Mittwoch, 30. Oktober 2013

Antidiskriminierung geht nur ohne Diskriminierung

Ich bin wütend, ich werde ausfallend und ich habe einen Grund.
Ich bin wütend weil Leute die sich gegen Diskriminierung engagieren selber genauso ein Verhalten an den Tag legen können wie die Leute die sie anprangern.

Warum können einige Frauen nichts mit "dem Feminismus" anfangen? Diese Frage wird sehr oft derzeit in den Raum gestellt. Oft kommt das Adjektiv "jung" dazu, das erachte ich jedoch als unwichtig.

Meine persönliche Antwort lautet: Weil diese Bewegung, trotz Übereinstimmung mit den Zielen und vielen "Ja!" Gefühlen nicht wirklich ankommt. Es sind viele Akteur*innen die einfach viel kaputt machen können. Die nicht einfach nur Befindlichkeiten verletzen sondern Motivationen in den Dreck treten. Einfach weil ein kleines Meinungsstück grad nicht passt. Es steht raus und muss daher passend gemacht werden.

So scheint es mir jedenfalls. (sic!)

Es sind so viele Kleinigkeiten die ich hier nicht aufzählen möchte, da ich nicht der Mensch bin der öffentlich andere Individuen anprangert. Ich versuche dies zumindest. Aber ich habe einfach zu oft Leute erlebt die sich einerseits darüber echauffieren wie $Macker sie so schlimm behandeln und niedersplainen und dann denjenigen Leuten gegenüber denen sie sich überlegen fühlen genau dasselbe tun. Andere Menschen die noch in einer viel schutzloseren Position sind, so gut wie keine Gruppe hinter sich haben und dann "korrigiert" werden müssen. Weil es nicht passt. Weil es nicht so ist wie die Gruppe es gerade für passabel hält. Dann werden auch noch Leute (manche mögen diese genauso Haterwesen nennen wie Menschen die gegen Antidiskriminierung hassen, nur irgendwie anders gepolt) hoch gehalten weil sie halt die "richtige" Meinung haben. Die Tastemaker sind.

Habt ihr sie noch alle?

Solange da sich nichts tut und nicht eingesehen wird, dass menschliches Arschlochtum menschliches Arschlochtum ist und nicht nur alleinige Domäne von $Mackern ist, haben wir ein Problem. Die $Macker mögen zwar die Superspezialisten dafür sein aber das Monopol haben sie nicht. Auch wenn sie es selber gerne hätten und das manchmal sogar laut behaupten.

Das war es vorerst als kleine Erläuterung meiner Wut.

Es ist kein Hass. Hass ist blind. Wut hat eine Richtung und kann besprochen werden. Hass nicht.


Redet mal. Ohne herabzublicken.

P.S.: Maskutrolle: Ihr seid nicht willkommen. Geht weg! Diese Diskussion hat mit eurer kleinen Verletztheit wegen Verlust des Patriarchats nichts, gar nichts zu tun.

Wer noch mehr zum Thema lesen möchte, die @shuteyed hat dazu noch einiges zu sagen gehabt.

2 Kommentare:

  1. Alles in allem ein toller Beitrag, aber widersprichst du dir nicht grob im letzten Teil? Schließlich hat man dich auch mit Maskus gleichgesetzt und wärst du ein Mann hätte man dir vielleicht noch an den Kopf geworfen du würdest das Patriarchat verteidigen oder deine Privilegien. Natürlich gibt es Idioten die wirklich Maskus sind und genau das tun was du beschreibst, aber sollte man nicht selbst solche versuchen mit Argumenten zu schlagen? Ansonsten müsste man eine Grenzen ziehen, ab welchen Punkt es in diesen Debatten ok ist auf andere herabzublicken und dann kann man nur noch schwer verurteilen, wenn andere die Grenze einfach bei dir ziehen wollen.

    Dabei betone ich, dass man natürlich in besonder extremen Fällen eine Diskussion immer ablehnen kann. Es sollten trotzdem nur Ausnahmen sein und nicht irgendeinen fester Grundsatz.

    Abgesehen davon, ist es aber ein wirklich guter Text von dem ich hoffen würde, dass viele ihn nicht nur lesen, sondern auch ernst nehmen.

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  2. Das grosse und allgemein verbreitete Problem der Menschheit. Man erzählt immer davon was das $Böse alles für schlimme $Dinge macht nimmt sich dann aber problemlos raus diese $Dinge selber anzuwenden wenn es um die Bekämpfung des $Bösen geht. Schliesslich kämpft man ja für das $Gute und da darf man das!1!!1!!
    War schon bei den Religionen so, ist in der Politik und bei Ideologien nicht anders. Haltung zeigen und auf der $richtigenSeite stehen ist wichtiger als alles andere.
    Liegt meiner Meinung nach an dem Bedürfnis sich einer Gruppe zugehörig zu fühlen und einen klar abgrenzbaren Gegner zu haben.

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