losging, machte ich mich in angenehmer Begleitung auf den Weg in die Stadt um noch etwas schmackhaftes in einem lauschigen Cafe zu essen. Am Karlsplatz wurden wir fündig. Ein Französisches Brot- und Speiselokal bot genau das richtige für unsere piratigen aber sehr verwöhnten Gaumen. Die Preise waren entwas gesalzen, aber die Geschmacksnerven waren überaus erfreut über Granatapfellimonade und Omlett mit Avocadostückchen. Zum Abschluß nahm ich mir dann noch ein kleines, feines Himbeertörtchen mit, um auf dem Parteitag meinen Usernamen stolz zu vertreten. Abstimmen und Torte essen, ist übrigens ne feine Sache.
Die erste Hälfte der Veranstaltung lief glatt. Es wurde ein Versammlungsleiter gewählt, dann der Protokollant, es gab Diskussionen zur Satzesänderung und auch die Wahl des Wahlleiters und der Wahlhelfer. Schließlich sollten an diesem Tag die Kandidaten für die Landtagswahl gewählt werden. Die Kanditagen stellten sich alle in netten Fünfergrüppchen mit Nummern vorne vor und erzählten was sie so drauf haben, und warum sie für den Landtag so tofte wären. Dazwischen kam dann der Antrag auf eine Mittagspause. Über die Zeit und deren Ausdehnung wurde dann ebenfalls heftig und kräftig abgestimmt. Die roten Stimmkarten, von mit in Winkekärtchen umgetauft, wurden sehr oft durch die Luft gewedelt.
Die Mittagspause, als sie dann endlich kam, wurde von einigen Piraten und mir in einer lustigen Schnitzelbude verbracht. Zur Zeit bin ich echt auf dem Schnitzeltrip. Wahrscheinlich weil ich die Dinger eine Zeit lang nicht gegessen hatte. Fragt mich nicht nach dem Grund. Ich weiss es nicht. Auf jeden Fall, wurde die ganze Veranstaltung nach der Schnitzelpause sehr chaotisch. Es kam nach der Vorstellung der letzen Kandidaten zur Wahl. Ich als Aussengeländer durfte leider nicht teilnehmen. Doch Formfehler wieselten sich ein und es wäre nicht mehr möglich gewesen im vorgesehenen Zeitraum zu bleiben. Daher wurde die Wahl und die Landesmitgliedersammlung vertagt. Im Oktober treffen wir uns wieder im wunderbaren Kolpinghaus in Düsseldorf um mit neuer Kraft endlich unsere Kandidaten zu finden.
Zu guter Letzt muss ich erwähnen, das die ganze Versammlung trotz Chaos, Hektik, Stress und Fußpilz sehr spannend und auch amüsant war. An sowas kann ich mich gewöhnen, liebe Leute. Trotz der Failwahl sollte man sicher nicht den Kopf in den Sand stecken sondern stramm weitermachen. Schließlich wird nicht jeden Tag eine neue Partei im politischen System etabliert. Und genau das ist unser Zeil. Hierfür sehe ich noch viele Chancen die ergriffen werden müssen und viele Möglichkeiten, der elefantösen Politlandschaft zu zeigen wo der (weisse???!!!) Hase langläuft.
Die erste Hälfte der Veranstaltung lief glatt. Es wurde ein Versammlungsleiter gewählt, dann der Protokollant, es gab Diskussionen zur Satzesänderung und auch die Wahl des Wahlleiters und der Wahlhelfer. Schließlich sollten an diesem Tag die Kandidaten für die Landtagswahl gewählt werden. Die Kanditagen stellten sich alle in netten Fünfergrüppchen mit Nummern vorne vor und erzählten was sie so drauf haben, und warum sie für den Landtag so tofte wären. Dazwischen kam dann der Antrag auf eine Mittagspause. Über die Zeit und deren Ausdehnung wurde dann ebenfalls heftig und kräftig abgestimmt. Die roten Stimmkarten, von mit in Winkekärtchen umgetauft, wurden sehr oft durch die Luft gewedelt.
Die Mittagspause, als sie dann endlich kam, wurde von einigen Piraten und mir in einer lustigen Schnitzelbude verbracht. Zur Zeit bin ich echt auf dem Schnitzeltrip. Wahrscheinlich weil ich die Dinger eine Zeit lang nicht gegessen hatte. Fragt mich nicht nach dem Grund. Ich weiss es nicht. Auf jeden Fall, wurde die ganze Veranstaltung nach der Schnitzelpause sehr chaotisch. Es kam nach der Vorstellung der letzen Kandidaten zur Wahl. Ich als Aussengeländer durfte leider nicht teilnehmen. Doch Formfehler wieselten sich ein und es wäre nicht mehr möglich gewesen im vorgesehenen Zeitraum zu bleiben. Daher wurde die Wahl und die Landesmitgliedersammlung vertagt. Im Oktober treffen wir uns wieder im wunderbaren Kolpinghaus in Düsseldorf um mit neuer Kraft endlich unsere Kandidaten zu finden.
Zu guter Letzt muss ich erwähnen, das die ganze Versammlung trotz Chaos, Hektik, Stress und Fußpilz sehr spannend und auch amüsant war. An sowas kann ich mich gewöhnen, liebe Leute. Trotz der Failwahl sollte man sicher nicht den Kopf in den Sand stecken sondern stramm weitermachen. Schließlich wird nicht jeden Tag eine neue Partei im politischen System etabliert. Und genau das ist unser Zeil. Hierfür sehe ich noch viele Chancen die ergriffen werden müssen und viele Möglichkeiten, der elefantösen Politlandschaft zu zeigen wo der (weisse???!!!) Hase langläuft.
Samstag, 29. August 2009
Kraft von Piraten der CDU vor der Nase weggekapert
Es zeigt sich mal wieder, wie sehr die CDU noch im 20. Jahrhundert steckt. Deren teuren Medienberater scheinen jedenfalls auch nicht allzu tauglich zu sein. Der CDU-Wahlkampfspruch "Wir haben die Kraft" wurde auf jeden Fall nicht von der Union als Domain registriert. Mittlerweile weiss doch die ganze moderne Welt und ihr Hund, dass ein Sloagan auch als Domainnamen zu registrieren ist, wenn man eine erfolgreiche Kampagne lancieren möchte. Doch das scheint nicht in die Köpfe der Cerebral entkernten Demagogischen Union vorgedrungen zu sein. Flux hat die Piratenpartei die Situation erkannt und reagiert. Die Domains www.wirhabendiekraft.de und www.wir-haben-die-kraft.de wurden rasch gekapert. Nun weisen diese URLs zur Wahlkampfseite der Piraten und führen hoffentlich auch bisher unentschlossene Wähler zu einer Wahlentscheidung zu Gunsten der politischen Freibeuter.
Dieses Versäumnis mal zeigt mal wieder, wie lahm die CDU in Sachen Internet wirklich ist und dass mit ihrem Onlinewahlkampf kein Blumentopf zu gewinnen ist. Naja, ich denke mal, dass die Damen und Herren der schwarzen Seite in eine Art Schockstarre verfallen ist, da die Piratenpartei und deren Anhängerschaft aus dem Netz (und auch aus dem "echten" Leben) in ihren alten Augen ein Schreckgespenst aus einer digitalen Paralellwelt für sie zu sein scheint. Wie sonst kann man es denn erklären, dass sie einerseits sehr fix darin sind Blockaden ins Netz zu planen aber es nicht rallen wie man das Netz RICHTIG nutzt. Es riecht bei der CDU verdammt nach genässter Unterleibsunterwäsche, denn gerade Nervöse machen in ihrer zitterigen Fahrigkeit solche eklatante Flüchtigkeitsfehler.
Naja, dies ist halt wieder ein Zeichen, dass eine Änderung gar wirklich klargemacht werden muss. Wer will denn schon von solchen Ley... ähhh Leien regiert werden?
Quelle: Fefes Blog
Dieses Versäumnis mal zeigt mal wieder, wie lahm die CDU in Sachen Internet wirklich ist und dass mit ihrem Onlinewahlkampf kein Blumentopf zu gewinnen ist. Naja, ich denke mal, dass die Damen und Herren der schwarzen Seite in eine Art Schockstarre verfallen ist, da die Piratenpartei und deren Anhängerschaft aus dem Netz (und auch aus dem "echten" Leben) in ihren alten Augen ein Schreckgespenst aus einer digitalen Paralellwelt für sie zu sein scheint. Wie sonst kann man es denn erklären, dass sie einerseits sehr fix darin sind Blockaden ins Netz zu planen aber es nicht rallen wie man das Netz RICHTIG nutzt. Es riecht bei der CDU verdammt nach genässter Unterleibsunterwäsche, denn gerade Nervöse machen in ihrer zitterigen Fahrigkeit solche eklatante Flüchtigkeitsfehler.
Naja, dies ist halt wieder ein Zeichen, dass eine Änderung gar wirklich klargemacht werden muss. Wer will denn schon von solchen Ley... ähhh Leien regiert werden?
Quelle: Fefes Blog
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